
© Andreas Klaer
Potsdamer Park Sanssouci: Gedenkbaum für Gartendirektor Harri Günther
Der frühere Gartendirektor wird mit der Pflanzung eines besonderen Baums im Park Sanssouci geehrt. Der 2023 verstorbene Harri Günther war 33 Jahre im Schlosspark tätig.
Stand:
Die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten (SPSG) erinnert am 23. Januar um 14 Uhr mit einer Baumpflanzung an Harri Günther, der von 1959 bis 1992 als Gartendirektor in Sanssouci gewirkt hat und 2023 im Alter von 94 Jahren verstorben ist.
In seinen Dienstjahren habe er immer intensiv mit Gehölzen gearbeitet, um die Raumstruktur der historischen Gärten zu erhalten oder wiederherzustellen. Zeit seines Lebens sei er an dendrologischen Fragestellungen sehr interessiert gewesen. In Nähe des Gartendirektionsgebäudes in der Allee Am Grünen Gitter wird daher eine neue Libanon-Eiche jenes Exemplars ersetzen, das von Günther 1975 gepflanzt wurde und 2024 umgestürzt ist, teilte die SPSG mit.
Die Erstbeschreibung dieser Baumart erfolgte 1801 durch den französischen Arzt Guillaume Antoine Olivier. Dieser kleine, in unseren Breiten bis zu zehn Meter hohe Baum mit elegantem Wuchs hat schlanke, lanzettformige Blätter, die gezahnt sind und borstige Zahnspitzen haben. Die abgerundeten, eiförmigen Eicheln benötigen zwei Jahre bis zur Reife und verbleiben so lange am Zweig.
Fundierte Gartendenkmalpflege
1928 im vogtländischen Reichenbach geboren, kam Günther nach einer Gärtnerausbildung in Dessau, nach Studium und Promotion am Institut für Gartenkunst und Landschaftsgestaltung der Berliner Humboldt-Universität 1959 zu den Staatlichen Schlössern und Gärten Potsdam-Sanssouci. Der Humboldt-Universität blieb er verbunden und hielt weiterhin Vorlesungen zur Gartenkunst. In Potsdam baute er die Gartendirektion mit einer wissenschaftlichen Mitarbeiterschaft auf, um die Gartendenkmalpflege auf ein gutes Fundament zu stellen, so die SPSG.
Methodisch begann für Günther die gartendenkmalpflegerische Arbeit mit einem Studium der historischen Quellen und des Bestands, der überlieferten Pläne, Abbildungen und Beschreibungen. Hinzu kam die Erfassung der Bodenmodellierungen, Wege, Ausstattungen und Pflanzungen, unterschieden nach Alter, Arten und Raumwirkung. Die Ergebnisse wurden in Plänen zusammengefasst und der Bestand fotografisch dokumentiert. Es wurden aktuelle Situationspläne und Umzeichnungen der historischen Pläne in chronologischer Folge gefertigt, um denkmalpflegerische Ziel festlegen zu können. Hierbei wurden die Sichtbeziehungen in den Parks als auch in die umgebende Landschaft und Stadt berücksichtigt. Diese Systematik wird laut SPSG bis heute angewendet, erweitert durch neu digitale Möglichkeiten.
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