
© dpa/Philipp von Ditfurth
Schülerhaushalte: Wenn Schüler selbst entscheiden dürfen
An 28 Schulen in Brandenburg gibt es mittlerweile eigene Schülerhaushalte. Doch auch, wenn die Zahl der teilnehmenden Einrichtungen gestiegen ist, habe man mehr Interesse erhofft, heißt es aus der Servicestelle Jugendbeteiligung, die das Projekt organisiert.
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Es geht um einen neuen Tischkicker. Oder eine Graffiti-Wand auf dem Pausenhof. Und um die demokratische Beteiligung von Schülerinnen und Schülern. An 28 Schulen in Brandenburg gibt es derzeit eigene Schülerhaushalte: Die Kinder und Jugendlichen erhalten ein festes Budget von mindestens 3000 Euro. Anschließend können Vorschläge eingebracht werden. Und in einer Abstimmung entscheiden sie dann selbst darüber, wofür das Budget ausgegeben werden soll.
„Tatsächlich haben wir alle Schulen im Land einmal angeschrieben“, sagt Justine Ohlhöft von der Servicestelle Jugendbeteiligung, die die Schülerhaushalte an den Brandenburger Schulen organisiert, am Donnerstag bei einem Fachgespräch im Bildungsausschuss des Brandenburger Landtags. Während 2024 noch 15 Schulen an dem Projekt teilnahmen, seien in diesem Jahr erstmals Schulen aus allen Regionen des Landes in dem Projekt vertreten.
Allerdings sei die Steigerung nicht so stark, wie man sie erhofft habe: Viele Schulen seien derzeit überlastet und hätten nicht die Kapazitäten, um an solch einem Projekt teilzunehmen. „Herkömmliche Beteiligungsformen schließen Schülerinnen und Schüler oft aus“, sagte Projektbetreuerin Mareike Schmidt. „Bei einem Jugendrat muss man etwa Antragsverfahren kennen, und die Sitzungen sind oft sehr spät.“
Der Schülerhaushalt sei niedrigschwelliger. Hemmschwellen, sich einzubringen und an seiner Schule zu beteiligen, würden abgebaut. „Wenn Bedürfnisse nicht sichtbar sind, werden sie auch nicht vorkommen“, sagt Schmidt. „Das Projekt eines Schüler*innenhaushalts fördert die Mitgestaltung an den Schulen“, sagt Ohlhöft. „Es erfolgt eine Demokratiestärkung dadurch.“ Durch das Projekt würde die Selbstwirksamkeit von Schülerinnen und Schülern gefördert, außerdem das Erlernen und Anwenden von Kernkompetenzen. „Es unterstützt die Weiterentwicklung einer demokratischen Schulkultur.“
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