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Für Danilho Doekhi (vorne rechts) und den 1. FC Union war es mal wieder ein Abend zum Vergessen.

© dpa/Andreas Gora

0:2 gegen den FC Augsburg: Der 1. FC Union Berlin ist aktuell nur noch ein Aufbaugegner

Im ersten Heimspiel unter Trainer Steffen Baumgart zeigt Union eine erschreckend schwache Leistung. Die Abstiegszone rückt nach dem zehnten Bundesligaspiel ohne Sieg immer näher.

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Ein Trainerwechsel in der Saison ist keine einfache Angelegenheit, die Voraussetzungen beim 1. FC Union waren aber nicht die schlechtesten. Die kurze Winterpause gab Steffen Baumgart die Gelegenheit, zumindest anderthalb Wochen mit der Mannschaft zu arbeiten, bevor es wieder ernst wurde.

Zudem hielt der Spielplan ein machbares Startprogramm bereit. Der 1. FC Heidenheim hatte in der Fußball-Bundesliga seit zehn Spielen nicht gewonnen, der FC Augsburg war auswärts noch gänzlich ohne Sieg in dieser Saison.

In der aktuellen Form ist Union jedoch nicht mehr als ein gern gesehener Aufbaugegner. Nach dem 0:2 in Heidenheim am vergangenen Samstag unterlagen die Berliner am Mittwochabend vor 22.012 Zuschauenden im Stadion An der Alten Försterei auch den zuvor noch punktgleichen Augsburgern mit 0:2 (0:2).

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Bundesligaspiele in Folge ist der 1. FC Union nun sieglos

Mit dem zehnten Bundesligaspiel ohne Sieg in Serie hat Union einen Negativrekord aus der vergangenen Saison eingestellt und nähert sich der Abstiegszone, in der Bochum, Kiel und Heidenheim punkteten, immer weiter. „Wir haben uns in eine Situation manövriert, die wir nicht wollten“, sagte Baumgart. „Wir sind im Abstiegskampf und das muss jedem klar sein.“

Im Vergleich zum Samstag veränderte der Trainer seine Startelf auf vier Positionen. Für den gesperrten Tom Rothe begann links hinten wie angekündigt Jerome Roussillon. Zudem spielten Kevin Vogt, Rani Khedira und Lucas Tousart anstelle von Diogo Leite, Janik Haberer und Robert Skov. Woo-yeong Jeong agierte im 4-3-3 sehr variabel, war mal links, mal zentral zu finden.

Das Spiel hatte kaum begonnen, da war es wieder unterbrochen. Danilho Doekhi und Samuel Essende rasselten in einem Luftduell mit den Köpfen zusammen und mussten behandelt werden. Unions Innenverteidiger kehrte mit einem roten Turban zurück, der Augsburger Stürmer mit einem Pflaster auf der Stirn.

Doch auch danach taten sich die Berliner schwer. Ehe sie den ersten nennenswerten Angriff zustande brachten, führten die Gäste bereits 1:0. Khedira klärte den Ball vor Essende zu kurz und Alexis Claude-Maurice traf volley wuchtig unter die Latte. Es war ein denkbar schlechter Beginn, doch immerhin weckte er Unions Mannschaft.

Gute Chancen für Jordan und Hollerbach

Es folgte die beste Phase mit einem Distanzschuss von Tousart, einem Kopfball von Jordan sowie einer Großchance für Benedict Hollerbach. Dieser rannte nach feiner Vorarbeit von Jeong auf das gegnerische Tor zu, wurde beim Abschluss aber gerade noch von Chrislain Matsima gestört. So trudelte der abgefälschte Ball knapp am Pfosten vorbei.

Es war ein kampfbetontes Duell, in dem Schiedsrichter Frank Willenborg angenehm viel laufen ließ. Die wenigen spielerischen Höhepunkte hatte meist Claude-Maurice zu verantworten, der sich im Mittelfeld mehrfach geschmeidig aus der Bedrängnis befreite.

Zudem stand der Franzose nach einer halben Stunde richtig und erhöhte auf 2:0. Dabei profitierte er vom nicht bundesligareifen Defensivverhalten der Berliner. Der aufgerückte Jeffrey Gouweleeuw hatte rechts im Strafraum zu viel Platz und passte in den Rückraum, wo niemand beim Torschützen stand.

Die Verunsicherung ist spürbar

Hatte die Mannschaft das 0:1 noch ordentlich weggesteckt, war ihr die Verunsicherung nun anzusehen. Die Fehler häuften sich, offensiv gelang Union gar nichts mehr und die Fans sangen: „Fußball Club Union Berlin in Weiß und Rot, wir stehen zu dir auch in größter Not.“

Baumgart reagierte in der Pause auf die erschreckend schwache Leistung seines Teams und wechselte doppelt. Leite und Laszlo Benes ersetzten Vogt sowie Kemlein. Keine 60 Sekunden nach Wiederanpfiff bot sich den Berlinern die Chance, die Aufholjagd einzuläuten, doch in dieser Szene zeigte sich der Unterschied zu Augsburg an diesem Tag. Während Claude-Maurice aus ähnlicher Position souverän eingeschoben hatte, schoss Jordan aus 13 Metern zu hoch, sodass der Ball nur die Oberkante der Latte touchierte.

Es blieb für längere Zeit die letzte gefährliche Strafraumszene für Union und daran änderten auch die Einwechslungen von Tim Skarke, Skov und Andrej Ilic nichts. Der Serbe hatte in der Nachspielzeit noch eine gute Aktion, schoss aber knapp vorbei. So stehen die Berliner am Samstag gegen Mainz 05 bereits gehörig unter Druck.

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