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1. FC Union vor englischer Woche: Im Pokal wartet Arminia Bielefeld, in der Liga der FC Bayern
Unions Trainer Bo Svensson will den kommenden Gegner aus Bielefeld nicht unterschätzen. Vielmehr möchte er die beste Startelf spielen lassen und hat vorsorglich Elfmeterschießen trainieren lassen.
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Auch für den schlimmsten Fall will Bo Svensson gut vorbereitet sein. Am Mittwochabend trifft seine Mannschaft in der zweiten Runde des DFB-Pokals auf Arminia Bielefeld (20:45, Sky) und ist da eigentlich klarer Favorit.
Der 1. FC Union ist schließlich Bundesligist, Arminia nur drittklassig. Zudem wird Union 3000 Gästefans im Rücken und einen Trainer auf der Bank haben, der noch nie gegen Bielefeld verloren hat. Doch wie Svensson am Dienstag erklärte, habe man trotzdem Elfmeterschießen üben lassen.
„Wir üben es immer, denn es kann entscheidend sein“, sagte Svensson mit einem Schulterzucken. Von der Favoritenrolle wollte der Däne auch eher wenig hören. Auch, wenn seine Mannschaft aktuell zu den formstärksten Deutschlands gehört. „Wir haben bis jetzt eine gute Saison gespielt, aber es war auch so, dass jedes Spiel eng war. Ich erwarte, dass es auch morgen so sein wird.“
Damit schloss sich Svensson dem allgemeinen Konsens an, dass diese Woche vielleicht auch der erste große Härtetest für den aufblühenden Berliner Bundesligisten sein könnte. Nach dem Traumstart in die Bundesliga-Saison kommt jetzt die erste englische Woche der laufenden Spielzeit, und auf dem Papier ist es eine, die es in sich hat.
Mit Eintracht Frankfurt ist die erste Hürde zwar schon überwunden. Doch nun kommen zwei Auswärtsreisen, die kaum unterschiedlicher sein könnten. Am Mittwoch ist für Union ein Sieg in Bielefeld eigentlich Pflicht. Drei Tage später müssen sich die Köpenicker in München gegen den großen FC Bayern behaupten. In beiden Fällen geht es darum, zu zeigen, dass das aktuelle Formhoch auch nachhaltig sein kann.
Es wird interessant, zu sehen, wie weit die Mannschaft tatsächlich ist.
Janik Haberer, Spieler des 1. FC Union
„Es wird interessant, zu sehen, wie weit die Mannschaft tatsächlich ist“, sagte schon Janik Haberer Ende der vergangenen Woche und warnte dabei ausdrücklich vor Bielefeld. „Der Pokal hat seine eigenen Gesetze und es wird ein total schwieriges Spiel. Ich habe selber schon mal an der Alm gespielt und das ist nicht einfach. Da darf man nicht mit fünf Prozent weniger hinkommen, sonst fliegt man raus.“
Ein hoher Sieg wäre gut für die Belastungssteuerung
Ähnlich sah es sein Teamkollege Benedict Hollerbach. „Das wird jetzt nichts mit Unterschätzen zu tun haben“, sagte Unions Stürmer nach dem Spiel gegen Frankfurt mit Blick auf das kommende Pokalspiel. „Es wird auf jeden Fall giftig sein“.
Gerade Hollerbach weiß, wovon er spricht. Von allen Spielern Unions hat er wohl die meiste Erfahrung mit Drittligisten. Bis zu seinem Wechsel zu Union im Sommer 2023 spielte Hollerbach mit Wehen Wiesbaden noch selbst drittklassig. „Es ist eine sehr laufstarke, intensive Liga. So einen Gegner besiegst du nur, wenn du läuferisch mithältst und technische Qualitätsunterschiede zeigst“, so der 23-Jährige.
Das gilt auch, wenn man die Kräfte eigentlich lieber für das große Duell in der Allianz-Arena sparen möchte. Am Dienstag wies Svensson zwar auf die Breite des Kaders hin und deutete damit an, dass er in Bielefeld möglicherweise ein wenig rotiert. Gleichzeitig betonte er, dass der Fokus voll auf Mittwoch liege und er alles andere als auf eine B-Elf setzen würde.
„Ich schicke die stärkste Mannschaft aufs Feld, die uns zur Verfügung steht“, so der Trainer. Was die Belastungssteuerung angeht, wäre die beste Vorbereitung auf das Bayern-Spiel schließlich auch, hoch zu gewinnen, und gar nicht erst ins Elfmeterschießen zu kommen.
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