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Ausgeruht nach Berlin. Daniel Theis, Dennis Schröder und Nick Weiler-Babb (von links) wurden gegen Ungarn geschont.

© dpa / dpa/Federico Gambarini

106:71 gegen Ungarn im letzten Gruppenspiel: Deutsche Basketballer treffen in Berlin auf Montenegro

Im letzten Vorrundenspiel spart das DBB-Team Kräfte und gewinnt locker gegen Ungarn. Als Gruppenzweiter wartet im Achtelfinale am Samstag in Berlin Montenegro.

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Beim deutschen Team gab es vor dem letzten Gruppenspiel gegen Ungarn am Mittwochabend eigentlich einigen Gesprächsbedarf. Kapitän Dennis Schröder und Center Daniel Theis wurden geschont, Guard Nick Weiler-Babb saß mit einer Schulterverletzung in Zivil auf der Bank und Justus Hollatz sowie Christian Sengfelder kamen zu ihren Turnierdebüts. Doch bei Zuschauern, Spielern und Experten gab es erst mal vor allem ein Thema: Luka Doncic.

Nachdem der Superstar der Slowenen dem deutschen Team am Dienstagabend mit 36 Punkten die erste Niederlage beigebracht hatte, setzte er einen Tag später gegen Frankreich noch einen drauf. Seine 47 Punkte sicherten Slowenien nicht nur den Gruppensieg, sondern waren auch die zweithöchste Punktzahl, die je bei einer Basketball-Europameisterschaft erzielt wurden. Mehr gelangen nur dem Belgier Eddy Terrace mit 63 in grauer Vorzeit bei der EM 1957.

Der knappe Erfolg der Slowenen beantwortete für die deutsche Mannschaft schon vor dem eigenen Spiel gegen Ungarn die letzten offenen Fragen. Als Gruppenzweiter trifft das DBB-Team am Samstag (18 Uhr, Arena am Ostbahnhof und kostenfrei bei Magentasport) auf den Dritten aus Gruppe A, Montenegro. Die Qualifikation für das Achtelfinale in Berlin hatten die Deutschen bereits nach den drei Siegen zum Auftakt sicher.

An der guten Stimmung änderte weder das Verpassen des Gruppensieges noch die erste Niederlage am Vorabend gegen Slowenien etwas. „Das tut uns auch mal gut, jetzt nach Hause zu gehen und so eine Niederlage kassiert zu haben. Das bringt uns ein bisschen runter“, hatte Schröder nach dem 80:88 gegen den Titelverteidiger am Dienstagabend gesagt.

Nach dem guten Start ins Turnier samt spektakulärem Verlängerungskrimi gegen Litauen hatte die Euphorie um die Mannschaft Höhen erreicht, die es im deutschen Basketball schon lange nicht mehr gegeben hat. Slowenien wirkte plötzlich absolut schlagbar und Franz Wagner wurde nach seiner 32-Punkte-Gala teilweise schon in Sphären hochgejubelt, die bisher exklusiv Dirk Nowitzki vorbehalten waren.

Während das Spiel gegen die bereits ausgeschiedenen Ungarn einen sportlich nur begrenzten Wert hatte, war das Duell mit Slowenien ein guter Realitätscheck und verdeutlichte, dass es bis zu einer angepeilten Medaille noch ein weiter Weg ist. Doch es machte auch Hoffnung. Denn obwohl das deutsche Team nicht gut spielte, viele offene Würfe vergab und Doncic zum ersten Mal in diesem Turnier ernst machte, wurde es am Ende knapp. „Das ist kein Genickbruch für uns“, sagte Maodo Lo von Alba Berlin.

Nun gilt der Fokus nur noch der Endrunde in Berlin und das Selbstvertrauen ist weiter groß. Die Spiele gegen Slowenien, Frankreich und Litauen haben vor der Rekordkulisse in Köln gezeigt, dass sich diese deutsche Mannschaft auch mit den großen Basketballnationen messen kann. Beim klaren 106:71 (22:19, 32:20, 27:19, 25:13) gegen Ungarn konnten wichtige Spieler Kräfte schonen, während Sengfelder bei seinem ersten Einsatz mit 22 Punkten Topscorer war.

In das Achtelfinale gegen Montenegro geht das DBB-Team nach den bisherigen Eindrücken als klarer Favorit. Im Viertelfinale droht dann ein Duell mit den bisher noch ungeschlagenen Griechen um Giannis Antetokounmpo. Aber mit NBA-Superstars haben die Gastgeber ja bereits ein bisschen Erfahrung. (mit dpa)

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