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Hertha BSC findet den neuen Stürmer: Die Berliner holen Dawid Kownacki von Werder Bremen
Hertha BSC hat intensiv nach einem treffsicheren Stürmer gefahndet. Dawid Kownacki soll die Lösung für die Probleme in der Offensive sein. Der Pole kennt die Zweite Liga.
Stand:
Die Position stand auf der Prioritätenliste ganz oben, und trotzdem schien sich Hertha BSC noch eine Weile gedulden zu müssen. Im schlimmsten Fall, so die Befürchtung der sportlich Verantwortlichen, sogar über den Beginn der neuen Saison hinaus.
Diese Sorge hat sich nun erledigt. Der Berliner Fußball-Zweitligist hat die lange gesuchte Verstärkung für die Offensive gefunden. Vom Bundesligisten Werder Bremen verpflichtet Hertha BSC den 28 Jahre alten Stürmer Dawid Kownacki.
Dass der Deal schon jetzt über die Bühne gegangen ist, liegt an den Konditionen, die Hertha mit dem bisherigen Arbeitgeber des Polen ausgehandelt hat. Werder wollte Kownacki, der immerhin sieben Mal für die polnische Nationalmannschaft gespielt hat, nur verkaufen. Hertha aber hätte sich das zum jetzigen Zeitpunkt nicht leisten können und präferierte daher ein Leihgeschäft.
Er bringt zahlreiche Eigenschaften mit, die wir gesucht haben – Abschlussstärke, Ballsicherheit und Kopfballstärke.
Herthas Sportdirektor Benjamin Weber über Dawid Kownacki
Die Vereinbarung zwischen den Klubs sieht nun so aus, dass die Berliner den neuen Stürmer zuerst leihen (für die in zehn Tagen beginnende Saison), und dann kaufen (müssen). Dem Vernehmen nach läuft Kownackis Vertrag bei Hertha bis 2029.
„Wir standen lange mit Dawid im Austausch und sind sehr glücklich, dass es nun gelungen ist, ihn für uns zu gewinnen“, wird Herthas Sportdirektor Benjamin Weber in einer Mitteilung des Vereins zitiert. „Er bringt zahlreiche Eigenschaften mit, die wir gesucht haben – Abschlussstärke, Ballsicherheit und Kopfballstärke.“
Im Trainingslager in der vergangenen Woche hatte Weber das Anforderungsprofil für den neuen Stürmer noch einmal deutlich skizziert. Hertha suche einen echten Knipser, der im Normalfall eine zweistellige Anzahl an Saisontoren garantiere. Das ist auch deshalb notwendig, weil die Berliner im Vergleich zur vergangenen Spielzeit deutlich an Qualität in der Offensive eingebüßt haben.
Der mit sieben Treffern zweitbeste Torschütze Derry Scherhant hat den Klub im Sommer verlassen. Der mit sechs Treffern drittbeste Torschütze Florian Niederlechner hat den Klub im Sommer verlassen. Und der mit fünf Treffern fünftbeste Torschütze Ibrahim Maza hat den Klub im Sommer ebenfalls verlassen.
Dazu steht auch Smail Prevljak, ein klassischer Neuner, nicht mehr bei Hertha unter Vertrag. Und Luca Schuler hat wegen Hüftproblemen, die ihn schon am Ende der vergangenen Saison ausgebremst haben, in der Vorbereitung noch nicht mit der Mannschaft trainieren können.
Grönning muss noch deutlich zulegen
Mit Fabian Reese und Sebastian Grönning, der in diesem Sommer ablösefrei vom Drittligisten FC Ingolstadt gekommen ist, war Herthas Offensive bisher deutlich zu dünn besetzt. Zumal Grönning in der Vorbereitung noch nicht zeigen konnte, dass er auf Anhieb eine echte Verstärkung ist. Der Däne muss sich erst an das höhere Niveau gewöhnen.
Das ist bei Dawid Kownacki anders. Er kennt die Zweite Liga. In der vergangenen Saison erzielte er als Leihspieler in 29 Einsätzen für Fortuna Düsseldorf dreizehn Tore, dazu bereitete er sieben vor. Die Düsseldorfer hätten den Stürmer für eine festgeschriebene Ablöse von 2,5 Millionen Euro verpflichten können, ließen diese Option allerdings verstreichen.
Der Pole, der fußballerisch bei Lech Posen ausgebildet worden ist und es dort auch zum Profi schaffte, spielt seit 2019 in Deutschland. Damals wechselte er, zunächst auf Leihbasis, von Sampdoria Genua nach Düsseldorf. Die Fortuna verpflichtete ihn im Jahr darauf fest und musste ihn 2023 ablösefrei nach Bremen ziehen lassen. Bei Werder aber konnte sich Kownacki nicht durchsetzen. 22-Mal kam er für die Bremer zum Einsatz, ein Tor gelang ihm nicht.
Wenn bei Hertha alles läuft wie geplant, dann erhält Dawid Kownacki im kommenden Jahr eine neue Chance zu zeigen, dass er auch für die Erste Liga gut genug ist.
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