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Derry Scherhant brachte Hertha per Traumtor in Führung. Entsprechend fiel danach sein Jubel aus.

© dpa/David Inderlied

Update

2:1-Auswärtssieg beim SC Paderborn: Hertha BSC gelingt der Start in die Rückrunde

Die Berliner trotzen in Paderborn allen Widrigkeiten und haben beim Jahresauftakt auch das nötige Glück. Das war in der Vorrunde nicht immer der Fall.

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Das zweite Engagement von Marius Gersbeck bei Hertha BSC stand bisher nicht unter dem besten Stern. Vor gut anderthalb Jahren ist der Torhüter vom Karlsruher SC als potenzielle Nummer eins zu seinem Heimatverein zurückgekehrt. Doch mehr als eine Handvoll Einsätze waren bis zum Sonntag nicht für ihn herausgesprungen.

Und glücklich sah Gersbeck auch nicht immer aus. In der ersten Runde des DFB-Pokals, seinem einzigen Einsatz in dieser Saison, verschuldete er das Gegentor von Hansa Rostock. Am Sonntag nun, bei Herthas Rückrundenauftakt gegen den SC Paderborn, machte der 29-Jährige nun eine ganz neue Erfahrung. Der Ersatz des angeschlagenen Stammtorhüters Tjark Ernst trug in hohem Maße dazu bei, dass der Berliner Fußball-Zweitligist durch ein 2:1 (1:0) seinen fünften Auswärtssieg der Saison feierte.

Gersbeck sah bei hohen Bällen in den Strafraum zwar nicht immer glücklich aus. Doch auf der Linie (oder kurz davor) konnte er zweimal entscheidend eingreifen: gleich nach der Pause, als er beim Stand von 1:0 für sein Team einen Schuss von Aaron Zehnter aus kurzer Distanz parierte. Und noch einmal Mitte der zweiten Hälfte, als er den Versuch von Paderborns Mittelstürmer Felix Platte stoppte.

Im Gegenzug wurde Derry Scherhant im Paderborner Strafraum gefoult, Michael Cuisance verwandelte den daraus resultierenden Elfmeter zum vorentscheidenden 2:0. Anders als bei einigen Spielen in der Hinrunde brachte Hertha den Vorsprung diesmal ins Ziel. Der Anschlusstreffer der Paderborner, bei dem Gersbeck machtlos war, fiel erst in der vierten Minute der Nachspielzeit.

Den durchaus ambitionierten Worten, das Thema Aufstieg trotz Platz zwölf noch nicht abgeschrieben zu haben, ließ Hertha also Taten folgen. „Neues Jahr, neues Glück, sagt man ja so schön“, sagte Herthas Kapitän Toni Leistner bei Sky. „Ich bin froh, dass wir so in die Rückrunde gestartet sind.“

Doch wie kompliziert diese Zweite Liga ist, das zeigt sich beim Blick auf die Tabelle. Trotz des Sieges bleiben die Berliner Zwölfter, der Abstand auf den Relegationsplatz beträgt weiterhin sechs Punkte – wie vor dem Spiel.

Umso wichtiger, dass Hertha allen Widrigkeiten trotzte. Nachdem sich die Personalsituation in der Winterpause merklich entspannt hatte, erwischte es die Berliner unmittelbar vor dem Spiel doch wieder. Trainer Cristian Fiél musste kurzfristig auf zwei potenzielle Startelfspieler verzichten: Neben Torhüter Ernst fehlte auch Diego Demme, der im Abschlusstraining einen Ball gegen den Kopf bekommen hatte.

Der Beginn vor 14.280 Zuschauern schien die schlimmsten Befürchtungen zunächst zu bestätigen. Drei Minuten waren vorüber, als Herthas Sechser Kevin Sessa in einer eigentlich ungefährlichen Situation im eigenen Strafraum ausrutschte. Filip Bilbija nutzte die Unpässlichkeit zur vermeintlichen Führung. Doch der Paderborner Stürmer stand denkbar knapp im Abseits.

Glück zu Beginn, Glück am Ende

So glücklich der Nachmittag für Hertha begonnen hatte, so glücklich endete er auch. Fünf Minuten vor dem Ende traf der eingewechselte Michel nur den Pfosten des Berliner Tores, und in der letzten Aktion des Spiels wurde Paderborns Stürmer in einem Luftduell derart robust von Deyovaisio Zeefuik abgeräumt, dass sich Hertha über einen Elfmeter nicht hätte beschweren dürfen. „Der Unparteiische hat ganz schön was gezaubert“, klagte Paderborns Trainer Lukas Kwasniok.

Die Berliner machten es spannender, als es hätte sein müssen. Denn lange hatten die Gäste die Paderborner weitgehend unter Kontrolle, nachdem Scherhant nach einer Viertelstunde mit seinem sechsten Saisontor das 1:0 erzielt hatte. Nach einem einfachen Pass von Zeefuik war Herthas Linksaußen in die Mitte gezogen und hatte den Ball mit seinem starken rechten Fuß genau in den Winkel geschlenzt.

Die Defensive um den kompromisslosen Leistner ließ in der Folge wenig zu. Paderborns Bemühungen wurden erst in der Schlussphase richtig fordernd. So wurde es doch noch spannender als nötig. Toni Leistner sagte: „Das ist ein Spiel, das in der Hinrunde noch unentschieden ausgegangen wäre oder das du sogar verloren hättest.“

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