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Her mit den Bayern. Pierre-Michel Lasogga kann in München spielen. Foto: dapd

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Sport: Abschluss oder Abschuss

Hertha BSC muss beim FC Bayern auch die Offensive suchen, sonst droht eine hohe Niederlage

Berlin - Markus Babbel probierte es mit einem Gag. Weihnachten und Ostern müssten zusammenfallen, ulkte Babbel, dann hätte die von ihm trainierte Mannschaft von Hertha BSC kommenden Samstag beim FC Bayern München eine Chance. Nun hat nicht nur das von Babbel strapazierte Bild an Originalität eingebüßt, sondern auch die Aussichtslosigkeit, gegen den FC Bayern was zu holen. In dieser Saison hat Borussia Mönchengladbach in München gewonnen und zuletzt hat auch die TSG Hoffenheim kein Tor der Bayern zugelassen und gepunktet. Zudem hat Hertha selbst bei Meister Borussia Dortmund gezeigt, wie es gehen kann.

Ja, aber die Bayern sind für den Geschmack von Babbel qualitativ noch etwas höher einzuschätzen als der Titelverteidiger. „Jeder muss über sich hinauswachsen“, sagte Herthas Trainer, nachdem er auf das kleine Berliner Wunder in Dortmund angesprochen wurde. „Wir müssen gut verteidigen, aber das können wir auch“, sagte Babbel. Allerdings dürfe sein Team nicht nur „nach hinten denken“, wie er es ausdrückte, sondern „wir müssen mit Überzeugung nach vorn spielen und zum Abschluss kommen.“

Zu diesem Zweck wird nicht unerheblich sein, wer in München stürmen wird. Adrian Ramos oder Pierre-Michel Lasogga? Der Kolumbianer war von Babbel für die auswärtigen Auftritte präferiert, Lasogga kam eher in Heimspielen zu Einsatz. Beide aber waren zuletzt nicht im Vollbesitz ihrer Kräfte. „Vielleicht kommt es ja zu einem „Jobsharing“, wie es Babbel sagte. Also einer Art Arbeitsplatzteilung. „Bei Adrian müssen wir schauen, ob er volle 90 Minuten schaffen kann“. Nach einer Zysten-Operation hatte der 25 Jahre alte Ramos auffallend schlechte Blutwerte. Diese aber seien inzwischen laut Babbel wieder „tipptopp“. Im Vorteil allerdings war zuletzt der 19 Jahre alte Lasogga, der beim jüngsten 3:0-Sieg über den 1. FC Köln zwei Tore erzielt hatte. Wegen Problemen an der Patellasehne war Lasogga von den Ärzten etwas Ruhe verordnet worden, er ließ sogar die beiden anstehenden EM-Qualifikationsspiele der U-21-Nationalmannschaft sausen. Seit Anfang der Woche ist er aber wieder im Mannschaftstraining.

„Wir dürfen keine Angst haben“, sagte Babbel, der selbst jahrelang beim FC Bayern gespielt und „tolle Erfolge gefeiert“ hat. Andernfalls würde man auch schnell unter die Räder geraten können bei den Roten, wie die Bayern in München genannt werden. Babbel erinnerte an das 0:7 des SC Freiburg. Bei den Bayern wirke doch schon vieles automatisiert und locker, weshalb Hertha vom Gastgeber vermutlich oft in die eigene Hälfte gedrückt werden dürfte. „Wir müssen schlau dagegenhalten und selbst den Abschluss suchen“, sagte Babbel gestern und umschrieb die Ausgangslage so: „Es ist ein Bonusspiel für uns, hier sind Zusatzpunkte zu holen, da keiner erwartet, dass wir etwas mitnehmen.“

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