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Sport: Alles nicht so schlimm

über die Schulden im deutschen Profifußball In Zeiten dreistelliger Millionendefizite muss man sich auch an den kleinen Dingen erfreuen. An Rot-Weiß Oberhausen zum Beispiel.

über die Schulden im deutschen Profifußball In Zeiten dreistelliger Millionendefizite muss man sich auch an den kleinen Dingen erfreuen. An Rot-Weiß Oberhausen zum Beispiel. Der Fußball- Zweitligist hat das Geschäftsjahr 2004 mit einem Überschuss von 9800 Euro abgeschlossen. Die Summe mag sich lächerlich anhören, ist sie aber nicht. Immerhin hat Oberhausen damit noch einmal 16 790 200 Euro auf den Reviernachbarn Schalke 04 gutgemacht. Dessen Schulden liegen inzwischen bei 112 Millionen Euro, was der Wirtschaftsprofessor Karlheinz Küting öffentlich als „noch katastrophaler“ eingeschätzt hat als die Situation bei Borussia Dortmund.

Die Schalker wiederum hat diese Einschätzung nicht weiter beunruhigt. Sie haben nämlich herausgefunden, dass Küting Fan der Dortmunder ist, sogar Dauerkartenbesitzer im Westfalenstadion, was aus Schalker Sicht nur den Schluss zulässt, dass der Wirtschaftsprofessor natürlich nicht richtig ernst zu nehmen ist.

Alles halb so schlimm also. Diese Verteidigungsstrategie ist nicht neu. So haben auch die Dortmunder auf alle Enthüllungen reagiert, bis sie eine Art Offenbarungseid leisten mussten. Mit mindestens 700 Millionen Euro sind die 36 Erst- und Zweitligisten verschuldet, der „Kicker“ berichtet sogar von 800 Millionen.

Ernsthaft beunruhigt ist deshalb niemand, zumal die Verschuldung gewissermaßen systemimmanent ist: Der Fußball ist ein emotionales Produkt, das von Träumen lebt. Und solche Träume müssen eben finanziert werden, notfalls auf Pump. Wer da nicht mitmacht, landet am Ende in der Zweiten Liga. So wie der 1. FC Köln. Dafür hat er im vergangenen Jahr einen Gewinn erwirtschaftet.

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