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Blick voraus. Uwe Krupp will mit den Eisbären in dieser Saison den Titel holen – es wäre sein erster als Cheftrainer.

© Daniel Karmann/dpa

Eisbären-Trainer Uwe Krupp: Auf dem Weg, aber noch nicht am Ziel

Uwe Krupp hat als Trainer der Eisbären bisher eine gemischte Bilanz. Im Heimspiel gegen Augsburg feiert er am Mittwochabend ein Jubiläum.

Mit Statistiken hat es Uwe Krupp nicht so. „Ich schaue da eigentlich überhaupt nicht drauf“, sagt der Trainer der Eisbären. Vielleicht ist das auch ganz gut, denn die Meinungen über die Anzahl seiner Spiele als Trainer in Berlin gehen auseinander. Bei „Telekom Sport“ wurde am vergangenen Sonntag verkündet, das Spiel in Nürnberg sei sein 200. in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) als Trainer der Eisbären gewesen. Folgt man der Internetseite „uwe-krupp.de“ waren es bisher 198. Laut Tagesspiegel-Recherchen kommt Krupp jedoch auf 199 Spiele, dann wäre wiederum die Heimpartie am Mittwoch gegen die Augsburger Panther (19.30 Uhr, Arena am Ostbahnhof) erst Nummer 200.

Tatsache ist: Krupp ist in der vierten Saison Trainer in Berlin. Die positive Lesart ist: Unter ihm haben sich die Eisbären von Jahr zu Jahr verbessert; Pre-Play-offs, Viertelfinale, zuletzt Halbfinale. Es gibt also eine Entwicklung. Krupp selbst sagt: „Sportlich bin ich irgendwo auch zufrieden, aber so richtig da, wo wir hinwollen, sind wir noch nicht gekommen.“ Kritiker sehen die Eisbären unter dem 52-Jährigen hingegen nicht ganz so gut aufgestellt. Von den 199 Spielen hat er 104 gewonnen, aber eben auch 95 verloren. In den fünf Play-off-Runden unter ihm gingen die Eisbären nur zweimal als Sieger vom Eis.

Von 199 Spielen als Eisbären-Trainer hat 104 gewonnen und 95 verloren

Allerdings war die große Zeit in Berlin schon vor der Ära Krupp vorbei. Der vielleicht beste deutsche Eishockeyspieler aller Zeiten übernahm nicht nur ein Team im Umbruch, sondern auch einen Klub, der sich lange schwer damit tat, liebgewonnene Routinen über Bord zu werfen. Inzwischen sind die Aussichten wieder etwas rosiger bei den Berlinern. Die aktuelle Saison geht als Erfolg durch, auch wenn die finale Beurteilung noch aussteht. Definitiv ist es eine ruhigere Spielzeit als die letzte, in der sich Krupp der – wie er es selbst sagte – „größten Herausforderung“ seiner Trainerkarriere stellen musste. „Letztes Jahr hatten wir als Mannschaft viele Probleme, das war einfach eine sehr schwierige Saison mit vielen Brennpunkten“. Am Ende hätte das Team die Spielzeit aber noch positiv beendet. Dennoch sagt Krupp: „Ich bevorzuge die Position, in der wir jetzt sind.“

Aktuell gehe es als bereits sicher für die Play-offs qualifiziertes Team darum, die Spannung in der Mannschaft aufrecht zu erhalten. Dafür scheut sich Krupp auch nicht, die Spieler im Training lautstark mit derben Kraftausdrücken über das Eis zu scheuchen. Krupp ist ehrgeizig und dieser Ehrgeiz treibt ihn an. Denn es gibt diesen einen Makel in seiner Trainerkarriere: Einen Meisterpokal konnte er bisher auf keiner seiner Stationen am Ende in die Luft stemmen.

Neuer Vertrag? "Die Entscheidung liegt bei den Eisbären", sagt Krupp

„Wenn du das noch nicht geschafft hast, dann ist die Meisterschaft natürlich das Ziel“, sagt er. Klar sei es auch schon ein Erfolg, das Maximale aus einer Mannschaft herauszuholen. Allerdings ist die Messlatte bei den Eisbären eine höhere als anderswo in der DEL. Das Maximum ist in Berlin immer der Titel, das ist der Anspruch der Eisbären. Und nach jetzt fünf Jahren ohne Meisterehren denkt so mancher in Berlin, dass es so langsam mal wieder Zeit wird.

Auch ein Uwe Krupp wird daran gemessen. Noch haben die Eisbären seinen Vertrag nicht verlängert. Stéphane Richer bestätigt Gespräche, mehr aber nicht. Ob das Abschneiden in den kommenden Play-offs eine Rolle spielt, darauf gibt der Sportdirektor im Moment keine klare Antwort. Uwe Krupp würde gern bleiben in Berlin, sagt aber auch: „Die Entscheidung liegt bei den Eisbären.“ Gelingt Krupp in diesem Jahr zumindest der Finaleinzug, wäre es wohl keine besonders schwierige.

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