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Der Traum ist aus. Niko Gießelmann war mit Union in Brüssel chancenlos.

© Imago/Vincent Kalut

Aus im Achtelfinale der Europa League: Der 1. FC Union hat eine historische Chance vertan

Der 1. FC Union kann stolz auf den größten internationalen Erfolg seiner Vereinsgeschichte sein. Doch über die Art und Weise der Niederlage gegen Saint-Gilloise müssen sich die Berliner ärgern.

Ein Kommentar von Julian Graeber

Der große Traum ist aus und auch wenn schon das Erreichen des Achtelfinales der größte Erfolg der Vereinsgeschichte war, hat der 1. FC Union durchaus Grund zum Ärgern. Die Berliner sind nicht gegen einen übermächtigen Gegner wie Juventus Turin, Manchester United oder den FC Arsenal ausgeschieden, sondern haben gegen Union Saint-Gilloise eine große Chance vertan.

Die Spiele gegen die unbequemen Belgier kamen für Union zum unglücklichsten Zeitpunkt, die Mannschaft wirkt aktuell müde und uninspiriert. Mit vielen untypischen Fehlern hat sich der Tabellenvierte der Fußball-Bundesliga in Hin- und Rückspiel beinahe selbst geschlagen. Defensiv wackelte Union immer wieder bedenklich, offensiv fehlten wie zuletzt so oft Ideen und Überzeugung.

Das ist bitter, denn ob sich der Mannschaft in absehbarer Zeit erneut eine Gelegenheit auf ein europäisches Viertelfinale bietet, ist trotz der beeindruckenden Entwicklung der vergangenen Jahre keineswegs selbstverständlich.  

Nach der ersten Enttäuschung dürften die meisten Unioner das Ausscheiden trotzdem mit einem charakteristischen „Na und!“ kommentieren. Denn schon das Erreichen des Achtelfinales war historisch und die Spiele gegen Ajax Amsterdam wird niemand vergessen, der diese außergewöhnlichen Highlights live erlebt hat. Bei der Einordnung dieser Leistung hilft neben dem Blick in die eigene Vergangenheit – fast auf den Tag genau vor vier Jahren verlor Union noch beim 1. FC Heidenheim – auch der Blick auf das große Ganze.

Abgesehen von Saint-Gilloise haben alle Viertelfinalisten eine große internationale Vergangenheit und mindestens einen Europapokal gewonnen. Dass sich Union mittlerweile in solcher Gesellschaft bewegt und dabei keineswegs verstecken muss, ist der Lohn für viele richtige Entscheidungen in den vergangenen Jahren.

Mit der Niederlage in Belgien endet nicht nur Unions europäisches Abenteuer, sondern auch die Zeit der schier endlosen Englischen Wochen – und diese Erholungspausen können der Mannschaft nur guttun. Ab sofort können sich die Berliner voll auf die nationalen Wettbewerbe konzentrieren.

In der Bundesliga stehen noch zehn Spiele aus – und die Chancen auf die dritte Europapokalqualifikation in Folge sind weiter sehr gut. Damit es auch in der kommenden Saison wieder neue Höhepunkte in der Vereinsgeschichte gibt. In Amsterdam, Brüssel oder vielleicht auch in Manchester.

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