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Schön in die Ecke spielen – und jubeln. Das Beachvolleyball-Team aus Braunschweig trainiert zweimal die Woche.

© Juri Reetz/SOD

Beachvolleyball bei den World Games: „Es ist das erste Mal, dass die Tribünen voll sind“

Sommer, Sonne, Sand - die Stimmung in Beach Mitte ist bei den Weltspielen ausgelassen. Auch Team Deutschland hat Grund zu feiern.

Stand:

Es war ein Moment der Euphorie. Die Beachvolleyballer*innen fassten sich an den Händen, stürmten auf die Zuschauerränge zu und jubelten, bis ihre Stimmen in der La-Ola-Welle des Publikums untergingen. Im letzten Spiel am Dienstagnachmittag hatten beide Teams aus Deutschland gegeneinander gespielt. Es war eines der Highlights des Tages auf den Volleyball-Feldern in Berlin-Mitte, wo die Klassifizierungsspiele der Special Olympics World Games stattfanden. Diese dienten auch dazu, die teilnehmenden Mannschaften aus Ländern wie Saudi-Arabien, Kenia und Finnland zu beobachten und anschließend in Gruppen einzuteilen, um bei den Gruppenspielen in den darauffolgenden Tagen möglichst ausgewogene Spiele zu garantieren.

Dass die Spieler am Ende des Tages unter der strahlenden Sonne ausgelassen zur Musik tanzen würden, war zu Beginn des Tages keineswegs absehbar. Entgegen der Wetterprognosen hatte es am Vormittag plötzlich angefangen zu regnen, nur wenige Stunden vor Beginn des ersten Spiels. „Es war die ganze Zeit regnerisch, aber auf einen Schlag pünktlich zum Wettkampf kam immer mehr die Sonne raus“, sagte Athlet Matthias Aigner, der bereits seit 2008 beim Wilhelmsdorfer TSG, in der Nähe von Ravensburg, trainiert.

Ihm gefiel besonders die Location am Nordbahnhof. „Das ist toll, mit dem ganzen Publikum und der Tribüne. Es sind viele Zuschauer. Das ist etwas Besonderes.“ Auch Raphael Stäbler, Headcoach der deutschen Nationalteams, zeigte sich glücklich über die Atmosphäre. „Es ist das erste Mal, dass die Tribünen voll sind, das gab es in dieser Form noch nicht. Das freut mich sehr.“ Er trainiert das Team aus Wilhelmsdorf, kennt aber auch das zweite Team aus Braunschweig schon lange. Gemeinsam verbrachten sie zwei Trainingswochenenden, um sich auf das große Turnier in Berlin vorzubereiten.

Spannende Spiele bei Beach Mitte.

© LOC/Annegret Hilse

Aber nicht nur die Stimmung auf den Tribünen war am Dienstagnachmittag ausgelassen, sondern auch auf dem Feld. Die Spieler*innen der Frauen-, Herren-, sowie gemischten Teams feuerten sich gegenseitig an und motivierten sich. Dass sie einander beklatschten, unabhängig davon, ob der Aufschlag letztlich einen Punkt brachte oder ins Netz ging, wirkte sich auch positiv auf die Spielweise aus. Denn die Volleyballer*innen schlugen befreit auf und machten insgesamt einen gelassenen Eindruck.

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Unter den zahlreichen Volunteers war auch Kaweh Niroomand, Manager des Bundesligisten BR Volleys. „Ich bin begeistert. Diese tolle, friedliche Atmosphäre ist beeindruckend. Im Sport gibt es Situationen, in denen man auf seinen Mitspieler sauer ist. Aber hier korrigieren die Spieler sich und helfen sich gegenseitig.“

Besonders eng war das Duell zwischen den deutschen und finnischen Volleyballern, bei dem es keinem der Teams gelang, sich eindeutig abzusetzen. Nach mehreren abgewehrten Matchbällen setzte sich am Ende die Finnen durch, die auch als Favoriten gehandelt und von den Fans in blau-weiß mit Klatschpappen lautstark unterstützt wurden „Das ist eine bärenstarke Mannschaft“, sagte Aigner, „genauso wie die Vereinigten Arabischen Emiraten.“

Aber auch sein Team zeigte am Dienstagnachmittag beeindruckende Angriffe und erwies sich insbesondere in der Abwehr als stabil. Im letzten Spiel setzte es sich knapp gegen das zweite deutsche Team durch, nachdem es einen großen Vorsprung beinahe aus der Hand gegeben hatte.

Die Einteilung in zwei Teams geriet aber im Anschluss an das Match schnell in den Hintergrund, denn die Spieler*innen beider Teams fassten einander an den Händen, stürmten auf das Publikum zu und ließen sich gemeinsam feiern. In den kommenden Tagen stehen nun die Spiele der Gruppenphase und die Finals auf dem Programm.

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