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Wo geht es denn nun ins Pokalfinale? Dortmunds Trainer Thomas Tuchel.

© dpa/Kirchner

Borussia Dortmund vor dem Spiel bei Hertha: Berlin gleich Liverpool?

Bei Borussia Dortmund haben sie Respekt vor dem Halbfinalspiel bei Hertha BSC: Eine Pleite wie in der Europa League möchte sich das Tuchel-Team unter allen Umständen ersparen.

Über Berlin nach Berlin. Nach zwei vergebenen Titelchancen in der Meisterschaft und in der Europa League wird der DFB-Pokal für Borussia Dortmund zur Ultima Ratio. Ein Sieg im Halbfinale am Mittwoch (20.30 Uhr/ARD/Sky) bei Hertha BSC soll den Weg in das Endspiel am 21. Mai an gleicher Stätte ebnen. Mit dem 3:0 (2:0) über den Hamburger SV wollte sich Mats Hummels deshalb erst gar nicht lange aufhalten. „Das bringt uns nichts im Hinblick auf das Spiel am Mittwoch“, urteilte der Weltmeister, „wir müssen dafür sorgen, dass wir in dieser Saison noch zweimal nach Berlin kommen“.
Nur ein Sieg über den zuletzt schwächelnden Bundesliga-Tabellenvierten aus der deutschen Hauptstadt kann helfen, das Trauma von Liverpool zu überwinden. Der am Ende verdiente Erfolg über die Hamburger trug dazu allenfalls ein bisschen bei. „Selbst wenn wir heute 8:0 gewonnen hätten, wären wir in der Europa League nicht weiter“, sagte Nationalspieler Matthias Ginter.
Damit seinem Team in Berlin ein ähnlicher Systemabsturz wie beim 3:4 an der Anfield Road erspart bleibt, nahm sich Trainer Thomas Tuchel viel Zeit zur Nachbetrachtung. „Das hat noch mal richtig wehgetan“, verriet Hummels mit Verweis auf gleich mehrere Gesprächsrunden in den vergangenen Tagen. „Da wurde klar, dass die elf Mann, die auf dem Platz standen, das Ding in den Sand gesetzt haben. Wir haben eindrucksvoll gezeigt bekommen, dass wir am Donnerstag selbstverschuldet rausgeflogen sind.“

Tuchel warnt vor einem "sehr euphorisierten Gegner"

Diese schonungslose Aufarbeitung machte nach Einschätzung von Tuchel Sinn. „Wir werden in Berlin die Erfahrung brauchen, die wir in Liverpool gemacht haben. Es ist eine ähnliche Konstellation: ein K.o.-Spiel, ein Auswärtsspiel, ein sehr euphorisierter Gegner voller Selbstvertrauen mit totaler Unterstützung durch das Heimpublikum.“
Um Kräfte für Mittwoch zu schonen, baute der Fußballlehrer sein Team gegen Hamburg auf gleich acht Positionen um. Stars wie Marco Reus und Henrich Mchitarjan standen nicht einmal im Kader. Tuchels Mut, in Christian Pulisic und Felix Passlack auf gleich zwei nur 17 Jahre alte Nachwuchskräfte zu setzen, wurde belohnt. Der US-Nationalspieler Pulisic traf zum 1:0 und wurde damit zum viertjüngsten Torschützen der Bundesliga-Historie nach Nuri Sahin, Julian Draxler und Timo Werner.
Die Medienberichte über Ilkay Gündogan, der einen Fünfjahresvertrag bei Manchester City unterschrieben haben soll, hätte sich die BVB-Spitze in den Tagen vor der wichtigen Partie in Berlin liebend gern erspart. Weitere Spekulationen könnten folgen: Schließlich ist auch die Zukunft von Stars wie Hummels und Mchitarjan noch ungeklärt, deren Verträge mit der Borussia ebenfalls 2017 auslaufen. Um die Konzentration auf das Duell mit der Hertha nicht zu stören, kommentierte Sportdirektor Michael Zorc die Personalie Gündogan betont unaufgeregt: „Ich habe davon erst aus der Zeitung erfahren. Es ist schön, dass man auf diesem Wege noch dazulernen kann.“ (dpa)

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