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Gleiche Preisgelder für Männer und Frauen: Das Berliner WTA-Turnier setzt neue Maßstäbe
Während es beim Grand Slam schon seit langem gleiche Preisgelder für Männer und Frauen gibt, sieht das bei den WTA- und ATP-Turnieren noch anders aus. Das ändert sich jetzt.
Stand:
Die Planungen für das jährliche Berliner WTA-Turnier im traditionsreichen Steffi-Graf-Stadion laufen auf Hochtouren, vieles ist noch nicht finalisiert und trotzdem steht eines jetzt schon fest. Mit der 46. Austragung des Turniers auf der Anlage des LTTC Rot-Weiß im Grunewald wird ein wichtiger Schritt in Richtung Gleichberechtigung der Tennisprofis gegangen.
Vom 14. bis zum 22. Juni werden die Tennisstars um eine historische Summe von 1,1 Millionen US-Dollar Preisgeld konkurrieren, sagt Claus Frömming, PR-Beauftragter der Turnierveranstalter. Das ist Höchstwert in der Turniergeschichte.
Bei den Grand-Slams in Wimbledon und Paris sind die Preisgelder für Frauen und Männer seit längerem gleich hoch. Bei den Prämien der WTA- und ATP-Turniere sieht das noch anders aus. In den vergangenen Jahren gingen diese sogar vermehrt auseinander. Um diese immer größer werdende Finanzlücke zu schließen, hat die WTA jetzt einen konkreten Stufenplan eingeleitet, um die Preisgelder auch auf kleinerer Ebene, etwa bei den 500er und 100er-Turnieren, anzupassen.
Die Preisgelder sollen in den nächsten Jahren bei allen kombinierten Turnieren auf der Frauen-Tour sukzessiv erhöht werden, bis 2029 die Summe von über zwei Millionen US-Dollar dem Preis-Niveau der Männer gleicht. Bis 2033 sollen auch die Preisgelder bei nicht-kombinierten Turnieren angeglichen werden.
Ein Meilenstein auf dem Weg zur Gleichberechtigung
Damit sind die Berlin Tennis Open 2025 Teil eines Meilensteins auf dem Weg zur Gleichberechtigung im führenden Frauensport der Welt. „Diese konsequente Umsetzung des Equal Pay ist im weltweiten Sport einzigartig“, sagt Frömming.
Neben dem finanziellen Schritt nach oben wird das Turnier im nächsten Jahr mit neuen Veranstaltern und einer noch unbekannten Turnierdirektorin stattfinden. Die neuen Veranstalter stellen bereits seit fünf Jahren das Rasenturnier in Bad Homburg auf die Beine. Von dem erfolgreichen Turnier aus dem hessischen Kurort möchten sie vor allem den publikumsnahen und inklusiven Charakter nach Berlin transportieren. Geplant ist, dass Zuschauende in Berlin nur für die Spiele auf dem Center-Court Tickets benötigen und die restlichen Spiele kostenfrei verfolgen können.
Das ganze Turnier steht unter dem Motto „Berlin Meets London“. Der Wimbledon-Flair soll in die deutsche Hauptstadt gebracht werden.
Aber natürlich steht der Tennissport weiterhin im Vordergrund. Dank der zeitlich idealen Lage des Turniers, genau zwei Wochen vor Wimbledon-Beginn, bietet das Berliner Turnier den Spielerinnen die perfekte Rasenvorbereitung. Somit ist das Turnier mittlerweile auch ein integraler Bestandteil der WTA-Tour.
Kein Wunder also, dass beim diesjährigen Turnier fast alle Top-10 Spielerinnen – Iga Swiatek musste verletzt absagen – vertreten waren. Auch 2025 wird mit einem absoluten Grand-Slam-like Star-Ensemble gerechnet.
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