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Sport: Bist du Deutschland?

In dieser Woche sind zwei wichtige Entscheidungen für den deutschen Fußball gefallen. Die eine war, dass der Franzose Valerien Ismael mit seinem erneuten Angebot, für die Nationalmannschaft zu spielen, kein Gehör fand.

In dieser Woche sind zwei wichtige Entscheidungen für den deutschen Fußball gefallen. Die eine war, dass der Franzose Valerien Ismael mit seinem erneuten Angebot, für die Nationalmannschaft zu spielen, kein Gehör fand. Die andere war, dass der Deutsche Fußball-Bund den 18-jährigen Gonzalo Castro davon überzeugen konnte, für Deutschland statt für Spanien zu spielen. Castro ist ein großes Talent, er wurde fußballerisch in Deutschland ausgebildet, er könnte langfristig ein wichtiger Mann für die Nationalelf werden.

Bis zum 21. Lebensjahr dürfen Spieler die Nationalmannschaft wechseln. Der internationale Kampf um das Personal findet schon in der Jugend statt. Das U-21-Nationalteam besiegte am Freitag Tschechien mit Malik Fathi, Marvin Matip, Piotr Trochowski, David Odonkor und Nando Rafael. Sie könnten ihrer Herkunft nach auch für die Türkei, Kamerun, Polen, Ghana und Angola auflaufen.

Sich um diese Spieler zu bemühen, macht mehr Sinn als die Ad-hoc-Einbürgerung älterer Spieler, die in keiner Nationalmannschaft sind und unbedingt zur WM wollen. Es ist dabei egal, ob sie keinen (Ailton), wenig (Lincoln) oder etwas mehr (Ismael) Bezug zu Land und Mentalität haben. Auf diese Spieler ist der deutsche Fußball nicht angewiesen, auch wenn sie kurzfristig eine Verstärkung wären. Der deutsche Fußball braucht Talente, mit denen er nicht so gesegnet ist wie beispielsweise die Holländer. In Holland wurde die beschleunigte Einbürgerung des 20-jährigen Salomon Kalou abgelehnt, der statt wie sein großer Bruder für die Elfenbeinküste lieber für seine Wahlheimat spielen will. Die Einwanderungsministerin begründete die Entscheidung sportlich: Holland habe genügend eigene gute Nachwuchsspieler.

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