zum Hauptinhalt
Auch das noch. Pierre-Emerick Aubameyang trifft in der Nachspielzeit zum 4:0.

© Reuters

4:0 beim FC Ingolstadt: Borussia Dortmund: Mit Anlauf zur Tabellenführung

Borussia Dortmund gewinnt 4:0 bei Aufsteiger FC Ingolstadt und ist damit nach zwei Spieltagen Bundesliga-Tabellenführer. Danach sah es lange Zeit nicht aus.

Es gab Momente in diesem Bundesligaspiel, da deutete Thomas Tuchel mit seinen beiden Zeigefingern kreuz und quer auf das Spielfeld. Dem Trainer von Borussia Dortmund schien das Gedränge im Mittelfeld am Sonntagnachmittag zu dicht, zu unübersichtlich. Sein Gegenüber Ralph Hasenhüttl sah das naturgemäß anders. „Chancenlos ist man in keinem Spiel“, hatte der Trainer des FC Ingolstadt vor dem Bundesliga-Heimdebüt gewusst – und seine Mannschaft schaffte es tatsächlich, dem Favoriten das Leben lange schwer zu machen. Am Ende setzte sich die Qualität der Westfalen durch, die sich mit dem 4:0-Sieg beim Aufsteiger am zweiten Spieltag in der Tabelle vor den FC Bayern München setzten.

Die Dortmunder, die eine kräftezehrende Partie in der Europa-League-Qualifikation beim norwegischen Vertreter Odds in den Knochen hatten, taten sich zu Beginn schwer. Weil die Ingolstädter versuchten, ein geordnetes Aufbauspiel früh zu unterbinden, blieb lange nur die Hoffnung, mit langen Bällen eine Lücke zu finden. Das mühevolle Anrennen im mit 15 000 ausverkauften Ingolstädter Sportpark war eher nichts für Fußball-Ästheten. Erstmals gefährlich wurde es, als Pierre-Emerick Aubameyang nach einer knappen Viertelstunde den Ball nach einem Zuspiel von Marco Reus nicht richtig traf. Es war so etwas wie der Startschuss zur Dortmunder Drangphase, die allerdings nur sechs Minuten dauerte. Erst schaffte es Ilkay Gündogan (17.), dann Henrich Mchitarjan (19.) und noch einmal Aubameyang (21.), die Abwehr des Aufsteigers zu überlaufen, aber im Abschluss waren die überlegenen Westfalen zunächst unpräzise.

Beim Auftaktsieg vor einer Woche in Mainz hatte Hasenhüttl auf alle vier Neuzugänge verzichtet, dieses Mal durften immerhin zwei von Anfang mitwirken. Statt Ramazan Özcan stand im ersten ersten Bundesliga-Heimspiel der Klubgeschichte Örjan Nyland im Tor. Hasenhüttl hat sich nicht auf eine Nummer eins festgelegt, sondern der Österreicher und der Norweger sollen sich abwechseln. Außerdem blieb der leicht angeschlagene Marvin Matip zunächst auf der Bank und der von Mitaufsteiger Darmstadt zu den Oberbayern gewechselte Romain Brègerie durfte sein Debüt geben.

Ingolstadt spielte mit viel Euphorie, hatte aber keine Mittel

Die Ingolstädter ließen sich auch nicht davon verunsichern, dass sie den Ball viel zu selten behaupten konnten, oft in höchster Not hinten mit einem weiten Pass klären mussten oder nach vorne fast keinerlei Torgefahr ausstrahlten. Erst in der Schlussphase der ersten Hälfte dauerte die Verweildauer des Balles im Strafraum der Dortmunder ein paar Mal länger als ein paar Sekunden.

Nach der Pause sahen sich die Dortmunder plötzlich munter angreifenden Ingolstädtern gegenüber. Bürki parierte einen Schuss von Moritz Hartmann aus rechter Position (49.), kurz danach klärte er auch noch nach einer Freistoßflanke – der Neuling schien den Respekt abgelegt zu haben. Aber womöglich ließ nun deshalb ein wenig der Fokus in der Defensive nach. Mchitarjan hatte in der 55. Minute viel Platz und spielte auf den sehr frei stehenden Matthias Ginter. Was die Offensivspieler zuvor nicht geschafft hatten, gelang nun dem Verteidiger, er brachte den BVB in Führung. Reus traf nur fünf Minuten später per Elfmeter zur Vorentscheidung. Hartmann hatte zuvor Marcel Schmelzer im Strafraum ungeschickt umgerannt. In der 84. Minute schoss Shinji Kagawa Dortmund mit seinem 3:0 an die Tabellenspitze, Aubameyang traf in der Nachspielzeit zum 4:0.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false