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Robert Lewandowski schießt das 1:1 für Dortmund beim Spiel gegen Olympiakos Piräus in Griechenland. Am Ende verlieren sie 1:3.

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Update

Niederlage gegen Piräus: Borussia Dortmund: Vorne harmlos, hinten schlampig

Borussia Dortmund verliert 1:3 bei Olympiakos Piräus und droht schon in der Gruppenphase der Champions League zu scheitern.

Der Grieche ist weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt als gastfreundlicher Mensch, der seine Besucher mit den Worten „kalos irthame“ zu begrüßen pflegt. Übersetzt heißt das, „schön, dass wir angekommen sind“. Vor der Champions-League-Begegnung von Borussia Dortmund bei Olympiakos Piräus bekam diese Höflichkeitsformel eine ganz neue Formel. Viele Fans in Schwarz-Gelb fielen den chaotischen Verhältnissen eines von Krise und Streik gebeutelten Landes zum Opfer und kamen erst gar nicht an. Auch Reinhard Rauball gehörte zu den Opfern. Der BVB-Präsident sah sich die bittere 1:3 (1:2)-Niederlage daheim am Fernseher an und konnte sich weit entfernt ein Bild davon machen, dass sein Klub offensichtlich zu schwach für die Champions League ist.

Bevor es 90 Minuten lang um Punkte und Prämien ging, wurde es in Athen am Tag der massiven Proteste dramatisch. Besonders hart traf es Norbert Dickel, der mit rund 100 Sponsoren und Edelfans im Hotel hautnah miterleben musste, wie die Demonstrationen auf dem gegenüberliegenden Syntagma-Platz kriegsähnliche Zustände annahmen. „Es gibt heftige Straßenkämpfe, und wir dürfen die Fenster nicht öffnen oder rausgehen“, berichtete Dortmunds Stadionsprecher. „Und auf der Terrasse in der Lobby bekommst du Tränengas ab.“ Immerhin saß Dickel pünktlich zum Spielbeginn auf seinem Platz, um für das Internetradio des BVB zu berichten. Der frühere Stürmer musste eine Niederlage nach ganz schwacher Leistung in die Heimat vermelden. Nach drei Spielen haben die Borussen gerade mal ein Pünktchen auf der Habenseite und drohen bereits in der Gruppenphase zu scheitern. Das, was der Deutsche Meister bislang abgeliefert hat, ist viel zu wenig.

In der ersten Halbzeit wohnte Trainer Jürgen Klopp am Spielfeldrand einem Déjà-vu-Erlebnis der unangenehmen Art bei. Seine Mannschaft hatte mehr Ballbesitz, doch machte sich der BVB genau wie in den Spielen gegen Arsenal und Marseille das Leben selbst schwer, weil er vorn mal wieder allzu verschwenderisch mit seinen Möglichkeiten umging und sich hinten haarsträubende Schnitzer leistete. Bereits in den ersten fünf Minuten hätte die Borussia nach Chancen von Götze, Perisic und vor allem Kagawa, der den Ball aus kurzer Entfernung über die Latte lupfte, in Führung gehen müssen. Stattdessen schlug es auf der anderen Seite ein: Gündogan weigerte sich, Ivan Marcano am Flanken zu hindern und José Holebas traf per Kopf zur Führung für die Griechen.

Dortmund schüttelte sich und übernahm wieder die Initiative, und als Robert Lewandowski nach einer knappen halben Stunde ins lange Eck schob, war wieder alles im Lot für den BVB. Doch dann patzte die Defensive erneut: Hummels rutschte an einer Hereingabe vorbei, Subotic ließ sich verladen und Djebbour bedankte sich mit dem 2:1. Kurz vor der Halbzeit kam Olympiakos erneut über außen durch, doch dieses Mal verzog Djebbour knapp. Kapitän Roman Weidenfeller im Tor tobte zu Recht.

Der Pausenpfiff rettete die Gäste. Fürs Erste. In der zweiten Hälfte aber wurde ihr Passspiel immer schlampiger, Chancen erspielten sich in erster Linie die Griechen. Die Verunsicherung des BVB war bis auf den letzten Tribünenplatz zu spüren. Spätestens als Modesto in der 78. Minute zum 3:1 traf, war das Dortmunder Schicksal besiegelt. Der Tag, der so dramatisch begonnen hatte, endete mit einer herben sportlichen Enttäuschung.

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