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DFB-Pokal - Hamburger SV - SV Werder Bremen

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DFP-Pokal: Bremen besiegt Hamburg im Elfmeterkrimi

In einem packenden Halbfinale konnte sich Werder Bremen gegen den Hamburger SV im Elfmeterschießen mit 3:1 durchsetzen. Der Held des Abends war Bremer Torwart Tim Wiese. Er hielt drei Elfmeter und bewahrte seine Mannschaft in der Verlängerung vor der Niederlage.

In einem Duell der Nerven hat Werder Bremen die erste von drei Titelchancen des Hamburger SV zunichtegemacht und zum neunten Mal das Endspiel des DFB-Pokals erreicht. Dank der Paraden von Torhüter Tim Wiese gewann das Team von Thomas Schaaf am Mittwoch den ersten von vier Nord-Gipfeln mit 3:1 im Elfmeterschießen und darf sich nun am 30. Mai im Berliner Olympiastadion auf ein Final-Duell gegen Bayer Leverkusen freuen. Der Keeper meisterte die Schüsse von Jerome Boateng, Ivica Olic und Marcell Jansen und sicherte seiner Elf das Weiterkommen.

Nach 120 am Ende packenden Minuten hatte es zwischen beiden Teams vor 55 237 Zuschauern in der HSH Nordbank-Arena 1:1 gestanden. Die Führung für Werder durch Per Mertesacker (11. Minute) glich Olic (67.) für den HSV aus, der die Verlängerung mit zehn Spielern bestreiten musste, nachdem David Jarolim wegen eines Bodychecks gegen Mesut Özil an der Seitenauslinie die Rote Karte gesehen hatte. Die erste Chance zur Revanche bietet sich den Hamburgern bereits am kommenden Donnerstag, wenn sich beide Mannschaften an der Weser zum Halbfinal-Hinspiel des UEFA-Pokals gegenüberstehen.

Nicht der leicht favorisierte HSV bestimmte über weite Strecken Tempo und Rhythmus der Begegnung, sondern die selbstbewusst und souverän auftrumpfenden Bremer. Der Bundesliga-Zehnte besaß zudem in Diego einen Ideengeber, wie er in Reihen der Hamburger vermisst wurde. Alex Silva konnte die Kreise des gerade erst von einer Oberschenkelverletzung genesenen Brasilianers nicht immer einengen. In Überzahl ließen die Gäste allerdings die Entschlossenheit vermissen.

Das Offensivkonzept von HSV-Trainer Martin Jol mit drei Angreifern ging lange Zeit nicht auf. Der Niederländer korrigierte erst nach der Pause seinen Fehler und belebte mit dem Einsatz von Piotr Trochowski und Jonathan Pitroipa das Flügelspiel. Nach dem Platzverweis für Jarolim beschränkte sich der HSV nur noch auf die Defensive.

In einer Partie ohne jegliches Abtasten riss Werder sofort die Initiative an sich. Mit viel Tempo und hoher Laufbereitschaft drückten die Gäste den HSV in die Defensive zurück und kamen früh zu guten Chancen. In der 6. Minute rutschte Hugo Almeida knapp an einer Hereingabe von Özil vorbei. Als wenig später Jarolim an der Ecke des Strafraums Claudio Pizarro von den Beinen holte, nahm Diego Maß. Der von italienischen Clubs umworbene Freistoß-Spezialist zirkelte den Ball aus 18 Metern in die Torecke, HSV-Keeper Frank Rost konnte nur noch abklatschen und Mertesacker staubte zum 0:1 ab.

Ein Flachschuss knapp am Tor vorbei von Paolo Guerrero (18.) war das erste Lebenszeichen der harmlosen HSV-Offensive vor dem Gehäuse von Tim Wiese, der wegen seiner provokanten Äußerungen im Vorfeld des Spiels und des Kung-Fu-Tritts gegen Ivica Olic vor einem Jahr bei jedem Ballkontakt ausgepfiffen wurde. Während die verunsichert wirkenden Hamburger auch weiterhin keine Ordnung in ihre Reihen brachten, drängte Werder weiter. Mit einem blitzschnellen Reflex verhinderte Rost gegen Sebastian Boenisch das drohende 0:2 (29.).

Aber schon 90 Sekunden nach Wiederbeginn musste Werder erstmals um den Vorsprung bangen, als Wiese eine Flanke verfehlte und der für Guerrero in die Partie gekommene Jonathan Pitroipa fast zur Stelle gewesen wäre. Auf die nächste torgefährliche Aktion ihrer Elf mussten die Hamburger Anhänger bis zur 67. Minute warten, doch die führte zum 1:1. Guy Demel schoss einfach mal aufs Tor, Olic hielt den Fuß dazwischen und erzielte sein sechstes Pokaltor der Saison. (nal/dpa)

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