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„Bring dich um!“: Tennisspielerin Eva Lys macht Todesdrohung öffentlich
Nach dem Aus beim Turnier in Tokio wird die deutsche Tennisspielerin im Netz auf übelste Weise beschimpft. Lys macht die Drohungen gegen sie auf Instagram öffentlich. Es ist nicht der erste Fall dieser Art.
Stand:
Als Eva Lys im Juni vor den Berlin Tennis Open über Hass-Kommentare in den sozialen Medien berichtete, löste das ein großes Medienecho aus. Damals hatte sie dem Tagesspiegel unter anderem erzählt: „Ich finde, sowas darf man nicht ignorieren – dafür sollte es immer Konsequenzen geben.“
Nach ihrer Niederlage beim Turnier in Tokio gegen das kanadische Mega-Talent Victoria Mboko hat Lys bei Instagram nun eine Sammlung von neuen, erschreckenden Nachrichten an sie öffentlich gemacht. Neben Beleidigungen postete sie auch Todesdrohungen, die sie erhalten hatte.
„Ich hoffe, du betrittst nie wieder einen Tennisplatz, du talentlose, überschätzte Schlampe“, heißt es zum Beispiel. Oder: „Bring dich um, du Stück Scheiße.“ Lys schreibt dazu: „Tennis macht Spaß, bis es das nicht mehr tut.“
Im Tagesspiegel-Gespräch hatte sie seinerzeit noch die Hoffnung geäußert, „dass es irgendwann wieder weniger wird“ mit den Hass-Kommentaren. Tatsächlich zeigen die neuesten Beispiele eine sogar noch weiter zunehmende Verrohung der Kommunikation in Online-Medien.
Tennis macht Spaß, bis es das nicht mehr tut.
Eva Lys zu den Hass-Kommentaren im Netz
Lys hatte zuletzt gute Leistungen auf dem Tennisplatz gezeigt. Als 50. der Weltrangliste steht sie nur knapp hinter ihrer besten Position (44) von vor einigen Monaten. Dennoch gibt es offenbar Menschen, die sich nach Niederlagen an ihr abarbeiten müssen.
Die 23-Jährige hatte bereits vor einiger Zeit einen konkreten Verdacht, wer hinter den Beleidigungen und Drohungen stehen könnte. Menschen, die auf ihre Tennisspiele gewettet hätten: „Das schreiben sie dir auch so. Die schreiben, wie viel Geld sie wegen dir verloren haben, drohen dir und sagen, du sollst es zurück überweisen.“
Jeder Spieler, ob Mann oder Frau, erhalte solche Nachrichten. „Man muss immer auf der Hut sein. Ich hatte in den letzten Monaten keine schönen Interaktionen. Darum müssen wir weiter so laut sein.“
Grundsätzlich habe sie Spaß, Dinge über sich im Netz zu teilen. „Mir ist es wichtig, andere Perspektiven vom Sport zu zeigen“, sagte sie im Juni im Tagesspiegel. Andere Spielerinnen hatten im Zuge von Lys’ Äußerungen seinerzeit ebenfalls von Beleidigungen berichtet. Das jüngste Beispiel nach dem Spiel in Tokio zeigt, dass sich seither wenig geändert hat.
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