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Michy Batshuayi (l) jubelt über seinen Treffer zum 2:0 mit Mahmoud Dahoud (r).

© dpa

Update

Bundesliga: BVB pirscht sich an Schalke ran - Frankfurt mit Remis gegen die TSG

Dem BVB ist eine kleine Wiedergutmachung für das 0:6 gegen Bayern gelungen. Gegen den VfB siegten die Dortmunder klar.

Stand:

Borussia Dortmund hat nach der peinlichen Schlappe in München zurück in die Erfolgsspur gefunden. Anders als beim 0:6 eine Woche zuvor gegen den neuen deutschen Meister blieb dem in die Kritik geratenen Team von Fußball-Lehrer Peter Stöger beim 3:0 (1:0) über den VfB Stuttgart ein weiterer Rückschlag erspart. Ein Duseltor von Christian Pulisic in der 38. Minute erweckte den bis dahin schwachen BVB zu neuem Leben. Neuzugang Michy Batshuayi (48.) und Maximilian Philipp (59.) beseitigten alle Zweifel an dem am Ende verdienten Sieg der Dortmunder, die damit den dritten Tabellenplatz festigten

Dagegen ging für den stark in die Partie gestarteten VfB eine lange Erfolgsserie von acht Spielen ohne Niederlage zu Ende. Erstmals unter der Regie von Trainer Tayfun Korkut blieben die Schwaben ohne Punkte.

In der im Vergleich zum 0:6 beim FC Bayern auf vier Positionen veränderten BVB-Elf fehlten die verletzten André Schürrle und Manuel Akanji. Weltmeister Mario Götze musste nach seiner schwachen Vorstellung in München mit einem Platz auf der Bank vorliebnehmen. Marco Reus spielte von Beginn an.

Trotz dieser Rotation wirkte die Borussia in den ersten Spielminuten stark verunsichert. Mit konsequentem Forechecking setzten die Stuttgarter das Stöger-Team unter Druck und übernahmen die Regie. So bot sich Mario Gomez in der 26. Minute die Chance zur Führung. Doch der verunglückte Kopfball nach Freistoß von Dennis Aogo verfehlte das Tor von BVB-Keeper Roman Bürki.

Borussia enttäuschte über weite Strecken

Darüber hinaus bekamen die Zuschauer in den ersten 35 Minuten nur wenig Erbauliches zu sehen. Das lag vor allem an der zunächst enttäuschenden Borussia, die sich lange Zeit vergeblich um Torgefahr bemühte. Das behäbige, fehlerhafte und risikoarme Aufbauspiel machte es den Schwaben einfach.

Erst ein kurioser Treffer leitete die Wende zugunsten des BVB ein. Der Schuss von Pulisic aus der Rechtsaußenposition, der wohl als Flanke gedacht war, senkte sich in den hinteren Torwinkel und bescherte die glückliche Führung. Nur eine Minute später verfehlte Marco Reus mit einem Volleyschuss das VfB-Tor nur knapp.

Die befreiende Wirkung des Führung war auch zu Beginn der zweiten Halbzeit spürbar. Der neue Mut des BVB wurde schnell belohnt. Nach sehenswertem Zusammenspiel mit Nuri Sahin erhöhte Neuzugang Batshuayi mit seinem bereits siebten Saisontor auf 2:0. Nur elf Minuten später traf Philipp nach Vorarbeit von Pulisic zum vorentscheidenden 3:0.

Damit war der Widerstand der Gäste endgültig gebrochen. In der einseitigen Schlussphase waren die Dortmunder dem 4:0 näher als die Stuttgarter einem Ehrentreffer. So vergaben Pulisic (72.), Batshuayi (75.) und Sahin (90.) gute Möglichkeiten.

Frankfurt hält Hoffenheim auf Distanz

In der zweiten Partie am Sonntag hielt Eintracht Frankfurt den direkten Konkurrenten 1899 Hoffenheim durch ein 1:1 (0:0)-Unentschieden auf Distanz. Dieser Punkt hilft der Eintracht mehr als der TSG, denn zumindest bis zum Duell der beiden nächsten Rivalen aus Leipzig und Leverkusen an diesem Montagabend sind die Hessen wieder auf einen Champions-League-Platz vorgerückt. „Wir halten den Abstand zu Hoffenheim. Der Punkt tut uns gut“, sagte Eintracht-Sportvorstand Fredi Bobic.

Der Hoffenheimer Vormarsch wurde dagegen nach zehn Punkten und 14 Toren in den vergangenen vier Spielen zumindest wieder etwas gebremst. Drei Punkte hinter den viertplatzierten Frankfurtern liegen die Kraichgauer auf Rang sieben. „Für uns waren es heute zwei verlorene Punkte“, sagte Serge Gnabry. „Nichtsdestotrotz müssen wir weitermachen. Wir haben noch genug Spiele. Wenn wir Punkten, ist alles möglich.“

Luka Jovic brachte die Eintracht am Sonntag in der 49. Minute in Führung. Sechs Minuten nach seinem achten Saisontor musste der Serbe verletzt ausgewechselt werden, wiederum nur eine Minute später traf Gnabry zum Ausgleich (56.). „Vielleicht ist es nur eine Prellung, ich hoffe, dass es nicht so schlimm ist“, sagte Bobic zur Jovic-Verletzung.

Nicht nur aufgrund der Tabellensituation, auch angesichts der schwierigen Umstände zurzeit in Frankfurt hilft dieser Punkt der Eintracht mehr als der TSG. Denn das Kovac-Team musste in diesen spannenden und intensiven 90 Minuten zum einen die Spekulationen über einen möglichen Weggang ihres Trainers zum FC Bayern München ausblenden und zum anderen auch noch zwei äußerst wichtige Leistungsträger ersetzen. Die Wucht des Stürmers Ante Rebic und die strategischen Fähigkeiten des Mittelfeldspielers Omar Mascarell werden der Eintracht noch mehrere Wochen fehlen. Beide sind verletzt.

Trotz der eigenen Erfolgsserie und dieser Schwächung des Gegners stellte sich Hoffenheim zunächst einmal nur plump hinten rein. Auf Fehler des Gegners und auf Konter lauern: Das war die Strategie. Und mit zunehmender Spieldauer klappte das auch immer besser, denn die anfangs nur passiven Gäste hatten bei einem Konter über Gnabry (34. Minute) und einem Pfostenschuss von Andrej Kramaric (37.) die besten Möglichkeiten der ersten Halbzeit.

Russ scheitert per Direktabnahme

Frankfurt antwortete prompt mit einer dicken Chance nach einem Eckball von Jonathan de Guzman (42.), als Marco Russ zunächst per Direktabnahme an Torwart Oliver Baumann scheiterte und Jovic den Nachschuss aus kurzer Distanz über das Tor jagte. Ansonsten hatte die große Überraschungsmannschaft dieser Saison zwar deutlich mehr Spielanteile und die besseren Zweikampfwerte, aber kaum gefährliche Aktionen in der Offensive zu verzeichnen.
Nur Marco Fabian versuchte es einmal mit einem Fallrückzieher (26.) und einmal mit einem Distanzschuss aus rund 25 Metern (35.). Der kleine Techniker spielte zum ersten Mal in dieser Saison von Beginn an und ist nach seiner eigenen langen Verletzungspause aktuell ein Profiteur der Frankfurter Personalprobleme. Fabian darf den Kroaten Rebic im Angriff vertreten und so doch noch auf seine WM-Teilnahme mit dem deutschen Gruppengegner Mexiko hoffen.

Die zweite Halbzeit begann so turbulent, wie die erste endete: Mark Uth vergab eine dicke Chance für die TSG (48.), Frankfurt ging in Führung, Hoffenheim glich aus.

Doch wieder einmal zeigten sich die großen Widerstandskräfte der Eintracht in dieser Saison. Denn das Tor von Gnabry und die Verletzung von Jovic hatten nicht etwa eine lähmende Wirkung auf dieses Team, sondern genau das Gegenteil war der Fall: Nach etwa einer Stunde drückte nur noch Frankfurt auf den Sieg. Der für Jovic eingewechselte Sebastien Haller hatte mit einem Kopfball an die Latte die beste Chance dazu (69.).

(dpa)

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