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Crunchtime für den 1. FC Union: Gegen Bochum setzen die Berliner wieder auf ihre Heimstärke
In dieser Saison ist Union zu Hause in der Liga bisher unbesiegt. Das soll auch im Duell mit Abstiegskandidat Bochum am Sonntag so bleiben.
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Dass der 1. FC Union aktuell um die Qualifikation für die Champions League mitspielt, hat mit dem SV Falkensee-Finkenkrug eigentlich eher wenig zu tun. Trotzdem ist der kleine Klub aus der Brandenburg-Liga jetzt wieder in aller Munde in Köpenick. In den vergangenen Jahren ist der Sechstligist in Union-Fankreisen zum augenzwinkernden Synonym für all das geworden, was davor kam. Heute Union-Fan zu werden, so heißt es, ist einfach. Aber nur wer damals mit nach Falkensee-Finkenkrug reiste, gilt als echter Unioner.
17 Jahre ist es her, dass Union noch in der Oberliga Nordost gegen Mannschaften wie eben Falkensee-Finkenkrug kickte. Jene Zeiten sind im Rausch des heutigen Erfolgs eigentlich längst Folklore. Doch vor dem Spiel gegen den VfL Bochum am Sonntag (17.30 Uhr/Dazn) haben die Köpenicker plötzlich ein Ziel vor Augen, das sie seit den Tagen von Falkensee-Finkenkrug nicht mehr erreicht haben. Denn 2005 war auch das letzte Mal, dass Union eine ganze Liga-Saison zu Hause ungeschlagen blieb.
Doch jetzt steht die Mannschaft kurz davor, diesen Erfolg aus Viertliga-Zeiten in der höchsten Spielklasse nachzumachen. Denn bisher hat Union in dieser Saison noch kein einziges Spiel zu Hause verloren, vier Partien verbleiben noch im eigenen Stadion. Und wie Trainer Urs Fischer betonte, will man diese Serie am Sonntag fortsetzen.
„Es zeigt, dass wir uns zu Hause wohlfühlen”, sagte der Union-Coach. „Wir haben es in den beiden Heimspielen gegen Stuttgart und Frankfurt gespürt. Obwohl die erste Hälfte nicht wirklich gut war, haben unsere Fans uns lautstark unterstützt. Das hilft dir, in solchen Spielen zurückzukommen.“ Gleichzeitig warnte er davor, sich zu sehr auf die Heimstärke zu verlassen: „Je länger eine Serie geht, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie reißt.“
Bochum ist schließlich alles andere als ein Lieblingsgegner für Union, das Hinspiel im Oktober verloren die Berliner im Ruhrstadion überraschend mit 1:2. Zudem sei der VfL trotz der Niederlage gegen Stuttgart am vergangenen Wochenende aktuell gut in Form, warnte Fischer. „Ich erwarte einen Gegner, der von Beginn weg Schärfe ins Spiel bringen wird. Das haben ihre letzten Auftritte gezeigt.“ Eine Leistung wie zuletzt gegen Borussia Dortmund forderte der Trainer deshalb von seiner Mannschaft.
Schließlich braucht man nicht nur für die Serie Heimsiege, denn der Vorsprung auf Platz fünf beträgt nur noch vier Punkte. „Crunchtime ist ein guter Ausdruck, wir müssen punkten“, sagte Fischer, und nannte auch den größten Konkurrenten im Rennen um die Top vier: „Am Schluss sind wir es selber. Wir müssen unseren Job erledigen.“
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