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FC Bayern Vorstandsvorsitzender Oliver Kahn gerät mit TV-Experte Lothar Matthäus vor dem Top-Spiel gegen Dortmund aneinander

© REUTERS/Angelika Warmuth

Update

„Gewisse Grenzen nicht überschreiten“: Kahn weist Matthäus’ Lügenvorwurf zurück − und legt nach

Oliver Kahn und Lothar Matthäus liegen seit Samstag im Clinch. Der Grund: die Umstände der Trennung von Bayern-Trainer Nagelsmann. Auch Uli Hoeneß schießt nun gegen Matthäus.

| Update:

Oliver Kahn hat den von Lothar Matthäus geäußerten Vorwurf der Lüge entschieden zurückgewiesen. „Wir haben zu jeder Zeit die Wahrheit gesagt“, sagte der Vorstandschef des FC Bayern München am Sonntag beim TV-Sender Bild. „Ich weiß nicht, was Lothar wie er sagt, da sieht, hört oder sogar fühlt.“

Mit Rekordnationalspieler Matthäus hatte sich Kahn vor dem 4:2 (3:0) des deutschen Fußball-Rekordmeisters am Samstag gegen Borussia Dortmund am Sky-Mikrofon eine verbale Auseinandersetzung geliefert.

„Da würde ich mal dich, Lothar, fragen, was meinst du denn eigentlich mit „Mia san Mia“, wenn du uns immer unterstellst, es gibt kein „Mia san Mia“ mehr?“, fragte der sichtlich genervte Bayern-Chef Kahn (53) in der Runde des TV-Senders Sky. „Was genau meinst du? Du setzt es einfach immer irgendwo in die Landschaft - und dann kann sich jeder aussuchen, was das zu bedeuten hat.“

Matthäus hatte den deutschen Fußball-Rekordmeister in seiner Funktion als Sky-Experte zuletzt wegen der Trennung von Trainer Julian Nagelsmann kritisiert. Das familiäre, beschützende Selbstverständnis der Bayern, das „Mia san Mia“, sei nicht mehr vorhanden, „teilweise mit Füßen getreten“ worden, hatte der Rekordnationalspieler geurteilt.

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Am Samstag antwortete er Kahn, er würde keinen „Privatkrieg“ wollen. „Du kannst mich jederzeit anrufen“, sagte Matthäus (62) und verwies auf seine Kontakte bei den Bayern, mit denen er spreche.

Ich weiß, dass Oliver Kahn lügt.

Lothar Matthäus, Rekordnationalspieler

„Das sind doch keine Argumente“, erwiderte Kahn. „Pass auf, vielleicht leidet der ein oder andere hier auch an Erinnerungsverklärung oder Erinnerungsverzerrung. Auch zu unserer Zeit, als wir gespielt haben, Du kannst dich wahrscheinlich noch erinnern, es gab immer wieder Entscheidungen, die nicht einfach waren.“ Die „Unterstellungen, wir würden den Stil des FC Bayern nicht wahren, also da wäre ich mal ganz, ganz vorsichtig.“

Später legte Matthäus nach. „Ich weiß, dass Oliver Kahn lügt“, sagte der 62-Jährige beim Nachrichtenportal „t-online“. Anlass war der genaue Ablauf bei der Trennung von Trainer Julian Nagelsmann. Matthäus habe sich nach seiner Karriere „über den einen oder anderen Umweg“ zum „Chefkritiker des deutschen Fußballs aufgeschwungen“, sagte Kahn am Sonntagmorgen. Dass man da keine Samthandschuhe trage und es mal heftig zugehe, sei in Ordnung.

(V.l.) Vorstands-Vorsitzender, Oliver Kahn, der neue Trainer Thomas Tuchel und Sportdirektor Hasan Salihamidzic

© imago/Lackovic

„Allerdings sollte man gewisse Grenzen nicht überschreiten. Er hat gesagt, wir hätten das „Mia san Mia“ mit Füßen getreten. Ich weiß bis heute noch nicht genau, was er damit meint“, sagte Kahn.

„Nur wenn man dann den Chefkritiker mal selbst kritisiert, habe ich immer so das Gefühl, damit kann er überhaupt nicht umgehen und lässt sich dann zu solchen halt- und auch stillosen Aussagen hinreißen. Er, der uns und damit auch dem FC Bayern vorwirft, stillos gehandelt zu haben. Aber so ist Lothar“, kritisierte Kahn. „Hasan und ich, wir haben zu jeder Zeit die Wahrheit gesagt und da ändern auch diese Behauptungen von Lothar nichts.“

Auch Ehrenpräsident Uli Hoeneß attackierte Matthäus am Sonntag. „Ich sehe kein Problem für den FC Bayern, sondern eher für Lothar Matthäus. Er muss seine Aussagen beweisen“, sagte er dem „Kicker“. Seiner Meinung nach hätte Julian Nagelsmann nach der Niederlage in Leverkusen nicht in den Skiurlaub fahren dürfen. „Wäre er in München geblieben, hätte man sich am Montag oder Dienstag zusammengesetzt und gesprochen. Und, wer weiß, was dann passiert wäre?“, so Hoeneß.

Nagelsmann war am Freitag, den 24. März, zum entscheidenden Gespräch in die Bayern-Zentrale in die Säbener Straße gefahren. Im Anschluss verkündete der Rekordmeister die Trennung sowie die Verpflichtung von Nachfolger Thomas Tuchel. Über beide Personalien war aber bereits am Donnerstagabend ausgiebig berichtet worden. (Tsp, dpa)

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