zum Hauptinhalt
Niklas Kolbe erlebte gegen Darmstadt 98 ein bittersüßes Startelfdebüt für Hertha BSC.

© imago/Schüler/IMAGO/Marc Schueler

Das Verletzungspech bleibt Hertha BSC treu: Niklas Kolbe hat sich einen Rippenbruch zugezogen

Beim 0:0 gegen Darmstadt 98 stand Niklas Kolbe erstmals für Hertha BSC in der Startelf. Doch nach seinem guten Debüt fällt er nun erst einmal länger aus.

Stand:

Vier Pflichtspiele liegen in dieser Saison hinter Hertha BSC, und noch immer sucht der Berliner Fußball-Zweitligist nach Konstanz. In einer Hinsicht aber gibt es diese Konstanz bereits. Allerdings in einer, bei der Hertha liebend gerne auf sie verzichten würde: beim Verletzungspech.

Am Sonntag, beim 0:0 am Sonntag gegen Darmstadt 98, hat es die Mannschaft von Trainer Stefan Leitl erneut erwischt. Innenverteidiger Niklas Kolbe, der nach drei Einwechslungen erstmals in der Startelf stand, musste Mitte der zweiten Hälfte ausgewechselt werden. Am Montag folgte die Diagnose, und die hätte für Hertha und Kolbe kaum bitterer ausfallen können.

Das ist schon ein Problem, mit dem wir da zu kämpfen haben.

Herthas Trainer Stefan Leitl über die vielen Verletzten

Der Abwehrspieler hat sich bei einem unglücklichen Sturz eine Rippenfraktur zugezogen. Er falle bis auf Weiteres aus, teilte Hertha am Montagvormittag mit.

Auf den ersten Blick sah die Szene gar nicht sonderlich schlimm aus. Nach einem Luftduell im eigenen Strafraum stürzte Kolbe zu Boden. Eine Situation, wie sie in einem Spiel dutzendfach vorkommt. Doch der 28-Jährige signalisierte umgehend, dass er unter starken Schmerzen litt. Beim Aufprall, so berichtete es Trainer Leitl in der Pressekonferenz, war er auf den Fuß seines Darmstädter Gegenspielers gestürzt.

Kolbe war erst im Sommer vom Zweitligaabsteiger SSV Ulm nach Berlin gewechselt und hatte sich dank guter Trainingsleistungen und bedingt durch eher schwächere Vorstellungen von Marton Dardai den Platz in der Startelf erkämpft. Der 1,96 Meter große Innenverteidiger habe ein bisschen gebraucht, um sich zu akklimatisieren, hatte Leitl vor dem Spiel in Darmstadt gesagt. „Das hat Niklas in den letzten Wochen getan. Speziell nach seinen Einwechslungen hat er gute Leistungen gezeigt.“

Das galt auch für sein Startelfdebüt am Sonntag. Kolbe bestätigte in Darmstadt die bisherigen Eindrücke, wirkte stabil und erledigte seine Aufgabe angenehm unaufgeregt.

8
verletzte Spieler fehlten Hertha beim Spiel in Darmstadt

Sein Ausfall trifft Leitl und die Berliner härter, als man das zu Saisonbeginn vermutlich gedacht hätte. Denn Marton Dardai, der zuletzt erkennbar um seine Form rang, ist nun für die Position links in der Viererkette fast alternativlos. Sein Backup ist der erst 20 Jahre alte Tim Hoffmann, der in der vergangenen Saison an den Drittligisten Erzgebirge Aue ausgeliehen war.

Unter normalen Umständen wäre Hoffmann auch in dieser Spielzeit wieder ein Kandidat für eine Leihe. Das könnte nun erst einmal hinfällig sein – weil Trainer Leitl von den vier linksfüßigen Innenverteidigern in seinem Kader aktuell zwei fehlen: John Anthony Brooks und eben Niklas Kolbe.

Bei einigen Verletzten dauert es noch Monate

Brooks ist im vergangenen Sommer nach Berlin zurückgekehrt und hat bisher noch kein einziges Pflichtspiel für Hertha bestritten. Gleich in seinem ersten Training hat er sich am Sprunggelenk verletzt. Nachdem er sich wieder ans Team herangekämpft hatte, zog er sich in der Vorbereitung auf die aktuelle Spielzeit eine Muskelverletzung zu. Während seiner Reha hat er nun einen weiteren Rückschlag erlitten: Brooks musste erneut aus der Laufbelastung genommen werden. Verlässlich planen kann Leitl mit dem 32-Jährigen weiterhin nicht.

Schon vor Kolbes Ausfall war Herthas Verletzenliste außergewöhnlich lang. In Darmstadt mussten die Berliner auf insgesamt acht Profis verzichten. Nur bei Ersatztorhüter Marius Gersbeck und Stürmer Luca Schuler, ebenfalls kein Startelfkandidat, kann Hertha auf eine baldige Rückkehr hoffen. Beide sind zumindest schon wieder zurück im Mannschaftstraining.

Die defensiven Mittelfeldspieler Diego Demme und Paul Seguin sollen in der Länderspielpause ins Training zurückkehren. Zumindest hofft Leitl das.

Bei allen anderen – Torhüter Tim Goller, Defensivspieler Pascal Klemens, Verteidiger John Anthony Brooks und Linksverteidiger Michal Karbownik – soll es noch deutlich länger dauern, zum Teil sogar Monate. „Das ist schon ein Problem, mit dem wir da zu kämpfen haben“, hat Trainer Leitl über die vielen Verletzten in seinem Kader gesagt.

Das war noch vor dem Spiel in Darmstadt. Und vor der Nachricht, dass mit Niklas Kolbe der nächste Spieler ausfällt.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })