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Torwart Dustin Strahlmeier schaut bedröppelt aus der Wäsche.

© dpa/Markus Lenhardt

DEB-Team ist gegen Österreich überfordert: Empfehlungen für Olympische Spiele lassen auf sich warten

Die arg dezimierte Mannschaft verliert gegen den Außenseiter und crasht damit die Abschiedsparty vom Deutschland Cup in Landshut. Zunächst treten die Frauen und Männer nicht mehr gemeinsam an.

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Am Samstag gaben die Fans in Landshut zunächst alles. Beim rauschenden 9:1 der Frauen-Nationalmannschaft gegen Ungarn, gab es fast durchweg etwas zu feiern. Vor allem den erneuten Turniersieg.

Auch anschließend, als sich die Männer mit Österreich im zweiten Gruppenspiel duellierten, herrschte zumindest anfangs noch gute Stimmung in der ausverkauften Arena, in der sonst die ganze Unterstützung dem EV Landshut in der DEL 2 gilt. Mit zunehmendem Spielverlauf allerdings wurde die Unterstützung der 4200 Anwesenden zurückhaltender, als die überraschende und zugleich äußerst deprimierende Niederlage mit 2:5 (0:1, 1:1, 1:3) gegen Österreich ihren Lauf nahm.

Man hatte dennoch das Gefühl, dass die eishockeybegeisterten Zuschauerinnen und Zuschauer noch mal alles aufsaugen wollen. Denn am Sonntag ist nach den letzten beiden Spielen des diesjährigen Deutschland Cup erst mal Schluss an dieser Stelle.

Im kommenden Jahr geht es in Düsseldorf weiter, als Testlauf für die Weltmeisterschaft 2027, die hier und in Mannheim ausgetragen wird. Welche Stadt das Turnier danach ausrichten wird, steht noch nicht fest.

Die Frauen treten künftig nicht mehr beim Deutschland Cup an

Klarheit herrscht aber insofern, als bei diesem Turnier zukünftig nur die Männer zu sehen sind. Grund dafür ist die Entscheidung des Weltverbands IIHF, die Frauen-Weltmeisterschaften mindestens bis zum Jahr 2032 jeweils im November auszutragen.

Für Franziska Feldmeier von den Eisbären Juniors und ihre Kolleginnen galt es deshalb, nach drei gemeinsamen Jahren wieder Abschied zu nehmen von diesem gemeinsamen Format: „Das ist schon schade, keine Frage. Wir sind es nicht gewohnt, vor so einer Kulisse zu spielen. Und es ist wichtig für uns, dass wir eine solche Kulisse bekommen.“ Dennoch ist sie überzeugt, dass sich eine neue Möglichkeit entwickeln wird, um den Aufwärtstrend voranzutreiben.

Das ist eine Herausforderung, aber wir sind überzeugt, dass wir das hinkriegen.

Christian Künast, Vorstand des DEB, über die Aufgabe, künftig die Halle in Düsseldorf zu füllen.

Für den Deutschen Eishockey-Bund (DEB) und die Männer wird es hingegen eine gewaltige Aufgabe werden, die Düsseldorfer Arena zu füllen, die 13.000 Menschen Platz bietet. „Das ist eine Herausforderung, aber wir sind überzeugt, dass wir das hinkriegen“, sagt Christian Künast, Vorstand Sport beim DEB.

Hierfür wäre es natürlich wichtig, dass ein Team aufläuft, das eine gewisse Bekanntheit mitbringt. Die Stars aus der National Hockey League (NHL) sowie die Profis aus der American Hockey League (AHL) sind ohnehin nicht verfügbar. In diesem Jahr aber musste Bundestrainer Harold Kreis eine Absage nach der nächsten hinnehmen.

Gegen Österreich konnte sich niemand für Olympia empfehlen

Die Berliner Verteidiger Kai Wissmann und Korbinian Geibel sind beide schon lange verletzt. Aufgrund der hohen Belastung, die sich beim Meister durch viele Ausfälle ergeben haben, bekamen alle Eisbären eine Ruhepause spendiert. Tom Kühnhackl und Alexander Ehl von den Adler Mannheim, die sie sich ernsthafte Hoffnungen auf eine Nominierung für Olympia machen dürfen, sind ebenfalls verletzt.

Unmittelbar vor dem Turnierstart fielen dann Colin Ugbekile (Iserlohn Roosters) und Tobias Rieder (EHC München) aus. Im ersten Turnierauftritt gegen Lettland (4:1) mussten dann Dominik Kahun (HC Lausanne) und Lukas Kälbe (Mannheim) vom Eis und sind nicht mehr einsatzfähig.

Das Spiel gegen Österreich offenbarte dann doch erhebliche spielerische Defizite und einige Schwächen in der Defensive. Und es konnte wahrlich niemand die Chance nutzen, um sich dem Fernziel Olympia zu nähern.

Abwehr-Routinier Moritz Müller, 38, der seine Karriere in Mailand allzu gerne krönen würde, sorgte für den zwischenzeitlichen Ausgleich, auch danach gab es noch einige Konterchancen, aber Erfreuliches gab es kaum zu sehen. Das 2:5 durch den nachnominierten Philipp Preto änderte daran auch nichts mehr.

„Wir hatten heute nicht genug Leidenschaft“, sagte Müller, „und haben auch den Kampf vermissen lassen. Ich habe in der Kabine schon ein bisschen gemerkt, dass nicht genug Spannung da war. Das hat sich dann auch bestätigt.“

Anfangs sollte der Deutschland Cup ein Casting für den Kader werden. Allerdings ist angesichts der Umstände davon nicht viel übriggeblieben. Insofern wird sich Kreis noch viele Gedanken machen müssen, wenn er für das große Highlight im Februar nominieren wird.

Am Sonntag wartet mit der Slowakei das bislang überzeugendste Team des Turniers (14.45 Uhr, Magentasport), das 6:2 gegen Österreich und 4:1 gegen Lettland gewonnen hat. Vielleicht ist das der richtige Rahmen für das deutsche Team, um aus Trotz noch mal einen überzeugenden Auftritt hinzulegen. Und zum Abschied in Landshut noch mal für richtig Stimmung zu sorgen.

„Niemand lässt ein solches Spiel auf sich sitzen“, sagte Kreis anschließend. „Wenn wir sagen können, dass wir ein gutes Spiel bestritten haben und verlieren, dann ist das eine Sache. Aber das können wir nicht behaupten heute.“

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