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Yui Kamiji belegt aktuell Platz zwei der Weltrangliste .

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Der Gastgeber der Paralympics: In diesen Sportarten winkt Japan Gold

Vor fünf Jahren in Rio blieb Japan zum ersten Mal ohne Goldmedaille. Das soll dem Gastgeber nicht wieder passieren. Wer sind die Favoriten?

Das japanische Para-Team kann man ohne zu zögern als alten – und überaus erfolgreichen – Hasen bezeichnen. Sein paralympisches Debüt gab der diesjährige Gastgeber der Paralympics bereits 1964: ebenfalls als Gastgeber und zudem als erstes teilnehmendes Land Asiens. Und nicht nur zeitlich liegt Japan weit vorne: Mit 362 Medaillen bei Paralympischen Sommerspielen, davon 106 Gold-, 122 Silber- und 134 Bronzemedaillen, belegt Japan Platz 17 des Medaillenspiegels. Klingt nach harter Konkurrenz für die Nationen – wären da nicht die Paralympics 2016 in Rio de Janeiro gewesen. Bei den Spielen vor fünf Jahren erlangte Japan erstmals keine Goldmedaille. Mit 24 Medaillen – davon zehn 10 Silber- und 14 Bronzemedaillen – landete das Team in dem Jahr nur auf Platz 64. Das soll sich dieses Jahr unbedingt wieder ändern. Am ersten Wettkampftag holte das Team eine Silber- und eine Goldmedaille. Doch auf welchen Stars ruhen die Gold-Hoffnungen bei diesen Heimspielen?

Para-Schwimmen: Keiichi Kimura

Der 30 Jahre alte Keiichi Kimura begann im Alter von zehn Jahren mit dem Schwimmen, als ein Lehrer der Blindenschule, die er besuchte, ihn dazu ermutigte. Inzwischen ist er dreifacher Paralympionik und sechsfacher paralympischer Medaillengewinner. Nur einen Traum hat er sich noch nicht erfüllt: die Goldmedaille.

Keichii Kimura zuog für die Goldmedaille von Japan nach Baltimore.
Keichii Kimura zuog für die Goldmedaille von Japan nach Baltimore.

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Nach seiner Teilnahme an den Paralympics 2016 in Rio wurde Kimura dazu eingeladen, in den USA mit Trainer Brian Loeffler zu trainieren. Dieser war der Trainer von Kimuras Idol, dem fünffachen Paralympics-Goldmedaillengewinner und ebenfalls blinden US-Schwimmer Brad Snyder. Um sich den Traum von der Goldmedaille bei den Paralympics 2021 zu erfüllen, zog Kimura zum Trainieren nach Baltimore.

 Rollstuhltennis: Shingo Kunieda und Yui Kamiji

Shingo Kunieda sitzt seit seinem neunten Lebensjahr aufgrund eines Rückenmarktumors im Rollstuhl, mit elf begann er mit dem Rollstuhltennis. In seiner Sportart gewann er bisher alles, was es zu gewinnen gibt: Neun mal die Australian Open, sechs mal die French Open und ebenfalls sechsmal die US Open. Insgesamt gewann der 37-Jährige mehr als 50 Turniere im Einzel. Zudem ist er dreifacher Paralympionik und gewann bei den Spielen drei Gold- und zwei Bronzemedaillen.

Shingo Kunieda (rechts) und Yui Kamiji begannen beide mit elf Jahren Tennis zu spielen.
Shingo Kunieda (rechts) und Yui Kamiji begannen beide mit elf Jahren Tennis zu spielen.

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Yui Kamiji hat eine Querschnittlähmung und begann im Alter von elf Jahren mit dem Rollstuhltennis. Auch sie gewann bereits etliche Grand Slam Turniere: Die Australian Open, French Open und die US Open. Aktuell belegt sie Platz zwei der Weltrangliste und stand sogar schon mehrfach auf Platz 1. Bereits zweimal nahm die 27 Jahre Japanerin an den Paralympics Teil und errang 2016 in Rio de Janeiro eine Bronzemedaille. Bei der Eröffnungsfeier der Heimspiele entzündete Kamiji das paralympische Feuer.

Rennrollstuhl: Tomoki Sato

Tomoki Sato wollte nach seinem Schulabschluss eigentlich Musicaldarsteller werden. Doch eine zunächst unerkannte Rückenmarksentzündung zerstörte diesen Traum: Er war von nun an auf den Rollstuhl angewiesen. Nach eigener Aussage verlor Sato dadurch zunächst jegliche Motivation und hielt sich hauptsächlich zuhause auf – bis er die Paralympics von London 2012 im Fernsehen sah. Seit dem lautete das Ziel des 31-Jährigen: Bei den Paralympics 2016 in Rio teilnehmen.

Die zwei Silbermedaillen aus Rio will Tomoki Sato bei den Spielen in Tokio toppen.
Die zwei Silbermedaillen aus Rio will Tomoki Sato bei den Spielen in Tokio toppen.

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Sein erstes Rennen fuhr Sato in einem gemieteten Rollstuhl und machte stetige Fortschritte. In Rio holte er 2016 tatsächlich zwei Silbermedaillen. Bei den Spielen in Tokio soll es nun eine goldene werden.

Dieser Text ist Teil der diesjährigen Paralympics Zeitung. Alle Texte unserer Digitalen Serie finden Sie hier,

Katharina Kunert

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