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Der letzte Eindruck bleibt: Hertha BSC braucht einen erfolgreichen Abschluss der Hinrunde
Trainer Stefan Leitl will mit Hertha BSC zum Ende der Hinrunde die 30-Punkte-Marke knacken. Dazu benötigen die Berliner einen Sieg gegen Arminia Bielefeld.
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Rund 45.000 Zuschauer erwartet Hertha BSC zum letzten Spiel der Hinrunde an diesem Freitag gegen Arminia Bielefeld (18.30 Uhr, Sky). Das Interesse an Hertha war schon mal üppiger, und trotzdem wird die Kulisse für Zweitligaverhältnisse eine durchaus stattliche sein. Für ein Spiel im kalten Dezember, mitten in der Weihnachtsfeiernhochphase, erst recht.
Die, die nicht hingehen, werden vermutlich gute Gründe haben. Bei manchen ist es vielleicht einfach nur ein gutes Gedächtnis. Das letzte Spiel der Hinrunde war für Hertha-Fans zuletzt nicht gerade ein fußballerisches Vergnügen.
Seitdem die Berliner in der Zweiten Liga spielen, endete ihr Fußballjahr immer mit einem torlosen Unentschieden: im Dezember 2023 gegen den VfL Osnabrück und vor zwölf Monaten bei Hannover 96.
Sollte es auch am Freitag gegen Bielefeld wieder 0:0 ausgehen, wäre das ohne Frage eine ziemliche Enttäuschung für den Berliner Fußball-Zweitligisten – gerade nach den jüngsten beiden Spielen, der 0:2-Heimniederlage gegen den 1. FC Magdeburg und dem 3:3 gegen die Spielvereinigung Greuther Fürth. Nach diesen beiden Enttäuschungen hat Hertha zum Jahresabschluss daher noch etwas geradezurücken.
Der letzte Eindruck bleibt. Aber es geht nicht nur darum, halbwegs gut auszusehen. Es geht für Hertha vor allem darum, den Kontakt zu den Aufstiegsplätzen nicht wieder zu verlieren, nachdem die Mannschaft gerade erst mit ihrem beherzten Zwischenspurt den schlechten Saisonstart wettgemacht und sich an die Spitzengruppe herangepirscht hat. „Fakt ist, dass wir dieses Spiel nicht verlieren wollen und dürfen“, sagt Trainer Stefan Leitl.
Wenn wir oben dabei bleiben wollen, dann brauchen wir diese 30 Punkte. Auch, um den Abstand nicht größer werden zu lassen.
Herthas Trainer Stefan Leitl
Zumal ein weiteres unbefriedigendes Ergebnis vermutlich auch nachhaltigere Auswirkungen auf die Grundstimmung rund um Hertha hätte. Das zeitweise überaus positive Gefühl nach sieben Pflichtspielsiegen in Folge wäre wohl erst einmal wieder verflogen.
Dabei ist die Situation besser als in den vergangenen beiden Spielzeiten, in denen Hertha in der Tabelle nie über Platz sechs hinausgekommen ist und auch nie ernsthaft in den Kampf um die Aufstiegsplätze eingreifen konnte.
Das vermeidbare Unentschieden beim Abstiegskandidaten in Fürth hat Trainer Leitl genutzt, um bei seinen Spielern noch einmal die Sinne zu schärfen. Die Probleme betrafen eindeutig die Defensive; entsprechend legte Leitl den Schwerpunkt der letzten Trainingswoche des Jahres auf die Arbeit gegen den Ball. „Wir haben noch mehr eingefordert, dass wir bei uns bleiben, diszipliniert spielen und nicht zu viele Räume geben, speziell in Umschaltsituationen“, sagte er.
Herthas Bilanz ist die beste seit dem Abstieg
Hertha hat schon jetzt die beste Punkteausbeute seit dem Abstieg vor zweieinhalb Jahren. 2023 lag die Mannschaft nach der Hinrunde mit 25 Punkten auf Rang sieben; 2024 war sie mit 22 Punkten Zwölfter.
Und egal, wie es gegen Bielefeld ausgehen wird: Die Aufstiegsplätze werden zumindest noch in Sichtweite sein, wenn für Hertha am 17. Januar mit dem Heimspiel gegen den Tabellenführer Schalke 04 die Rückrunde beginnt. Das zumindest ist anders als in den vergangenen beiden Spielzeiten.
Leitl hat seiner Mannschaft trotzdem sehr deutlich zu verstehen gegeben, dass er die Hinrunde mit 30 Punkten abschließen will – dazu wäre ein Sieg gegen die Bielefelder nötig, die einerseits Aufsteiger sind, andererseits aber am Freitag auch an den Ort zurückkehren, an dem sie im Mai das Finale im DFB-Pokal bestritten haben. „Ein sehr unangenehmer Gegner“, sagt Herthas Trainer.
Sollte seine Mannschaft die 30-Punkte-Marke knacken, „dann bedeutet das schon was“, findet Leitl. „Wenn wir oben dabei bleiben wollen, dann brauchen wir diese 30 Punkte. Auch, um den Abstand nicht größer werden zu lassen. Dementsprechend ist die Herangehensweise klar: Jeder hat alles zu tun hat, um am Freitag diese 30 Punkte zu erreichen.“
60 Punkte – also 30 in der Hinrunde und 30 in der Rückrunde – haben in der Zweiten Liga in den vergangenen zehn Spielzeiten immerhin viermal zum Aufstieg gereicht, dazu einmal für den Relegationsplatz. Der Aufstieg ist das Ziel, das Hertha vor der Saison ausgegeben hat.
Stefan Leitl ist das in der Saison 2020/21 schon einmal gelungen, als Trainer mit der Spielvereinigung Greuther Fürth. Seine Mannschaft hat die Saison damals mit 64 Punkten auf Platz zwei beendet.
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