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Nina Mittelham spielt keine überragende Saison, doch in den wichtigen Spielen war auf sie Verlass.

© dpa

Favoritenrolle vor Tischtennis-Finale abgegeben: Der TTC Berlin Eastside strebt defensiv Richtung Triple

Zum vierten Mal in der Vereinsgeschichte wollen die Berlinerinnen alle drei Titel der Saison. Gegen Kolbermoor dürfte es eine ganz knappe Angelegenheit werden.

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Aus Kolbermoor sind die Ansagen vor dem Finale um die deutsche Meisterschaft eindeutig. „Wir wollen gewinnen – Punkt. Wir sehen uns auch nicht als Underdogs“, sagt Kolbermoors Nummer zwei Kristin Lang auf der Webseite des Deutschen Tischtennis-Bundes. Auf der Facebookseite des Vereins ist zu lesen: „Wir sind heiß auf den Titel.“

Das ist beim TTC Eastside ähnlich. Den Titel hat Eastside in jedem Wettbewerb als Ziel – und hat dieses schon sehr oft erreicht. 2020 sollte es zum vierten Mal in der Vereinsgeschichte das Triple werden, doch die Champions League wurde wegen der Coronavirus-Pandemie abgebrochen. In der laufenden Saison hat Eastside schon die Champions League und den deutschen Pokal gewonnen. Bleibt die Meisterschaft.

Das erste Spiel findet an diesem Sonntag bei der DJK Kolbermoor statt (13 Uhr, live bei sportdeutschland.tv). „Da wollen wir gewinnen, um uns eine gute Ausgangsposition zu verschaffen“, sagt Eastsides Nina Mittelham. Am kommenden Samstag treffen die Teams in Berlin aufeinander. Hat danach keine Mannschaft mindestens einen Sieg und ein Unentschieden erreicht, kommt es am Sonntag – erneut in Berlin – zum dritten Spiel.

Die Saison soll gekrönt werden, die Erfolge führen aber auch zu einer gewissen Gelassenheit. „Natürlich wollen wir das Triple. Aber wir haben schon zwei Titel geholt, Kolbermoor noch keinen. Das wird ihnen einen weiteren Motivationsschub geben“, sagt Präsident Alexander Teichmann, der ergänzt: „Ich sehe uns nicht in der Favoritenrolle.“

Nach drei Siegen gegen Kolbermoor in dieser Spielzeit klingt die Aussage nach Understatement. Zumal es auch in früheren Partien gegen den Dauerrivalen aus der Nähe von Rosenheim oft Siege gab. Die Bundesligaspiele im Februar können jedoch kaum als Anhaltspunkt herhalten, weil Kolbermoor nicht in stärkster Besetzung antrat.

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„Jetzt sind sie komplett. Dadurch wird es sehr ausgeglichen sein“, erwartet Mittelham. Die Tagesform wird eine wichtige Rolle spielen. Im unteren Paarkreuz dürfte Eastside mit Britt Eerland, die in dieser Saison von 18 Einzeln in der Bundesliga nur eins verloren hat, und der äußerst erfahrenen Abwehrspielerin Ding Yaping im Vorteil sein.

Doch vor allem der Einsatz von Kolbermoors Topspielerin Fu Yu macht die Sache für den deutschen Meister komplex. „Gegen sie wird es für uns ganz schwer“, sagt Mittelham über die gebürtige Chinesin mit portugiesischem Pass. In der vergangenen Saison stand Fu Yu für die Berlinerinnen an der Platte, wegen der ungewissen Lage in der Pandemie verlängerte der Verein den Vertrag nicht.

Im Pokalfinale gewann der TTC Eastside knapp

Kolbermoor setzt Fu Yu nur in entscheidenden Spielen ein. Im Pokalfinale holte sie zwei Punkte, aber Eastside siegte letztlich 3:2.

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Auch Kristin Lang hat zuletzt gegen Eastside stets gepunktet, unter anderem zweimal gegen Mittelham. 2018 gewannen sie den EM-Titel im Doppel, verstehen sich privat sehr gut. Am Tisch spiele das aber keine Rolle, sagt Mittelham, die wie die anderen Stammspielerinnen ihren Vertrag um ein Jahr verlängert hat.

Es sei von ihr „keine glanzvolle Saison. Ich war zuletzt nicht so besonders in Form“, räumt die zweimalige deutsche Meisterin im Einzel ein. Dazu seien mentale Probleme gekommen. „Ich hoffe, dass es jetzt besser läuft und ich mal wieder ein enges Spiel nach Hause bringe.“

Präsident Teichmann beschreibt es folgendermaßen: „Nina hangelt sich durch die Saison, aber wenn es drauf ankam, war sie da.“ Im Champions-League-Finale gegen Linz AG Froschberg gewann die 24-Jährige beim Stand von 2:2 das abschließende Einzel. Im Pokalfinale gewann sie ihr Einzel und am Schluss auch das Doppel mit Shan Xiaona gegen Kristin Lang und Yuan Wan. Nun kommt es für Eastside und Nina Mittelham wieder drauf an.

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