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Deutsche Eishockey Liga „am Limit“: Ein Rekord jagt den nächsten
In der vergangenen Saison rannten die Eishockey-Fans ihren Vereinen regelrecht die Bude ein. Diese Entwicklung wird sich nur schwer fortsetzen lassen.
Stand:
Die neue Saison der Deutschen Eishockey Liga (DEL) startet in der kommenden Woche mit einer großen Bürde. Der Zuschauerandrang war in der vergangenen Spielzeit derart groß, dass es eine große Herausforderung wird, das Wachstum der vergangenen Jahre fortzusetzen. Der Gesamtumsatz liegt wohl bei rund 200 Millionen Euro, die genauen Zahlen werden aber erst noch folgen.
Alle Hallen der Liga waren in der Hauptrunde der Saison 2024/25 zu 90,1 Prozent ausgelastet (7781 Zuschauer im Schnitt). In den Play-offs lag dieser Wert sogar bei 96 Prozent (10.719). „Wir sind fast am Limit und die Luft nach oben wird dünner“, sagte Geschäftsführer Gernot Tripcke am Donnerstag in einer virtuellen Medienrunde. „Wir müssen schauen, ob man das wieder schafft.“
Zumal mit der Düsseldorfer EG ein zuschauerstarker Verein abgestiegen ist (Kapazität: 13.102). In die Heimspielstätte des Aufsteigers Dresdner Eislöwen, der am Dienstag zum Auftakt bei den Eisbären Berlin gefordert ist, passen 4.412 Fans.
Machen die Eisbären die Liga langweilig?
Tripcke begrüßt diese Entwicklung, „es ist eine Bestätigung der Arbeit der Klubs“. Und freut sich darauf, dass mit dem Liganeuling aus Sachsen der weiße DEL-Fleck in Ostdeutschland bedeckt wird.
Wie groß das Interesse am Eishockey ist, lässt sich auch an den Zahlen des Streamingpartners Magentasport ablesen. 27,3 Millionen Zuschauende registrierte das Unternehmen in der Saison 2024/2025, im Jahr zuvor waren es noch 25 Millionen gewesen. Im Vergleich zum Start der Übertragungen 2016/2017 verdreifachte sich der Zugriff sogar.
Obwohl es mit den Eisbären, die in den vergangenen fünf Jahren viermal die Meisterschaft gewonnen haben, einen Dominator in der Liga gibt, hat Tripcke keine Sorge, dass in der DEL Langeweile einzieht. „Es ist schön, dass es Klubs gibt, an denen man sich reiben kann.“ Zudem gehe jede Dynastie irgendwann mal zu Ende.
Eine Besonderheit in der neuen Spielzeit gibt es insofern, als dass durch die Olympischen Spiele in Mailand von Ende Januar bis Ende Februar der DEL-Spielbetrieb ruhen wird. Das hat zur Folge, dass bis dahin zahlreiche Spiele unter der Woche ausgetragen werden, um das Pensum zu meistern. Die Fans wird es freuen, denn es wird kaum Pausen von ihrem Lieblingssport geben.
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