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Sport: Deutsche Eishockey Liga: Sorglose Sorgenkinder

Die Deutsche Eishockey Liga (DEL) ist besorgt, das Sorgenkind gibt sich gelassen. Mit 5,7 Millionen Mark sollen die Capitals beim Finanzamt in der Kreide stehen, zudem zeigen sie sich bei der Entlohnung der Spieler zögerlich.

Die Deutsche Eishockey Liga (DEL) ist besorgt, das Sorgenkind gibt sich gelassen. Mit 5,7 Millionen Mark sollen die Capitals beim Finanzamt in der Kreide stehen, zudem zeigen sie sich bei der Entlohnung der Spieler zögerlich. Immerhin, gestern erhielten die Spieler die Januar-Gehälter. Auf einer Gesellschafterversammlung am 21. März wollen die Capitals die aktuelle Situation besprechen. "Ziel wird es sein", so eine offizielle Meldung, "die wirtschaftliche Lage der Capitals dahingehend zu gestalten, dass die zukünftigen Aufgaben hinsichtlich der Deutschlandhalle und der neuen Arena in Siemensstadt entsprechend bewältigt werden können."

An irgendwelche geplanten Großarenen in Berlin denkt man bei der DEL angesichts der Vorkommnisse bei den Capitals momentan nicht. "Wir verfolgen die Dinge bei den Capitals besorgt", sagt DEL-Geschäftsführer Gernot Tripcke, "aber wir sehen noch keinen Handlungsbedarf. Nach allem, was ich weiß, wird es wohl ein Stühlerücken bei den Gesellschaftern geben."

So sieht es aus. Bald soll der Finne Harry Harkimo als Gesellschafter bei den Capitals einsteigen. Er hat in Helsinki die Hartwall-Arena gebaut, die vielleicht schönste Eishalle Europas. Das gelang ihm vor allem dank guter Beziehungen. Harkimos Ehefrau sitzt als Abgeordnete der konservativen Partei im finnischen Parlament. In Berlin will der Finne die geplante Arena in Siemensstadt bauen.

Zukunftsträume. In der DEL müssen die Berliner heute bei Tabellenführer Mannheim antreten und im Falle einer Niederlage sogar um den Einzug in die Play-offs bangen. Die Krefeld Pinguine als möglicher Nachrücker lauern bereits. "Jetzt geht noch was", sagt Torwart Karel Lang, "wir schielen auf die Capitals."

Das macht auch der am Sonnabend entlassene Kanadier Chris Valentine, ohne Schadenfreude. "Viele Spieler haben mir am Telefon gesagt, dass sie über das Vorgehen bei meiner Entlassung bestürzt sind", sagt der Kanadier. Seine Nachfolge ist noch offen, zumindest in der laufenden Spielzeit. Für die kommende Saison soll Oberhausens Coach Gunnar Leidborg schon ein unterschriftsreifer Vertrag vorliegen. Natürlich mag das von den Capitals niemand bestätigen. "So weit sind wir noch nicht", sagt Sprecher Peter Harbig. Wenn schon nicht in finanzieller Hinsicht oder auf dem Eis - im Dementieren zeigen sich die Capitals momentan in blendender Form.

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