Sport: Deutsche Frauen-Staffel gewinnt Silber

Melbourne - Britta Steffen lachte und sagte, sie fühle sich „goldig“. Sie sei mit dem Ergebnis hochzufrieden, „auch wenn es nur Silber wurde“. Den Titel in der 4-mal-200-Meter-Freistil-Staffel bei der Schwimm-WM in Melbourne hat gestern das US-Team in 7:50,09 Minuten gewonnen. Das war Weltrekord. Den alten Rekord hatten die Deutschen gehalten, aber die kamen in der Rod-Laver- Arena nur auf 7:53,82 Minuten. Das bedeutete aber immerhin Platz zwei vor Frankreich. „Die USA waren einfach zu stark“, sagte Steffen, die 100-Meter-Freistil-Weltrekordlerin. „Und deshalb haben wir erreicht, was möglich war.“

Steffen war nach Meike Freitag als Zweite ins Wasser gesprungen, sie führte die Staffel von Platz sieben auf Rang drei. Petra Dallmann rückte dann auf Platz zwei vor, und den verteidigte Annika Lurz. Dallmann und Lurz blieben allerdings klar unter den Einzelzeiten, die sie bei der EM in Budapest im Weltrekordrennen geschwommen waren. Petra Dallmann aus Heidelberg hatte Angst, zu schnell anzugehen und „verbummelte deshalb bis 150 Meter“. Dann sah sie plötzlich Gegnerinnen neben sich und „bekam Panik“. Erst jetzt schwamm sie voll. Um die USA zu gefährden, hätten die Deutschen, wie bei der EM, jeweils Bestzeiten schwimmen müssen. Aber eine Wiederholung dieser „Sternstunde“ (Dallmann) war in Melbourne angesichts der jüngsten Ergebnisse nicht zu erwarten. Immerhin hielt Lurz Frankreichs Superstar Laure Manaudou auf Distanz.

Allerdings hatten die USA auch Glück. Sie kamen mit größter Mühe überhaupt ins Finale, weil sie sich im Vorlauf bei der Aufstellung verpokert hatten. Dagegen pflügte US-Star Michael Phelps wieder wie programmiert durchs Wasser. Der 21-Jährige holte sich über 200 Meter Lagen in der Weltrekordzeit von 1:54,98 Minuten seinen insgesamt 14. WM-Titel. Leila Vaziri (USA) stellte über 50 Meter Rücken mit 28,16 Sekunden den Weltrekord ein.