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Die deutschen Skilangläuferinnen dürfen sich bei den Olympischen Spielen über Silber freuen.

© dpa/ Daniel Karmann

Langlauf-Coup in Peking: Deutsche Frauenstaffel gewinnt überraschend Silber

Die deutschen Langläuferinnen gewinnen die langersehnte Olympia-Medaille. In der Staffel setzt sich das Quartett gegen namhafte Konkurrenz durch.

Die deutschen Skilangläuferinnen haben völlig überraschend Olympia-Silber mit der Staffel gewonnen. Katherine Sauerbrey, Katharina Hennig, Victoria Carl und Sofie Krehl mussten sich am Samstag in China über 4 x 5 Kilometer nur der russischen Auswahl geschlagen geben. Das Quartett von Teamchef Peter Schlickenrieder bescherte den gebeutelten deutschen Langläuferinnen und Langläufern die erste Medaille bei Winterspielen seit 2014. Damals hatte die Frauen-Staffel mit Nicole Fessel, Stefanie Böhler, Claudia Nystad und Denise Herrmann Bronze gewonnen. Diesmal ging Platz drei an die Schwedinnen.

Für alle vier deutschen Athletinnen in Zhangjiakou war es der mit Abstand größte Erfolg ihrer bisherigen Karriere, entsprechend groß war die Freude im Ziel. Startläuferin Sauerbrey, die bei ihrer Olympia-Premiere bislang erstaunlich stark auftritt, machte ein sehr gutes Rennen und übergab nur knapp hinter Russland auf Platz zwei an Hennig. Die beste deutsche Langläuferin aus Oberwiesenthal musste sich gegen ganz starke Konkurrentinnen wie Natalia Neprjajewa behaupten.

Erst lief sie auf die Russin auf und ging dann sogar an ihr vorbei. Mit 4,3 Sekunden Vorsprung übergab sie an Victoria Carl. Die Norwegerin Therese Johaug hatte bereits einen Rückstand von 22,8 Sekunden auf Hennig, nachdem die Norwegerinnen gleich zu Beginn stürzten. „So nah waren wir noch nie dran. Wir haben uns das verdient“, sagte Hennig in der ARD nach ihrem Lauf.

Carl verteidigte die Führung und wechselte auf Schlussläuferin Krehl. Sie musste am Ende die Spitze abgeben, doch verteidigte sie Platz zwei mit 2,5 Sekunden Vorsprung und wurde von ihren Teamkolleginnen im Ziel begeistert in Empfang genommen.

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Vor der Reise zu den Winterspielen war eine Medaille für das deutsche Team noch sehr unrealistisch erschienen. Die bisherigen Auftritte in China hatten den Loipen-Assen jedoch Mut gemacht. Auf ihrer Paradestrecke über zehn Kilometer in der klassischen Technik war Hennig Fünfte geworden, Sauerbrey hatte Platz elf belegt. Im Sprint hatten Carl als Zehnte und Krehl als Elfte ebenfalls überzeugt.

Man könne mit einer Medaille „liebäugeln, aber man kann nicht damit rechnen“, hatte Hennig nach dem Klassisch-Rennen gesagt und ergänzt: „Wir werden dafür kämpfen und alles geben - wie die Schweine, wie man auf Deutsch sagt.“ Der Kampfgeist zahlte sich aus. Nach dem Erfolg haben die Frauen am Sonntag Wettkampfpause. Dann sind die Männer in der Staffel gefordert (8.00 Uhr/ARD und Eurosport). (dpa)

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