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Deutsche Para-Leichtathleten in Paris: „Und dann geht es ab“
Am Montag könnte es die ersten Medaillen geben für Team Deutschland im Stade de France. Die Sprinter Streng, Floors und Schäfer erreichten die Finals im 100-Meter-Sprint souverän.
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Das Sprinter-Trio aus Deutschland überzeugte am Sonntagabend in den 100-Meter-Vorläufen. Felix Streng, Johannes Floors sowie Léon Schäfer wurden ihren Favoritenrollen gerecht und sicherten sich alle drei einen Platz in den Finalläufen über die 100 Meter am Montag. Ein Lichtblick für das deutsche Para-Leichtathletik-Team, welches sich bis jetzt bei den Paralympics in Paris noch keine Medaille sichern konnte.
Felix Streng machte den Anfang. Mit 10,72 Sekunden hält er den paralympischen Rekord, den er bei den vergangenen Spielen in Tokio aufgestellt hatte und sich damit Gold sicherte. Seine dritten Paralympics, hier in Paris, eröffnete er souverän als Zweiter im 100-Meter-Vorlauf. „Heute war es ein guter Auftakt, und morgen geht es dann ab“, sagte Streng.
Direkt anschließend betrat Weltrekordhalter Johannes Floors das Stadion. Das Ausnahmetalent startete mit der besten gemeldeten Zeit in diesem Vorlauf. Die Qualifikation für das Finale war für ihn kein Problem. Auch er überquerte als Zweiter die Ziellinie (10,92 Sekunden). Aus seiner Sicht kann es am Montag spannend werden: „Wir haben ein Feld, da können sechs oder sieben Leute unter die ersten Ränge laufen.“ Verunsichert scheint er aber nicht zu sein. „Ich will morgen schnell laufen, mal schauen was drin ist. Und ich will auf jeden Fall andere doppelt Amputierte hinter mir lassen“, sagte Floors.
Léon Schäfer ist zurück in Top-Form
Nach dem enttäuschenden Samstagabend im Weitsprung kam Léon Schäfer zurück mit einem Knall. Locker gewann der 27-Jährige seinen Vorlauf in der Startklasse T63. Kurz vor dem Ziel nahm er bereits den Druck raus und lief entspannt über die Ziellinie. Seine Zeit von 12,11 Sekunden war die drittschnellste Zeit der Vorläufe. Das bekannte, selbstbewusste Auftreten von Schäfer war im anschließenden Interview wieder da: „12,11 – ich weiß, ich kann mehr.“
Schäfer war positiv gestimmt und konnte aus dem enttäuschenden Weitsprungwettkampf am Vortag das Beste herausziehen. „Ich versuche, die Emotionen von gestern mir zurecht zu flippen und diese in Kraft für den Sprint umzuwandeln“, sagte er. Die Sicherheit, die ihm in den Sprüngen gestern gefehlt hatte, hat der Ausnahmesportler umso mehr im Sprint und will genau das auch am Montag zeigen.
Alle drei deutschen Sprinter blicken mit Spannung und Vorfreude auf die Finals. Vor allem die Stimmung im Stadion hatte es Floors angetan. „Die Stimmung ist phänomenal“, sagte er. Eine erste Medaille in der Para-Leichtathletik scheint für die Deutschen näher zu rücken.
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