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Deutsches Eishockey-Team verpasst WM-Viertelfinale: Eine wichtige Warnung vor den Olympischen Spielen
1:2 gegen Dänemark: Zum ersten Mal seit 2018 ist eine Weltmeisterschaft schon nach der Vorrunde vorbei für das DEB-Team. Es ist ein unerwarteter Rückschritt vor dem wichtigsten Turnier seit Jahren.

Stand:
Das Penaltyschießen war am Ende symptomatisch für die deutsche Bilanz bei der Eishockey-WM. Die Spieler liefen ein ums andere Mal auf den dänischen Keeper zu, aber die Scheibe wollte einfach nicht mehr reingehen im entscheidenden Spiel gegen den Gastgeber. Und mit dem 1:2 war das Aus besiegelt.
Zum ersten Mal seit 2018 hat ein deutsches Team somit ein WM-Viertelfinale verpasst. Und das ausgerechnet ein Dreivierteljahr vor den Olympischen Spielen in Mailand.
Auch wenn der Kader dann anders aussehen wird und auch das Scheibenglück nächstes Mal wieder eher auf deutscher Seite liegen könnte, ist dieses Resultat eine Warnung zur rechten Zeit. Und es gilt, die richtigen Schlüsse zu ziehen.
Nachdem die Mannschaft von Harold Kreis erwartungsgemäß die ersten drei Spiele des Turniers gegen eher schwache Eishockey-Nationen gewonnen hatte, bekam sie gegen die Schweiz, die USA sowie Tschechien die Grenzen aufgezeigt. Die Begegnung mit Dänemark wurde dann zu einem Nervenspiel.
Die letzte Hingabe fehlte
Marcel Noebels von den Eisbären Berlin, der zwischenzeitlich nach Hause gefahren war, ehe er aufgrund der Verletzung des Teamkollegen Lukas Reichel reaktiviert wurde, hatte das deutsche Team nach dem Spiel gegen Tschechien heftig kritisiert. „Wir haben im Moment das Problem, dass ein, zwei auf dem Eis arbeiten und drei gucken zu“, sagte er.
Um einen Coup zu landen, sind weniger die Namen entscheidend. Viel wichtiger wird es werden, ein besonderes Miteinander zu schaffen.
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Obwohl es wahrlich nicht an Qualität in dieser Mannschaft mangelte, fehlte ihr demnach die allerletzte Hingabe. Die NHL-Stars Moritz Seider und Tim Stützle wirkten etwas überfordert mit den hohen Erwartungen – beide sind ja erst 24 und 23 Jahre alt. Der verletzte Kai Wissmann, der bei den Eisbären die Saison seines Lebens spielte, hätte diesem Team wohl auch mehr Struktur geben können.
Es besteht die große Hoffnung, dass Leon Draisaitl bei den Olympischen Spielen fürs deutsche Team auflaufen wird. Und der Stürmerstar, der aktuell um den Titel in der NHL spielt, wird das Team mit Sicherheit unberechenbarer machen. Aber dennoch wird Deutschland keineswegs der Mitfavorit sein, zu dem er in den vergangenen Jahren schon gemacht wurde.
Um einen Coup zu landen, sind weniger die Namen entscheidend. Viel wichtiger wird es werden, ein besonderes Miteinander zu schaffen. Diese WM hat diesbezüglich im besten Fall noch mal wichtige Erkenntnisse gebracht.
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