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Dreifachtorschütze Felix Schrader wurde als Spieler des Spiels ausgezeichnet.

© imago images/Beautiful Sports

Para-Eishockey: Deutsches Team wahrt Aufstiegschance

Die deutsche Nationalmannschaft im Para-Eishockey geht nach dem 16:0 gegen Großbritannien nun in zwei WM-Endspiele um den Aufstieg.

Von Benjamin Apitius

Die antreibenden Schläge der Pauke fehlten natürlich etwas. Auch die Sprechchöre der vielen Eisbären-Fans, die am Sonntag zum Auftaktspiel der B-WM im Para-Eishockey in die Eissporthalle Charlottenburg gekommen waren. Aber auch am Dienstagabend war zumindest der Torjubel der rund 300 Zuschauer wieder  laut – und häufig. Mit dem 16:0 (5:0, 8:0, 3:0) gegen Großbritannien feierte die deutsche Nationalmannschaft den zweiten Sieg im dritten Spiel und wahrte so ihre Aufstiegschance in die A-Gruppe.

Die Deutschen machten da weiter, wo sie am Vortag (13:0 gegen Polen) aufgehört hatten. Mit enormer Spielfreude fanden sie immer wieder gefährlich den Weg vors Tor der Briten, die von der Anfangssirene weg heillos überfordert wirkten. Die Gastgeber agierten schneller, spritziger, mutiger – und treffsicherer. Es dauerte fünf Minuten bis zum 1:0 durch Felix Schrader, dann fielen die Tore wie am Fließband. Schrader (3 Tore), Bas Disveld (3), Bernhard Hering und Jörg Wedde trafen bei dem Schützenfest mindestens doppelt.

Nach dem spielfreien Tag am Mittwoch geht es für die deutsche Mannschaft nun am Donnerstag gegen die Slowakei und Freitag gegen Russland (beide um 19 Uhr) in zwei echte Endspiele um einen der beiden vorderen Plätze. Zu erwarten sind dabei wohl deutlich engere Partien. Der große Turnierfavorit Russland – wegen Dopings zuletzt strafversetzt in den B-Pool – hat in den ersten drei Spielen noch kein Gegentor gefangen – und unglaubliche 61 eigene Treffer erzielt.

Vor den Augen von Eiskunstlauf-Olympiasiegerin Katharina Witt, die nach der Schlusssirene Felix Schrader als besten Spieler der deutschen Mannschaft ehrte, ging auch der dritte WM-Tag in Berlin als Erfolg über die Bühne. Die paralympische Sportart hat schon jetzt einige neue Fans hinzugewonnen und man kann nur jedem Berliner empfehlen, in den letzten Turniertagen am Donnerstag und Freitag (Spiele um 11, 15 und 19 Uhr/Eintritt frei) noch einmal vorbeizuschauen. Wo sonst kommt es zu solch schönen Szenen: Wenn der Hallensprecher für eine Zwei-Minuten-Strafe „Behinderung“ als Grund anführt und sich auf der Tribüne Fußgänger und Prothesenträger und Rollstuhlfahrer gleichermaßen beömmeln.

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