
© IMAGO/Tilo Wiedensohler
Die Angstgegnerinnen vor Augen: Alba Berlin will im Viertelfinale kurzen Prozess machen
Nach zwei Heimsiegen können die Titelverteidigerinnen am Freitag beim MBC ins Halbfinale einziehen. Albas Vorsaison hat gezeigt, wie wichtig jeder zusätzliche Tag Pause sein kann.
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Angesichts der rasenden Geschwindigkeit, mit der sich die Basketballerinnen von Alba Berlin in der Bundesliga etabliert haben, vergisst man manchmal, dass sie noch gar nicht so viel Erfahrung auf dem höchsten Level haben. Erst 2022 sind die Berlinerinnen aufgestiegen, in der Premierensaison erreichten sie das Halbfinale, im Jahr darauf folgte bereits der Gewinn der Meisterschaft.
Die triumphalen Play-offs im Frühjahr 2024 geben dem Team aber nicht nur Selbstvertrauen, sondern einige wichtige Erkenntnisse für den Kampf um die Titelverteidigung. „Letztes Jahr hat es uns sehr geholfen für das Finale, dass wir frisch in die Serie gegangen sind“, sagt Lena Gohlisch.
Vor einem Jahr gewann Alba das Viertelfinale gegen Saarlouis und das Halbfinale gegen den MBC jeweils mit 3:0. Während die Berlinerinnen ausgeruht ins Finale gingen, hatte Keltern gerade eine Serie über die vollen fünf Spiele in den Knochen. Am Ende setzte sich Alba im entscheidenden letzten Endspiel auch deshalb durch, weil das Team mehr Kraftreserven hatte.
Die Marschroute für kommenden Freitag (19.30 Uhr, sporttotal.tv) ist deshalb klar. „Wir wollen die Serie so schnell wie möglich entscheiden“, sagt Kapitänin Gohlisch. Nach den beiden Heimsiegen am vergangenen Wochenende braucht Alba im Viertelfinale gegen den Mitteldeutschen BC noch einen Erfolg für den Einzug ins Halbfinale. Am Freitag in Halle bietet sich die erste Chance, am Sonntag (16 Uhr) wäre die zweite.

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Auf einen längeren Aufenthalt in Sachsen-Anhalt möchte Alba allerdings gerne verzichten. Im zweiten Viertelfinale mussten die Berlinerinnen lange hart für den Sieg arbeiten, ihre Überlegenheit wurde aber letztlich deutlich. Auch wenn vieles nicht lief und Topscorerin Deeshyra Thomas offensiv keinen guten Tag erwischte, war die Vielseitigkeit von Albas breitem Kader zu viel für den MBC, der mit Dominika Fiszer auch noch eine wichtige Spielerin mit einer Knieverletzung verlor.
Alba droht ein Duell mit den Angstgegnerinnen
Gohlisch warnt dennoch davor, die Gegnerinnen zu unterschätzen. Gerade für eine Mannschaft mit kleiner Rotation sei eine längere Ruhepause wie zwischen Spiel zwei und drei enorm wichtig. „Sie haben Zeit, um zu regenerieren und um im Training einige Dinge anzupassen. Darauf müssen wir vorbereitet sein und von Beginn an im Play-off-Modus spielen“, sagt Gohlisch.
Im Viertelfinale so wenig Energie wie möglich aufzubrauchen, ist für die Titelverteidigerinnen auch deshalb besonders wichtig, weil der Weg in den Play-offs in dieser Saison deutlich schwerer zu werden droht als im Vorjahr. Damals hatte Alba die Hauptrunde gewonnen und traf erst im Finale gegen Keltern auf einen Mitfavoriten.
Dieses Mal deutet sich schon im Halbfinale ein Duell mit den Saarlouis Royals an. Die Pokalsiegerinnen führen in ihrem Viertelfinale wie Berlin und Keltern bereits mit 2:0 und sind in dieser Saison so etwas wie die Angstgegnerinnen von Alba. Die Saarländerinnen gewannen beide Vergleiche in der Hauptrunde und ließen Anfang März im Halbfinale nach einem famosen Comeback den Pokaltraum der Berlinerinnen platzen.
Vor vier Wochen fehlten Alba krankheitsbedingt einige wichtige Spielerinnen und die vollständige Genesung zieht sich immer noch hin. Marie Bertholdt und Lucy Reuß fehlten weiterhin und feuerten das Team von der Bank in Zivil an. Leoni Kreyenfeld stand zwar wieder im Kader, kam aber nicht zum Einsatz. „Jeder Tag mehr Pause hilft ihnen dabei zurückzukommen“, sagt Gohlisch.
In einem wahrscheinlichen Halbfinale gegen Saarlouis wird Alba alle Kräfte brauchen, denn das Ziel lautet Titelverteidigung. „Sonst würden wir nicht jeden Tag so früh aufstehen und so hart arbeiten“, sagt Trainer Cristo Cabrera.
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