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Strenger Blick. Für Trainer Velimir Petkovic und die Füchse Berlin ist die DHB-Pokalsaison vorzeitig beendet.

© imago images/Eibner

Update

Aus im Viertelfinale gegen Melsungen: Die Füchse scheitern im DHB-Pokal

Der Titeltraum ist ausgeträumt. Die Füchse Berlin verpassen das Final Four im DHB-Pokal. Im Viertelfinale unterliegen sie bei der MT Melsungen mit 30:33.

Jacob Holm konnte einem fast leid tun. Der junge Däne von den Füchsen Berlin, für Handballer-Verhältnisse eher normal gebaut, ging mit aller Entschlossenheit in jene winzige Lücke, die sich ihm nach 50 Minuten im Viertelfinalspiel um den DHB-Pokal bei der MT Melsungen bot. Dann prallte er einfach ab: an Finn Lemke, dem Abwehrspezialisten der deutschen Nationalmannschaft und seinen auf 2,10 Meter verteilten 115 Kilogramm. Für einen Moment hob Lemke seinen Gegner sogar kurz in die Luft.

Es war eine Szene mit symbolischem Charakter: In einem wahrhaft umkämpften Pokalspiel hatten die Berliner am Dienstagabend lange gut gespielt und geführt, am Ende gingen ihnen aber sowohl die Kräfte als auch die personellen Optionen aus. Folgerichtig mussten sie sich vor 4300 Zuschauern in Kassel mit 30:33 (16:14) der MT Melsungen geschlagen geben.

Damit verpassten die Füchse die Chance, zum vierten Mal nach 2014, 2015 und 2019 am alljährlichen Finalturnier um den DHB-Pokal teilzunehmen, das 2020 am Wochenende 4./5. April in Hamburg ausgetragen wird. Die siegreichen Melsunger durften sich dagegen über ihre erste Teilnahme am Final Four seit 2014 freuen. Damals unterlagen sie im Halbfinale dem späteren Pokalsieger: den Füchsen Berlin.

Fünf Tage nach dem 28:22-Heimsieg in der Bundesliga gegen denselben Gegner erwischten die Gäste den deutlich besseren Start. Die Mannschaft von Trainer Velimir Petkovic stellte eine gut organisierte, aggressive Abwehr auf das Parkett der Rothenbach-Halle und durfte sich vorn auf die Künste eines Mannes verlassen, der seit Wochen in bestechender Form ist: Kapitän Hans Lindberg. Dem 39 Jahre alten Dänen gelangen sechs der ersten sieben Füchse-Treffer, darunter ein sensationeller Trickwurf.

Den Füchsen fiel offensiv nichts mehr ein

Lindberg benötigte dafür keine zehn Minuten – und die Berliner führten mit 7:4. In der Folge rannten sie sich jedoch immer häufiger in der gegnerischen Deckung fest. Mit dem 12:12-Ausgleich (24.) waren die Melsunger wieder im Spiel, und Petkovic sah sich zu einer Auszeit gezwungen. Die Unterbrechung brachte den gewünschten Erfolg: Jakob Holm traf mit der Pausensirene zum 16:14.

Nach dem Seitenwechsel ging das spielerische Niveau ein wenig verloren, es war jetzt im Wortsinn: ein Pokalkampf, geprägt von harten Zweikämpfen und Zeitstrafen. Dass Mijajlo Marsenic, erster Kreisläufer und anerkannt guter Verteidiger, nach 39 Minuten die Rote Karte sah, machte es für die Füchse und deren Trainer Petkovic nicht eben einfacher. Eine Viertelstunde vor Schluss traf Rechtsaußen Tobias Reichmann zur ersten Melsunger Führung an diesem Abend (20:19) – es war der Auftakt für eine Phase, in der den Berlinern gerade offensiv wenig bis gar nichts mehr einfallen sollte.

Beim 28:24 schien die Begegnung endgültig entschieden, in der Schlussphase bot sich den Füchsen noch eine ungeahnte Chance: Doch selbst in doppelter Überzahl konnten sie den Rückstand jedoch nie auf weniger als zwei Tore verkürzen.. (Tsp)

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