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Sport: Die Hoffnung trägt weiße Schuhe Schweinsteiger soll für Freier zur Fußball-EM

Mainz – Am frühen Morgen flatterte die Nachricht auf den Arbeitstisch im Hotelzimmer von Ulli Stielike. „Nationalspieler Paul Freier ist nach seiner Verletzung aus dem Quartier der deutschen Nationalmannschaft abgereist.

Mainz – Am frühen Morgen flatterte die Nachricht auf den Arbeitstisch im Hotelzimmer von Ulli Stielike. „Nationalspieler Paul Freier ist nach seiner Verletzung aus dem Quartier der deutschen Nationalmannschaft abgereist.“ Der Trainer der deutschen U21-Nationalmannschaft kannte den Inhalt genauso wie die Folgen dieser Agenturmeldung. Denn jetzt dreht sich im Schlosshotel von Alzey wieder einmal alles um Bastian Schweinsteiger, den Spielmacher der U 21. Der 19-Jährige von Bayern München gilt als der einzige Spieler im Kader des deutschen Nachwuchsteams, der Freier nach dessen Innenbandriss ersetzen könnte. Schweinsteiger spielt in München im zentralen Mittelfeld, weicht aber wie Freier häufig auf den rechten Flügel aus.

Am Freitag, beim 2:1-Sieg der Deutschen im Auftaktspiel der U-21-Europameisterschaft gegen die Schweiz, saß Michael Skibbe auf der Tribüne. Viel hat die Inspektion dem Assistenten des Teamchefs der A-Mannschaft, Rudi Völler, nicht gebracht. Zwei Nachwuchsspieler hat Völler als Nachrücker für die EM 2004 in Portugal im Visier. Der Kölner Stürmer Lukas Podolski hat die größten Chancen, den schon vor Freiers Verletzung vakanten Platz zu besetzen. Am Freitagabend jedoch saß er verletzt auf der Tribüne; der andere, Bastian Schweinsteiger, fiel im Spiel nur wegen seiner weißen Lederschuhe auf. Rudi Völler selbst ließ offen, wen er für Freier nominieren wird. „Ich warte bis Montag ab, dann wissen wir Bescheid.“ Er wolle nicht ausschließen, dass nach Podolski ein weiterer U-21-Nationalspieler nominiert werde. Heute will sich Völler erst noch das U-21-Länderspiel gegen Schweden anschauen, „danach entscheide ich“, sagte Völler. Neben Schweinsteiger werden Oliver Neuville und der gerade zurückgetretene Carsten Ramelow gehandelt. Mittelfristig, spätestens zur WM 2006, dürfte Schweinsteiger aber dazugehören.

Dass altgediente Nationalspieler als Nachrücker gehandelt werden, ist nicht neu. Schließlich gab es in den vergangenen Jahren nur wenige Nachwuchsspieler, die den Sprung in die Nationalmannschaft schafften. Doch in diesem Jahr bieten sich viele gute Talente in der U 21 an. Stielike hat vor einigen Monaten gesagt, dass „es bestimmt fünf, sechs Mann ins A-Team schaffen“. Spieler wie Kuranyi, Lahm und Hinkel hat Völler längst ins A-Team berufen.

Alle Spieler, die am Freitag in Mainz auf dem Platz standen, haben für ihr Alter sehr viel an Erfahrung vorzuweisen. Christian Tiffert gehört zum Stamm des VfB Stuttgart, Stürmer Benjamin Auer ist mit Mainz 05 aufgestiegen, Malik Fathi und Alexander Madlung genießen bei Hertha BSC hohe Wertschätzung. Dass Bastian Schweinsteiger ein schwaches Spiel absolvierte, die Deutschen dennoch gewannen, zeigt, dass die Mannschaft anders als frühere Jahrgänge nicht mehr von zwei, drei Spielern abhängig ist. Tsp

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