Sport: Die kleine Rache
Was Stuttgart gegen Leverkusen motiviert hat
Stuttgart Kaum einer der siegreichen Schwaben konnte seine Genugtuung über die geglückte Revanche für die Niederlage aus der letzten Saison verbergen. Der Frust über die im Saisonfinale durch ein 0:2 bei Bayer Leverkusen verspielte Teilnahme an der Champions-League saß noch tief. „Wir waren voll motiviert. Es ist toll, dass wir gewonnen haben, auch wenn es nur drei Punkte sind“, beschrieb Spielmacher Horst Heldt nach dem souveränen 3:0 (2:0)-Sieg des VfB gegen Leverkusen den Gemütszustand der Stuttgarter. „Es ist nicht wieder gutmachen, dass wir nur im Uefa-Cup statt in der Champions League spielen. Aber wir sind besonders heiß in dieses Spiel gegangen“, ergänzte Philipp Lahm. „Von daher ist dieser Sieg umso schöner.“ Silvio Meißner trauerte selbst nach dem Triumph noch der verpassten Chance nach: „Leverkusen hat gegen Real Madrid gespielt. Das haben wir eigentlich verdient.“
Matthias Sammer, im letzten Jahr noch in Dortmund Trainer, waren Rachegefühle natürlich fremd. Aber auch der Stuttgarter Trainer war „froh, gewonnen zu haben“ und gratulierte seinen Spielern zu ihrem engagierten Auftritt. „Das Leben ist leicht, wenn man die richtigen Maßnahmen ergreift. Im Fußball gilt das genauso“, philosophierte er.
Eine aggressive, kompakte Spielweise und im richtigen Moment die Tore waren laut Sammer der Schlüssel für den Sieg. Der VfB ist damit im neunten Pflichtspiel hintereinander ungeschlagen. Dieses Selbstvertrauen will Stuttgart auch am Donnerstag gegen Ujpest Budapest zeigen. Das Uefa-Cup-Rückspiel dürfte angesichts des 3:1-Vorsprungs allerdings nicht mehr allzu schwer sein. „Wir dürfen uns keine Blöße geben“, warnte Sammer vor Überheblichkeit.
Die Leverkusener müssen in der Champions League bei Dynamo Kiew spielen. Angesichts der schwachen Leistungen zuletzt ist Trainer Klaus Augenthaler bescheiden: „Mit einem Punkt wäre ich zufrieden.“Tsp/dpa
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