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Aitor Arino spielte beim Final Four der Champions League noch für den FC Barcelona, jetzt trägt er das Trikot der Füchse Berlin.

© Imago/Ulrich Hufnagel

Die neue Rolle des Gejagten: Die Füchse Berlin starten in eine neue Realität

Der Deutsche Meister ist am Montag in das Training für die neue Saison gestartet. Die Zugänge Aitor Arino und Tobias Gröndahl sollen das hoch veranlagte Team noch besser machen.

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Für die Füchse Berlin beginnt eine neue Realität. Zum ersten Mal als Titelverteidiger in die Saison der Handball-Bundesliga zu starten, bringt eine andere Verantwortung mit sich. „Wir sind nicht mehr der Jäger, sondern der Gejagte“, sagt Sportvorstand Stefan Kretzschmar – eine Rolle, in der sich die Füchse erst zurechtfinden müssen.

Am Montag begann im Trainingszentrum Füchse-Town offiziell die Vorbereitung. Fünf Wochen haben die Berliner Zeit, um sich auf die neue Aufgabe einzustellen. Schon diese Woche stehen drei Testspiele auf dem Programm: am Freitag gegen den TV Schiffdorf (19 Uhr, Bremerhaven), am Samstag beim Plauer SV (16 Uhr) und am Sonntag gegen den BTV Berlin (14 Uhr). Im Anschluss geht es für das Team von Jaron Siewert ins Trainingslager in den Spreewald, mit einem weiteren Test am 1. August in Lübbenau.

Die Vorbereitung ist nicht nur wegen des dichten Testspielplans herausfordernd. „Das ist immer der schlimmste Teil der Saison, aber alle haben wieder richtig Bock“, sagt Kretzschmar.

Der Füchse-Kader ist nahezu komplett

Das erste Pflichtspiel der neuen Spielzeit hat es direkt in sich: Im Super Cup trifft der Deutsche Meister am 23. August im SAP Garden München auf den Pokalsieger THW Kiel. Die Berliner haben gute Erinnerungen an den Wettbewerb – letztes Jahr triumphierten sie gegen Magdeburg.

Eine Woche später folgt der Auftakt in die Bundesliga: Am 31. August empfangen die Füchse Aufsteiger Bergischer HC in der Max-Schmeling-Halle (15 Uhr). Bereits am dritten Spieltag (6. September) wartet mit dem Heimspiel gegen den SC Magdeburg das erste Spitzenspiel.

Wir haben ein extrem hohes, professionelle Niveau in allen Bereichen. Das ist auch der Grund, warum wir erfolgreich wurden.

Sportvorstand Stefan Kretzschmar

Die Mannschaft steht und die Füchse starten mit einem nahezu kompletten Kader. Nils Lichtlein soll nach einer Finger-Operation spätestens nächste Woche im Trainingslager wieder voll einsteigen. Mit Aitor Arino (FC Barcelona) und Tobias Gröndahl (GOG) wurden zwei Zugänge verpflichtet, die frischen Wind bringen sollen. Arino, zuletzt beim Final Four der Champions League auffällig, bringt internationale Erfahrung mit, Gröndahl das Tempo. „Tobias ist jemand, der einen schnellen Ball spielen kann“, sagt Siewert.

Kretzschmar ist mit der professionellen Struktur rund um die Mannschaft sehr zufrieden: „Wir haben ein extrem hohes, professionelles Niveau in allen Bereichen. Das ist auch der Grund, warum wir erfolgreich wurden.“

Gute Gefühle nach Spielergesprächen

Neben der professionellen Struktur passt auch die Einstellung: „Wir haben uns unterhalten, ob wir neue Zeichen setzen müssen. Aber grundsätzlich war der Sommer ausreichend – und die Vorfreude ist riesig“, erklärt Kretzschmar. Der Titel sei für alle ein Ansporn: „Ich mache den Job natürlich umso lieber als Deutscher Meister.“

Siewert teilt diesen Eindruck. Die Gespräche mit den Spielern hätten ihm ein gutes Gefühl gegeben. „Wenn man einmal diesen Geschmack hatte, so einen großen Titel zu gewinnen, will man ihn wieder haben. Und das war sicher nur ein Vorgeschmack auf das, was wir hier gemeinsam erreichen können.“ Für ihn ist Berlin nicht nur Arbeitsplatz, sondern Heimat. „Ich kann mir keinen besseren Verein vorstellen – das ist mein Traumverein. Und ich sehe hier eine langfristige Zukunft.“

Besonders stolz sind die Füchse auf die eigene Nachwuchsarbeit. Aktuell sind noch keine neuen Talente in den Kader aufgenommen worden – aber durch Doppelspielrechte mit dem 1. VfL Potsdam bleiben Perspektiven offen. „Bei uns schlummern noch viele talentierte Spieler, die dann unter der Saison vielleicht noch den Sprung bei uns oder bei Potsdam in den Kader schaffen werden“, hofft Siewert.

Für die 16 Spieler, mit denen die Füchse aktuell planen, begann der erste Trainingstag mit Leistungsdiagnostik und einem Teamtraining. Da wurde auch gleich wieder Handball gespielt. „Direkt mit dem Ball zu arbeiten ist mir wichtig“, sagt der Coach.

Und wenn die Füchse aus dem Trainingslager zurückkehren, soll auch das Meisterschaftsbanner in Füchse-Town hängen – als tägliche Erinnerung an das Erreichte und als Motivation für das, was noch kommen soll.

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