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Eng am Mann. Herthas Mittelstürmer Luca Schuler (vorne) im Zweikampf mit dem Braunschweiger Kevin Ehlers.

© imago/Contrast/IMAGO/O.Behrendt

Update

Die Siegesserie geht weiter: Hertha BSC setzt sich mit 1:0 gegen Eintracht Braunschweig durch

Das gab es zuletzt vor 24 Jahren: Die Berliner feiern ihren fünften Pflichtspielerfolg nacheinander. Gegen Abstiegskandidat Braunschweig haben sie aber zunächst viel Mühe.

Stand:

Still war’s im Olympiastadion. Die Fans – sowohl die von Hertha BSC als auch die von Eintracht Braunschweig – verweigerten ihren Mannschaften die Unterstützung. Nur ein latentes Grummeln war zu vernehmen.

Mit der Darbietung auf dem Rasen hatte das nicht zu tun. Dass die aktiven Fans beider Teams am Freitagabend zwölf Minuten lang schwiegen, war ein Protest gegen die Pläne der Innenminister-Konferenz, die Anfang Dezember in Bremen tagen wird. „Soll das die Zukunft des Fußballs sein?“, stand auf einem Spruchband in der Ostkurve mit Herthas Fans.

Es war nicht unser bestes Spiel heute. Aber es war wieder ein relativ erwachsener Auftritt von uns.

Herthas Kapitän Fabian Reese

Aber auch Herthas Auftritt war zunächst einer zum Grummeln. Der Berliner Fußball-Zweitligist tat sich lange schwer gegen den Abstiegskandidaten aus Braunschweig – und fuhr letztlich doch den erwarteten Heimerfolg ein. Mit 1:0 (0:0) setzte sich die Mannschaft von Trainer Stefan Leitl durch. Es war der fünfte Pflichtspielsieg nacheinander. Das ist Hertha zuletzt vor 24 Jahren gelungen.

Ebenfalls zum fünften Mal nacheinander blieben die Berliner ohne Gegentor – diesmal allerdings mit ein bisschen Glück. „Es war nicht unser bestes Spiel heute“, sagte Herthas Kapitän Fabian Reese. „Aber es war wieder ein relativ erwachsener Auftritt von uns.“

Trainer Leitl hatte sein Team nach dem 1:0-Erfolg in Kaiserslautern vor der Länderspielpause auf zwei Positionen verändert. Diego Demme, der am Freitag seinen 34. Geburtstag feierte, und Linus Gechter rückten für den gelbgesperrten Kennet Eichhorn und Niklas Kolbe in die Startelf.

Dass die Berliner gerade einen Lauf haben, während die Braunschweiger tief im Tabellenkeller feststecken, davon war vor 42.895 Zuschauern lange nicht zu sehen. Eintracht-Trainer Heiner Backhaus hatte vor dem Spiel gesagt, dass auch Hertha Räume biete. Die steuerte seine Mannschaft immer wieder durch diagonale Verlagerungen an. Allein, es haperte an der Fortsetzung respektive der Vollendung.

Herthas Fans protestierten am Freitagabend gegen die Pläne der Innenminister-Konferenz.

© imago/Jan Huebner/IMAGO/Michael Taeger

Die Gäste, Drittletzter in der Tabelle der Zweiten Liga, hatten vor der Pause die besseren Gelegenheiten. Ihnen mangelte es lediglich an Entschlossenheit im entscheidenden Moment. „Es ist frustrierend“, sagte Backhaus. „Am Ende muss der Ball ins Tor.“

Innenverteidiger Patrick Nkoa köpfte den Ball nach einem Freistoß aus vier Metern am Tor vorbei. Diego Demme rettete gerade noch im Fünfmeterraum vor Sidi Sané, nachdem er die Chance für die Gäste mit einem Ballverlust im Mittelfeld erst ermöglicht hatte.

Und auch die letzte Gelegenheit der Braunschweiger vor der Pause leitete das Geburtstagskind ein, diesmal mit einem hanebüchenen Fehlpass. Christian Conteh ließ Innenverteidiger Marton Dardai stehen und lupfte den Ball an Torhüter Tjark Ernst, aber auch am Tor vorbei.

Hertha tat sich vor der Pause schwer

Von Herthas Offensive war in der ersten Hälfte wenig zu sehen. Die Braunschweiger Defensive, die zweitschlechteste der Liga, war gut auf die Berliner eingestellt, die es vor allem über Umschaltmomente versuchten. Einmal schaffte es Fabian Reese, präzise an den zweiten Pfosten zu flanken, doch Marten Winkler köpfte den Ball genau in die Arme von Eintrachts Torhüter Ron Thorben Hoffmann.

„Wir waren nicht zufrieden mit der ersten Halbzeit“, sagte Trainer Leitl. Nach der Pause machte es Hertha besser. Das Spiel war gerade erst wieder angepfiffen, als die Berliner in Überzahl im Braunschweiger Strafraum auftauchten. Doch Mittelstürmer Luca Schuler, der wieder den Vorzug vor Sebastian Grönning erhalten hatte, stolperte den Ball ins Toraus.

Insgesamt wirkte Hertha nun griffiger. Leitl attestierte seinem Team „eine deutliche Leistungssteigerung“. Was in der ersten Hälfte noch nicht funktioniert hatte, klappte zehn Minuten nach der Pause: Wieder flankte Reese von der linken Seite, wieder suchte er Winkler in der Mitte. Und obwohl der diesmal zwei Verteidiger um sich hatte, setzte er sich per Kopf durch und erzielte mit seinem dritten Saisontor das 1:0 für seine Mannschaft.

Mit der Führung im Rücken trat Hertha deutlich selbstsicherer auf. Die Berliner attackierten nun höher und ließen die Gäste durch aggressives Gegenpressing nicht mehr zur Entfaltung kommen.

Obwohl noch Winklers Treffer noch mehr als eine halbe Stunde zu spielen war, geriet die Fortsetzung von Herthas Siegesserie nur noch einmal in Gefahr – als Schiedsrichter Michael Bacher fünf Minuten vor dem Ende einen Handelfmeter für die Eintracht verhängte. Da Linus Gechter den Arm nah am Körper gehabte hatte, revidierte er die Entscheidung nach Ansicht der Fernsehbilder aber wieder.

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