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Da sind sie wieder. Die Langzeitverletzten Diego Demme, Paul Seguin und John Anthony Brooks (von links) waren am Dienstag erstmals wieder mit ihren Kollegen auf dem Trainingsplatz.

© imago/Contrast/IMAGO/O.Behrendt

Die Situation bei Hertha BSC entspannt sich: Drei Langzeitverletzte sind zurück auf dem Platz

John Anthony Brooks, Paul Seguin und Diego Demme trainieren wieder mit ihren Kollegen. Ihre Rückkehr soll einen positiven Effekt auf das kriselnde Team haben.

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Im letzten Durchgang der letzten Übung schien es dann doch noch die übliche Hiobsbotschaft für Hertha BSC zu geben. Kennet Eichhorn lag rücklings auf dem Rasen. Gleich zwei Mitglieder der medizinischen Abteilung kümmerten sich um sein Wohlbefinden, nachdem er von einem Ball heftig im Gesicht getroffen worden war.

Doch die sorgenvollen Mienen hellten sich bald wieder auf. Eichhorn erhob sich und spielte weiter.

Überhaupt standen die Zeichen bei Hertha BSC am Dienstagmittag auf Entspannung. Zumindest was die zuletzt so kritische Personalsituation angeht. Insgesamt 24 Feldspieler standen zu Beginn der Trainingseinheit auf dem Platz. So viele waren es schon lange nicht mehr.

24
Feldspieler standen am Dienstag auf dem Trainingsplatz

Stefan Leitl, der Trainer des Berliner Fußball-Zweitligisten, konnte beim ersten Training der neuen Woche auch drei Spieler begrüßen, die lange außen vor gewesen waren. John Anthony Brooks, Diego Demme und Paul Seguin standen erstmals seit Wochen wieder mit ihren Kollegen auf dem Platz. Eine gute Stunde mischten sie mit. Als es dann richtig zur Sache ging, drehten sie noch zwei Laufrunden und verabschiedeten sich vorzeitig in die Kabine.

„Es ist sehr erfreulich, dass drei sehr wichtige Spieler, die erste halbe Einheit mit absolviert haben“, sagte Leitl. „Und es wäre natürlich schön, wenn wir die Belastung in den nächsten Tagen steigern könnten.“

Das gilt auch für Mittelstürmer Dawid Kownacki, der am Wochenende bei der 0:2-Niederlage gegen den SC Paderborn wegen einer Kopfverletzung ausgewechselt werden musste. Der Pole blutete sogar aus dem Ohr. In den vergangenen Tagen ist er – wie in solchen Fällen üblich – eingehend untersucht worden, am Dienstag arbeitete Kownacki schon wieder individuell. Laut Trainer Leitl besteht „die Hoffnung, dass er Mitte bis Ende der Woche ins Training einsteigt“.

In diesem Fall wäre der Angreifer für das anstehende Auswärtsspiel am Sonntag beim 1. FC Nürnberg schon wieder eine Option. Genauso wie Linus Gechter, der gegen Paderborn wegen Wadenproblemen zur Pause in der Kabine blieb. Der Innenverteidiger absolvierte am Dienstag das normale Trainingsprogramm.

Bei den drei Langzeitverletzten dürfte es hingegen noch ein bisschen dauern, bis sie über die nötige Spielfitness verfügen. Innenverteidiger Brooks hat sich Anfang Juli, im Testspiel beim BFC Dynamo, eine Muskelverletzung zugezogen. In seinem Fall kommt erschwerend hinzu, dass er bereits die gesamte Vorsaison ausgefallen und dadurch komplett aus dem Rhythmus ist.

Der Wille ist da, die Dinge anzupacken und in die richtige Richtung zu bringen.

Herthas Trainer Stefan Leitl

Paul Seguin, mit einer Ablöse von 400.000 Euro Herthas teuerste Verpflichtung des Sommers, wurde von einer Verletzung an der Plantarfaszie ausgebremst, die ihm schon in der Vorsaison zugesetzt hatte. Der Wunschspieler von Trainer Leitl hat ebenfalls nahezu die komplette Vorbereitung verpasst und wartet noch auf sein Pflichtspieldebüt für Hertha.

Diego Demme ist immerhin im ersten Saisonspiel, bei der 1:2-Niederlage gegen Schalke 04 Anfang August, zum Einsatz gekommen. Danach klagte er wie bereits in der vergangenen Spielzeit erneut über Schwindelgefühle.

Von der Rückkehr der drei Routiniers erhofft sich Stefan Leitl auch einen positiven Effekt auf das Binnenklima im Team, das unter dem wenig erquicklichen Saisonstart gelitten hat. Mit nur einem Sieg aus sechs Spielen liegen die Berliner in der Tabelle der Zweiten Liga nur auf Platz 15.

„Es ist vor allem für unsere jungen Spieler wichtig, dass Spieler zurückkommen, die mit solchen Situationen umgehen können, die Ratschläge geben können und auch individuelle Qualität einbringen“, sagte Herthas Trainer. „Das schafft natürlich Energie und tut uns gut.“

Mit der Energie und der Bereitschaft im Training war Leitl am Dienstag zufrieden. „Der Wille ist da, die Dinge anzupacken und in die richtige Richtung zu bringen“, sagte er. „Das müssen wir jetzt ins Wochenende transportieren.“ Genau daran hat es zuletzt immer gehapert.

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