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Bei der Fußball-Landesmeisterschaft der Berliner Werkstätten für Menschen mit Behinderung konnten sich die Gastgeber den Titel sichern.

© Daniel Goldstein

Die Special Olympics können kommen: Berliner Werkstätten feiern gelungene Generalprobe

Die Berliner Werkstätten für Menschen mit Behinderung, die auch an den Special Olympics teilnehmen, dominierten die Fußball-Landesmeisterschaft und verteidigten ihren Titel.

Von Daniel Goldstein

Es gab Eckbälle, Freistöße, Strafstöße und Tore. Es gab Purzelbäume als Torjubel, andere Tore wurden so gefeiert, wie Cristiano Ronaldo oder Marvin Ducksch es tun und es gab einfache Umarmungen. Es gab sich über Elfmeter beschwerende Trainer, mit dem Trainer diskutierende Abwehrspieler und enttäuschte Torhüter, die nach ihrer Auswechslung nicht mehr zur Verfügung stehen wollten und sich dann doch wieder einwechseln ließen.

Es gab Anfeuerungsrufe per Megaphon, Unterstützung per Trommel und aufgeregt klatschende und ins Spielfeld rein rufende Mitspielende am Rand. Es gab Absteiger, Aufsteiger und Meister. Es gab Küsse als Dankeschön für die Unterstützung am Spielfeldrand, es gab Toptorschützen, die auf Schultern getragen wurden und „Spitzenreiter“- sowie „Aufstieg“-Sprechchöre. Es gab große Flaschen Wasser für die Teams während der Spiele und Bratwurst vom Grill danach. Es war ein typisches Fußballturnier auf drei Kunstrasen-Feldern bei mäßigem Wetter in Berlin.

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Teams nahmen an der Meisterschaft der Landesarbeitsgemeinschaft der Werkstätten für behinderte Menschen teil.

Am vergangenen Dienstag fand die Meisterschaft der Landesarbeitsgemeinschaft der Werkstätten für behinderte Menschen auf der Sportanlage des FC Internationale Berlin 1980 am Vorarlberger Damm in Schöneberg statt. Die Ausrichter und großen Favoriten der Berliner Werkstätten für Menschen mit Behinderung (BWB) gewannen ohne Punktverlust und bei nur einem Gegentor vor der Union Sozialer Einrichtungen (USE) und Mosaik-Berlin. Insgesamt nahmen dreizehn Teams teil.

Die Berliner Werkstätten sind stets der Titelfavorit

Die BWB sind der FC Bayern im Berliner und auch im deutschlandweiten Fußball für Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung. So beschreibt es Stefan Hoffmann, Trainer von Integral aus Prenzlauer Berg. „Sie haben einfach die besten Möglichkeiten, weil sie als großer Träger 2500 Mitarbeitende und sogar mehrere Teams haben”, sagt Hoffmann.

BWB-Torwart Levent Ceylan (rechts) nimmt den Siegerpokal entgegen.

© Daniel Goldstein

„Es war trotz einiger Schwierigkeiten bei der Organisation im Vorfeld umso schöner, dass dreizehn Teams dabei waren und alle wieder richtig Spaß am Fußball hatten”, sagte Michael Kürten, der als Trainer der BWB mit der Hilfe der Gastgeber vom FC Internationale das Turnier seit vielen Jahren auf die Beine stellt. Im Vorjahr waren nur neun Mannschaften am Start. Die Pandemie hinterlässt hier bis heute ihre Spuren.

Sein Team, das auch die deutschen Farben bei den Special Olympics World Games im Juni vertreten wird, feierte am Ende die Titelverteidigung und eine gelungene Generalprobe für das große Highlight des Jahres. „Wir sind seit zehn Jahren oder so Favorit hier, aber nehmen jedes Turnier ernst”, sagte Levent Ceylan, Torwart des Serienmeisters BWB und World-Games-Teilnehmer hinterher. „Man weiß nie im Fußball. Wir sind mit voller Konzentration in die Spiele gegangen und haben durchgezogen, ich hab sogar ein Tor geschossen, ein Elfmetertor.” Es gab einfach (fast) alles bei der Berliner Werkstätten-Meisterschaft im Fußball.

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