
© dpa/Arne Dedert
Dramatischer 2:1-Sieg bei Eintracht Frankfurt: Frederik Rönnow wird beim 1. FC Union Berlin zum Helden
Lange sieht es aus, als würde Unions Krise anhalten. Doch durch Tore von Querfeld und Jeong sowie eine Glanztat von Rönnow holen die Berliner drei wichtige Punkte im Abstiegskampf.
Stand:
Rani Khedira feierte sich, als hätte er gerade ein Tor erzielt, dabei hatte der Mittelfeldspieler vor dem Gästeblock nur einen Einwurf erkämpft. Plötzlich war Feuer drin beim 1. FC Union Berlin. Nach einer äußerst schwachen ersten Hälfte hatte sich die abstiegsgefährdete Mannschaft von Steffen Baumgart gesteigert und war durch ein Kopfballtor von Innenverteidiger Leopold Querfeld zum Ausgleich gekommen.
Unions viele Baustellen waren auch beim Auswärtsspiel gegen Eintracht Frankfurt am Sonntagnachmittag deutlich zu erkennen, doch die Berliner gaben ein Lebenszeichen von sich – und holten überraschend drei wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt.
Den Siegtreffer erzielte der eingewechselte Woo-yeong Jeong in der 78. Minute, Held des Tages war aber Frederik Rönnow. In der fünften Minute der Nachspielzeit parierte Unions Torwart einen Handelfmeter von Hugo Ekiteké. „In der zweiten Halbzeit haben wir das Herz in die Hand genommen und nicht unverdient gewonnen“, sagte Baumgart bei „Dazn“.
Durch den 2:1 (0:1)-Erfolg beim Europa-League-Teilnehmer in Frankfurt hält Union den Vorsprung auf die Abstiegszone bei sechs Punkten. Am Samstag hatten gleich drei Konkurrenten überraschend gepunktet, der VfL Bochum in München sogar gewonnen. Gegen den FC Bayern geht es für Union am kommenden Samstag.
Für die Eintracht bedeutete die Pleite einen Rückschlag im Kampf um ein Champions-League-Ticket. „Die Niederlage geht komplett auf uns“, sagte Frankfurts Towart Kevin Trapp. „Wir haben in der zweiten Hälfte nichts mehr gemacht und den Gegner stark gemacht.“
Nach dem kräftezehrenden 2:1-Erfolg in der Europa League gegen Ajax Amsterdam gönnte Eintracht-Trainer Dino Toppmöller einigen Spielern eine Verschnaufpause. Mario Götze, Ansgar Knauff und Ekitiké saßen zunächst nur auf der Bank. Zudem fiel neben Abwehrchef Robin Koch (Infekt) kurzfristig auch noch Linksverteidiger Arthur Theate aufgrund muskulärer Probleme aus.
Trotz der Umstellungen in der Startformation waren die Hessen von Beginn an spielbestimmend und belohnten sich mit der frühen Führung für ihre Bemühungen. Nach einem abgefälschten Schuss von Rasmus Kristensen landete der Ball direkt vor den Füßen von Batshuayi. Der in der Winterpause von Galatasaray Istanbul gekommene Stürmer behielt frei vor Rönnow die Nerven und ließ sich danach für seinen Premierentreffer im Eintracht-Trikot feiern.
Auch in der Folge waren die Frankfurter das aktivere Team und hätten die Führung bis zur Pause ausbauen können. Fares Chaibi, der erst wenige Minuten vor dem Anpfiff für Theate in die Startelf gerutscht war, scheiterte jedoch zunächst mit einem Kopfball an Rönnow und verzog später aus aussichtsreicher Position.
Baumgart beweist glückliches Händchen
Von den Berlinern, die kurzfristig auf die erkrankten Kevin Vogt und Kevin Volland verzichten mussten, war in der Offensive so gut wie nichts zu sehen. Dem Team von Trainer Baumgart mangelte es an der nötigen Kreativität und Durchschlagskraft. Lediglich bei einem sehenswerten Schuss von Andrej Ilic ans Außennetz drohte den Hausherren in der ersten Halbzeit ein Hauch von Gefahr.
Mit Wiederbeginn spielte Union mutiger nach vorn und kam gleich zu einer ersten dicken Chance. Rani Khedira tankte sich auf rechts zur Grundlinie durch, doch sein Pass in die Mitte geriet zu ungenau für die dort lauernden Ilic und Tim Skarke.
Toppmöller reagierte nach einer Stunde auf die veränderte Statik im Spiel und brachte mit Götze und Ekitiké zwei frische Offensivkräfte. Jubeln durften aber wenig später die Gäste. Nach einer Ecke von Christopher Trimmel traf Querfeld mit einem Kopfball zum Ausgleich. Frankfurts Torwart Kevin Trapp war in dieser Szene machtlos.
Nur 60 Sekunden später hätte Hugo Larsson die Hessen erneut in Führung bringen können. Der Volley des Schweden verfehlte aber knapp das Tor. Auch Rasmus Kristensen fehlten bei einem Schuss nur Zentimeter zum zweiten Tor. Doch auch die Gäste blieben gefährlich und durften nach Jeongs Flachschuss ins Glück sowie Rönnows Großtat kurz vor Schluss drei wichtige Punkte bejubeln. (dpa/Tsp)
- 1. FC Union Berlin
- Baustellen
- Bundesliga
- Eintracht Frankfurt
- FC Bayern München
- Fußball
- Hessen
- Treptow-Köpenick
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: