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Sport: Ein Titel für Abramowitsch

Wie ZSKA Moskau den Uefa-Pokal gewann

Lissabon - Nun hat Roman Abramowitsch also doch noch einen europäischen Titel errungen. Allerdings nicht mit dem FC Chelsea, in den der russische Milliardär 450 Millionen Euro gesteckt hat und trotzdem im Halbfinale der Champions League gescheitert ist. ZSKA Moskau indes, sein russischer Zweitklub, in den er bislang 44 Millionen Euro über seine Ölfirma Sibneft investiert hat, präsentiert ihm nun einen prestigeträchtigen Gegenwert für sein Engagement: den Uefa-Cup.

Es war ein historischer Erfolg für Roman Abramowitsch und ZSKA Moskau. Der Klub hat am Mittwochabend das Uefa-Cup-Endspiel mit 3:1 gegen Sporting Lissabon gewonnen. „Dies ist ein großer Tag für den russischen Fußball“, sagte Trainer Walerij Gassajew nach dem Spiel. In seinen Augen glänzten Freudentränen, denn seine Mannschaft hat als erster russischer Verein überhaupt einen Europapokal gewonnen. „Ich möchte vor allem die Fans beglückwünschen, dass wir einen Erfolg auf diesem Niveau erreicht haben.“ Die letzten zwanzig Minuten des Finales hatten den 6000 mitgereisten Moskauer Anhängern gehört. Nachdem der ansonsten etwas unglücklich spielende Vagner Love den Ball zum 3:1 ins Tor geschoben hatte, waren die rund 40000 Sporting-Fans verstummt. Moskau hatte das Spiel – nach dem 0:1 in der ersten Halbzeit durch Rogerio – mit den Treffern von Alexej Beresutski und Juri Schirkow gedreht. „Ich bin so glücklich, dass ich der Mannschaft doch noch helfen konnte, nachdem ich die Großchance vor der Halbzeit versiebt hatte“, sagte der 20-jährige Brasilianer Vagner Love. Er wird den russischen Verein in den nächsten Monaten wahrscheinlich verlassen, der brasilianische Topklub Corinthians hat schon Interesse an dem Stürmer angemeldet.

Die Fans von Sporting Lissabon konnten nur einen Seitenblick auf den Pokal erhaschen. Aber dieses Gefühl kennen die Portugiesen bereits aus dem verlorenen EM-Finale des vergangenen Jahres.

Tilo Wagner

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