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Hertha BSC bekommt die Lizenz: Die Bedingungen der Deutschen Fußball-Liga sind erfüllt
Der Berliner Fußball-Zweitligist hat die Lizenz für die neue Saison bekommen. Entscheidend war wohl die Zustimmung der Anteilseigner für eine Verlängerung der Anleihe.
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Die Zuversicht war nicht gespielt. Und offensichtlich war sie auch nicht unbegründet. Wen auch immer man zuletzt aus der Vereinsführung von Hertha BSC nach der immer noch ausstehenden Lizenz für die neue Saison in der Zweiten Liga gefragt hatte: Einen besorgten Eindruck machte bei den Berlinern niemand. Im Gegenteil. Das wird schon, lautete der Tenor.
Zurecht, wie sich seit Mittwochvormittag zweifelsfrei feststellen lässt. Hertha BSC darf auch in der Saison 2025/26 in der Zweiten Liga spielen. Hertha hat die Bedingungen der Deutschen Fußball-Liga (DFL) zum Nachweis der finanziellen Kriterien erfüllt und vom Lizenzierungsausschuss die Lizenz für die kommende Spielzeit erhalten – so wie auch alle andere 35 Klubs der Ersten und Zweiten Liga.
„Wir standen mit der DFL im regelmäßigen Austausch, sodass alles seinen geregelten Gang gehen konnte“, wird Herthas Geschäftsführer Ralf Huschen in einer Mitteilung des Vereins zitiert. „Wir haben bereits vieles in die richtigen Bahnen gelenkt und sind auf einem guten Weg, den wir weitergehen müssen.“
Der positive Entscheid der DFL hatte sich bereits am Tag zuvor abgezeichnet, als Hertha verkünden konnte, eine Lösung für das Problem der im November fälligen Nordic-Bond-Anleihe über 40 Millionen Euro gefunden zu haben. Der Klub hatte die Anleihegläubiger befragt, ob sie einer Verlängerung über drei Jahre zustimmen würden – zu einem Zinssatz über 6,5 Prozent statt wie zuvor 10,5 Prozent.
Nachdem eine erste Umfrage nicht die erforderliche Mehrheit (zwei Drittel des Anlagevolumens) erbracht hatte, war der zweite Versuch erfolgreich. Damit könnte Hertha die Anleihe verlängern – wenn Hertha wollte. Offenbar aber ist das gar nicht geplant. Wichtig war die Zustimmung wohl vor allem für das Lizenzverfahren.
„In Bezug auf die Anleihe (Nordic Bond) stehen der Hertha BSC GmbH & Co. KGaA nun zwei Möglichkeiten zur Verfügung“, teilte der Klub am Mittwoch mit. Die von Hertha präferierte Option bleibt die Rückzahlung zum 8. November. Ein entsprechendes Finanzierungskonzept liegt bereits seit drei Monaten vor.
Das sieht de facto so aus, dass Hertha einen Kredit aufnimmt, um die Anleihe abzulösen. Der dafür fällige Zinssatz liegt idealerweise unter dem, den der Klub seinen Anleihegläubigern künftig zahlen müsste. Somit wäre diese Variante für Hertha die günstigere.
Im Frühjahr musste der Klub jedoch noch eine Alternative vorbereiten – als das nicht unrealistische Szenario bestand, dass die Mannschaft aus der Zweiten in die Dritte Liga absteigt. „Wir mussten zu einem gewissen Zeitpunkt der Saison zweigleisig planen, einmal für die Zweite Liga, einmal für die Dritte Liga“, hat Geschäftsführer Huschen im Nachgang der Mitgliederversammlung Ende Mai erklärt.
Bei einem Abstieg in die Dritte Liga hätte Hertha die nötigen Finanzierungspartner wohl nicht gefunden. „Das war einer der Gründe, warum wir die Option zur Anleiheverlängerung gestartet haben“, sagte Huschen. Plan A sei jedoch weiterhin, die Anleihe am 8. November zurückzuführen.
Sollte das wider Erwarten doch nicht gelingen, hat Hertha seit Dienstag immerhin noch einen tragfähigen Plan B. Und daraus folgend auch die Gewissheit, dass die Zugehörigkeit zur Zweiten Liga weiterhin gesichert ist.
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