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Alba-Coach Pedro Calles

© IMAGO/camera4+/IMAGO/Tilo Wiedensohler

Einen Tag nach dem Trainerwechsel: Pedro Calles feiert bei Alba Berlin einen Traumeinstand

Gegen Baskonia gelingt Alba einer der seltenen Siege in der Euroleague. Der neue Trainer wirbelt an der Seitenlinie sehr emotional und darf sich über ein erfolgreiches Debüt freuen.

Stand:

Die Fans von Alba Berlin erhoben sich und riefen den Namen ihres ehemaligen Trainers. Doch es war nicht der am Mittwoch nach insgesamt fast acht Jahren entlassene Israel Gonzalez, der vom Berliner Anhang gefeiert wurde, sondern Saša Obradović. Der Serbe posierte am Donnerstagabend in der Viertelpause neben dem vor 30 Jahren als Spieler gewonnenen Korać-Cup.

Die Entlassung von Gonzalez war beim 97:90 (26:24, 24:22, 25:23, 22:21) in der Euroleague gegen Baskonia Vitoria-Gasteiz bestenfalls zu erahnen. Keine Spruchbänder im Publikum, keine großen Dankesworte im Rahmenprogramm. Nachfolger Pedro Calles wurde von den 7068 Zuschauenden in der Arena in Friedrichshain bei der Teamvorstellung mit verhaltenem Applaus begrüßt.

An der Seitenlinie war dann aber klar zu erkennen, dass sich etwas verändert hat bei Alba. Calles, der im Januar als zusätzlicher Assistent von Gonzalez verpflichtet worden war und diesen nun beerbt hat, coachte seine Spieler deutlich emotionaler.

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Siege hat Alba nun in der Euroleague.

Der 41 Jahre alte Spanier wirbelte im dunklen Anzug vor seiner Bank pausenlos hin und her. Er rief, pfiff, gestikulierte und schnappte sich immer wieder einzelne Spieler, um ihnen Anweisungen mitzugeben. Kurz vor der Halbzeit begleitete er den letzten Angriff der Gäste aus dem Baskenland in vorbildlicher Verteidigungsposition und rief immer wieder: „Ohne Foul, ohne Foul!“

Seine Mannschaft, für die es in der Euroleague als abgeschlagenes Schlusslicht nur noch um die Ehre geht, agierte ähnlich engagiert wie ihr neuer Trainer. Nach schwachem Start und einem frühen 6:14-Rückstand fanden die Berliner immer besser ins Spiel. Dabei half vor allem die Dreierquote, die in dieser Saison ein ständiges Problem ist, im ersten Viertel allerdings exzellent war.

Mit einem 10:0-Lauf meldete sich Alba richtig im Geschehen an und spielte gegen die Mannschaft des früheren Bayern-Trainers Pablo Laso, die noch minimale Hoffnungen auf die Play-ins hat, auf Augenhöhe mit. Die Berliner versuchten immer wieder, mit aggressiver Verteidigung schnelle Gegenangriffe einzuleiten, und führten Mitte des dritten Viertels bereits mit neun Punkten.

Doch wie zu erwarten war, diente der Trainerwechsel nicht als sofortiges Allheilmittel. Wie so oft in dieser Saison gelang es Alba nicht, diese konzentrierte Leistung über die gesamten 40 Minuten zu zeigen. Einen großen Einbruch leistete sich das Team allerdings auch nicht.

In der Offensive, angeführt von Matt Thomas (21 Punkte), behaupteten die Berliner ihre Führung bis ins Schlussviertel. In dieser so schwierigen Saison hat Alba schon einige Führungen spät im Spiel aus der Hand gegeben, doch nicht an diesem Donnerstag.

Die Distanzwürfe fielen weiter hochprozentig, die Defensive blieb stabil, und so durften die Berliner sich nicht nur über einen gelungenen Einstand ihres neuen Trainers freuen, sondern auch über den fünften Sieg in dieser Euroleague-Saison. Damit haben sie immerhin die Bilanz der Vorsaison egalisiert und verhindert, mit einem Negativrekord in die Geschichtsbücher des Wettbewerbs einzugehen.

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