
© dpa/Andreas Gora
Eisbären Berlin vor dem Start in die Champions League: „Wir wollen es dieses Jahr weiter bringen als im letzten“
Der Unterschied zwischen nationalen und internationalen Erfolgen könnte bei den Eisbären nicht größer sein. Dieses Jahr soll es auch endlich in der Champions Hockey League klappen.
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Immer wieder gibt Eisbären-Coach Serge Aubin seinen Spielern mit dem Schläger einen motivierenden Klaps auf den Hintern. Spieler wie Trainer haben häufig ein Lachen im Gesicht und Tore im Training werden übermäßig bejubelt. Die Stimmung beim letzten Training vor dem Auftakt in der Champions Hockey League (CHL) am Dienstagabend im Wellblechpalast ist ausgelassen bei den Eisbären Berlin.
Die Intensität ist dabei seit dem Trainingsauftakt vor zwei Wochen aber deutlich gestiegen. Mehr spielorientierte sowie Fünf-gegen-Fünf Varianten baut Aubin ein. Am Donnerstag müssen die Eisbären schließlich in Form sein, wenn es auswärts beim Norwegischen Meister Storhammer Ishockey in der CHL losgeht.
„Wir sind bereit. Jetzt geht endlich die richtige Arbeit los“, sagt Aubin. „Die Jungs sind gut drauf. Wir haben das Gefühl, dass wir dem Spiel, das wir spielen wollen, immer näher kommen. Ein bisschen Rost ist noch da, aber das ist normal.“
Ebenso gut wie die Stimmung der Mannschaft waren die Ergebnisse der Testspiele. Zwei an der Zahl standen zuletzt im tschechischen Budweis auf dem Programm, beide konnten die Eisbären für sich entscheiden. Später Trainingsstart, zwei Wochen Trainingslager und nur zwei Testspiele – war das nicht eine zu kurze Vorbereitung?
Wir haben gezeigt, dass wir mit den Besten mithalten können und wollen es dieses Jahr weiterbringen als zuletzt.
Eisbären-Coach Serge Aubin über die Zielsetzung in der Champions League
Aubin ist anderer Meinung: „Die Jungs sind keine Roboter. Einige haben bei der Weltmeisterschaft mitgespielt. Wir spielen so viel Eishockey. Deshalb wollten wir sicherstellen, dass wir eine extra Woche im Kraftraum haben.“
Die Erwartungen für die Liga sollten klar sein, der Rekordmeister gewann in den letzten fünf Spielzeiten viermal die Meisterschaft – das soll auch bei dieser Austragung wieder gelingen. Die Historie in der Champions League ist aber längst nicht so glorreich wie die in der Deutschen Eishockey-Liga.
Der letzte und einzige internationale Erfolg der Eisbären liegt 15 Jahre zurück. 2010 gewannen die Berliner die European Trophy, einer der vielen Vorläufer der CHL.
In der elfjährigen Geschichte der CHL reichte es nur zwei Mal für das Achtelfinale. Bei vier der insgesamt sieben Teilnahmen in der höchsten europäischen Spielklasse blieben die Eisbären in der Gruppenphase hängen. In der vergangenen Saison gelang den Berlinern erstmals der Einzug ins Viertelfinale. Dort war dann gegen den späteren Sieger aus Zürich Schluss.
Trotzdem soll darauf aufgebaut werden. „Letztes Jahr haben wir einen Schritt nach vorne gemacht. In beiden Spielen gegen Zürich haben wir 3:0 geführt und eine große Chance verpasst“, meint Aubin. „Wir haben gezeigt, dass wir mit den Besten mithalten können und wollen es dieses Jahr weiter als im letzten Turnier bringen.“
Ausblick auf die kommende Saison
Die Chancen, die Gruppenphase zu überstehen, stehen gut für die Eisbären. Damit das gelingt, muss irgendwie die Verletzung von Kapitän Kai Wissmann kompensiert werden. Dass dies kein einfaches Unterfangen ist, weiß auch Aubin. „Du kannst ihn nicht ersetzen, Punkt. Er ist unser Anführer. Keiner versteht die Fans, das große Ganze, wie er.“
Nach dem Auftaktspiel in Norwegen geht es für die Eisbären am 30. August in der Champions League weiter. Da wartet der österreichische Rekordmeister aus Klagenfurt. Am 5. und 7. September spielen sie das erste Mal in der Saison im altehrwürdigen Wellblechpalast gegen Lukko Rauma und Grenoble, ehe zwei Tage später die Deutsche Eishockey Liga mit dem Spiel gegen die Dresdner Löwen beginnt.
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