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Deutschlands Emily Bölk (l.-r.) und Julia Behnke sind nach dem Spiel enttäuscht.

© dpa/Marco Wolf

EM-Enttäuschung der Handballerinnen: Jetzt bleiben nur noch Trostpreise

Der Traum von einer EM-Medaille wird sich die deutschen Handballerinnen nach der 22:30-Niederlage in Wien gegen Dänemark nicht erfüllen. Die Verantwortlichen sehen eine große Lücke zur Weltspitze.

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Nach dem vorzeitigen Ende aller realistischen EM-Medaillenhoffnungen der deutschen Handballerinnen hat DHB-Sportvorstand Ingo Meckes ein ernüchterndes Zwischenfazit gezogen. „Natürlich geht man immer mit dem Wunsch in ein Turnier, den großen Wurf zu schaffen. Aber momentan reicht es dafür nicht. So ehrlich müssen wir zueinander sein“, sagte Meckes der Deutschen Presse-Agentur.

Ein Jahr vor der Heim-Weltmeisterschaft sieht der Sportvorstand die DHB-Auswahl von der Weltklasse ein gutes Stück entfernt. „Wir haben gegen zwei Topteams jeweils hoch verloren. Da steht die Mannschaft derzeit“, sagte Meckes zum Leistungsstand des Handballnationalteams der Frauen.

Wir sind momentan nicht besser. Das müssen wir akzeptieren.

Linksaußen Antje Döll

Mit Blick auf das WM-Highlight 2025 im eigenen Land fügte der 48-Jährige, der erst seit wenigen Monaten im Amt ist, hinzu: „Wir müssen schauen, wie wir uns weiterentwickeln können, Talente nach oben ziehen und den Konkurrenzkampf anheizen. Diese Fragen müssen wir nach dem Turnier erörtern.“

Bundestrainer benennt Schwächen

Die klare 22:30-Niederlage gegen Dänemark tat den Spielerinnen natürlich besonders weh. „Wir geben die Bälle zu einfach her und erarbeiten uns zu wenig klare Chancen“, sagte Linksaußen Antje Döll. „Wir sind momentan nicht besser. Das müssen wir dann akzeptieren. Wir wollen jetzt noch gut gegen Norwegen spielen und Slowenien schlagen und das hier gut über die Bühne bringen“, sagte die Spielerin der HB Ludwigsburg.

Der Medaillentraum von Deutschlands Handballerinnen bei der EM ist allerdings noch nicht zu 100 Prozent wie geplatzt. Es gibt genau eine Möglichkeit, wie es noch mit dem Einzug ins Halbfinale klappen würde: Wenn Deutschland seine beiden verbleibenden Hauptrundenspiele gegen den bislang ungeschlagenen Titelverteidiger und Olympiasieger Norwegen am Montag (18:00 Uhr) sowie gegen Slowenien am Mittwoch (15:30 Uhr) gewinnt und die Ergebnisse der Konkurrenz passen (Dänemark und die Niederlande müssten ein Spiel verlieren und dann gegeneinander Unentschieden spielen). Das aber ist äußerst unwahrscheinlich.

Bundestrainer Markus Gaugisch legte den Finger in die Wunde. „Man sieht den Unterschied zu den Top 3, Top 4 oder Top 5. Die treffen aus dem Rückraum, treffen im Eins-gegen-Eins, treffen vom Kreis, treffen von Außen. Bei uns ist diese Konstanz nicht vorhanden“, sagte der 50-Jährige und ergänzte: „Wir müssen hart arbeiten, Dinge klar ansprechen und uns verbessern.“ (dpa)

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