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Und Abgang. Niko Kovac kann sich endlich einen neuen Klub suchen.

© John Mac Dougall/AFP

FC Bayern bleibt sich treu: Endlich kann Niko Kovac gehen

Die Trennung von Kovac ist sinnvoll. Klub und Trainer werden erleichtert sein, dass ein großes Missverständnis ausgeräumt ist. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Claus Vetter

Um es vorwegzunehmen: Sie haben alles richtig gemacht beim FC Bayern, sogar einen guten Zeitpunkt erwischt. Denn noch ist für den Meister nichts verloren, weder in Bundesliga, Champions League noch im kleinen DFB-Pokal. Die Trennung von Trainer Niko Kovac ist sinnvoll, aus Sicht des Klubs und aus Sicht des Trainers. Beide Seiten werden erleichtert sein, dass ein lange schwelendes Missverständnis endlich ausgeräumt ist.

Es ist nun unsinnig darüber zu diskutieren, dass sie bei der Klubführung so lange herumlaviert haben mit dem Trainer, der nie zu ihnen passte und der nach dem Double sogar die Mannschaft, die wohl auch nicht zu ihm passte, noch auf die Saison einstellen musste, die nun andere zum glorreichen Ende bringen sollen. Wir gehen mal davon aus, dass Hansi Flick das Saisonende nicht als Cheftrainer des FC Bayern bestreitet.

Nach dem Abgang von Kovac wird endlich Ruhe bei der Mannschaft einkehren und die Lust auf Fußball wird wieder entdeckt. Bayern war eine Nummer zu groß für Kovac.

schreibt NutzerIn carnet

Von außen betrachtet, hätten sie ihn früher feuern können – und nicht erst noch ab und an (so nach dem 7:2 in Tottenham) abfeiern müssen. Aber so sind sie bei den Bayern, so haben sie ihren Klub erfunden (Uli Hoeneß) und so definieren sie ihn (Karl-Heinz Rummenigge).

Bei den Bayern müssen sie immer schön spielen und gewinnen, sie sind ungeduldig mit denen, die auch mal schön deftig verlieren. Das 1:5 in Frankfurt war der Demütigungen zu viel. Also mussten sie handeln, seltsamerweise erst am späten Sonntagabend. Womöglich gab es tatsächlich noch längere Diskussion.

Dass sie sich da in ihrem Anspruchsdenken bei der Wahl des Trainers verdammt oft verhauen, hat eine lange Tradition. Von Sören Lerby bis Otto Rehhagel, Jürgen Klinsmann und so weiter. Wer sich auf die Bayern einlässt, weiß, was ihn erwartet. Auf einer Sänfte haben sie maximal Jupp Heynckes aus der Arena getragen und das auch erst nach der zweiten und dritten Amtszeit. Aber, und das ist das Gute für Niko Kovac: Es muss nichts heißen für die weitere Karriere des noch jungen Trainers. Er hat das Potenzial, er wird seine Erfolge sicher noch im passenden Umfeld holen können.

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