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Yanni Wetzell war Albas bester Werfer, konnte die Niederlage gegen Würzburg aber nicht verhindern.

© imago/Michael Taeger

Entscheidung sieben Sekunden vor Schluss: Alba Berlin erleidet bitteren Rückschlag im Play-off-Rennen

In der Schlussphase führen die Berliner gegen Würzburg mit sieben Punkten, doch einige Fehler und ein überragender Jhivvan Jackson drehen das Spiel. In der BBL fällt Alba auf Rang 13 zurück.

Stand:

110 Sekunden vor Schluss sah es so aus, als würde Alba Berlin in der Basketball-Bundesliga zum ersten Mal in dieser Saison eine positive Bilanz erreichen. Der elffache Deutsche Meister führte nach einem Dreier von Tim Schneider mit acht Punkten Vorsprung und war dem zwölften Sieg im 23. Spiel ganz nah.

Doch es bleibt dabei: Bei Alba geht in dieser Saison schief, was schiefgehen kann. Gegen die Würzburg Baskets verloren die Berliner am Sonntag vor 8769 Zuschauenden in der Friedrichshainer Arena noch 80:84 (19:27, 23:17, 15:18, 23:22). „Wir haben ein paar blöde Fehler gemacht und ihnen die Chance gegeben, zurückzukommen“, sagte Jonas Mattisseck. „Die Enttäuschung sitzt tief.“

Damit verpasst es Alba, den Aufwärtstrend der vergangenen Wochen zu bestätigen und einen wichtigen Schritt in Richtung Play-offs zu machen. Durch die erste Liganiederlage unter dem neuen Cheftrainer Pedro Calles fallen die Berliner auf den 13. Rang zurück.

Alles lief für uns, aber anstatt das Spiel zu entscheiden, haben wir ihnen Hoffnung gegeben.

Martin Hermannsson

Bei Alba fehlten keine 48 Stunden nach der knappen Euroleague-Niederlage bei Titelverteidiger Panathinaikos Athen David McCormack (Muskelverletzung im Oberschenkel), Justin Bean (Infekt) und Michael Kessens (leichte Knieverletzung).

Die Berliner erwischten einen schwierigen Start ins Spiel. Beim Sprungball tippte Yanni Wetzell den Ball ins Aus, die Spieler wirkten unkonzentriert und leisteten sich zu viele Turnover. Würzburg nutzte diese Schwächen gut aus, spielte aggressiv und traf seine Würfe. Nach rund vier Minuten führten die Gäste 17:5. Besonders Jhivvan Jackson und Zach Zeljaas bereiteten Alba große Probleme.

Die Berliner kamen nur langsam auf Betriebstemperatur, trafen dann aber wie in den ersten drei Spielen unter Calles sehr hochprozentig aus der Distanz. Dabei war es in der ersten Hälfte ausnahmsweise mal nicht Spezialist Matt Thomas, sondern die deutschen Spieler, die Alba mit ihren Würfen wieder in Schlagdistanz brachten. Malte Delow und Elias Rapieque trafen zwei Dreier und Wetzell arbeitete unter dem Korb. Doch Würzburg blieb stabil und behauptete einen kleinen Vorsprung.

Kurz vor der Pause gelang es Alba, das Spiel erstmals auszugleichen. Erst versenkte Thomas einen frechen Dreier aus mehr als acht Metern, dann legte Tim Schneider zum 42:42 nach. In die Pause ging es mit zwei Punkten Vorsprung für die Franken – auch weil Alba zu viele Freiwürfe ungenutzt ließ.

Der Start in die zweite Hälfte gehörte erneut den Gästen, die sich bis auf neun Punkte absetzten. Die Berliner arbeiteten sich noch im dritten Viertel zurück und glichen aus, doch wieder gelang es ihnen nicht, anschließend in Führung zu gehen. Würzburg fand stets eine Antwort und so blieb es bis in den Schlussabschnitt spannend.

Dort stand das Spiel lange auf der Kippe. Alba machte den stabileren Eindruck, aber der überragende Jackson (39 Punkte) traf auch schwierigste Würfe. Erst dreieinhalb Minuten vor Schluss gingen die Berliner durch einen Dreier von Thomas erstmals in Führung. Dann erhöhte Wetzell und forcierte dabei ein Technisches Foul von Zeljaas, es war sein fünftes. „Alles lief für uns, aber anstatt das Spiel zu entscheiden, haben wir ihnen Hoffnung gegeben“, sagte Hermannsson. Jackson, wer auch sonst, traf sieben Sekunden vor Ende zum Würzburger Sieg.

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